Hofbräuhaus am Platzl: Unterschied zwischen den Versionen

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[[1856]] pachtete der Braumeister Georg Schneider das Hofbräuhaus. In dieser Zeit geriet das obergärige Weißbier nach und nach aus der Mode, nicht zuletzt weil technische Neuerungen einen verbesserten Herstellungsprozess der komplizierter zu brauenden untergärigen Biersorten ermöglichten. Im Hofbräuhaus reagierte man auf die neue Situation; die Weißbierproduktion wurde beständig zugunsten untergäriger Biersorten zurückgefahren und im Jahr [[1872]] schließlich ganz aufgegeben. Das Monopol der Wittelsbacher auf das Weißbierbrauen war bereits im Jahr [[1798]] aufgehoben worden, aber man benötigte immer noch ein Regal, um eine Weißbierbrauerei betreiben zu dürfen. Schneider gelang es, das auf dem Hofbräuhaus liegende und nun nicht mehr benötigte Weißbierregal von König [[Ludwig II.]] zu erwerben, womit er die Brauerei ''G. Schneider & Sohn'', eine bis heute sehr erfolgreiche bürgerliche Weißbierbrauerei, gründete.
[[1856]] pachtete der Braumeister Georg Schneider das Hofbräuhaus. In dieser Zeit geriet das obergärige Weißbier nach und nach aus der Mode, nicht zuletzt weil technische Neuerungen einen verbesserten Herstellungsprozess der komplizierter zu brauenden untergärigen Biersorten ermöglichten. Im Hofbräuhaus reagierte man auf die neue Situation; die Weißbierproduktion wurde beständig zugunsten untergäriger Biersorten zurückgefahren und im Jahr [[1872]] schließlich ganz aufgegeben. Das Monopol der Wittelsbacher auf das Weißbierbrauen war bereits im Jahr [[1798]] aufgehoben worden, aber man benötigte immer noch ein Regal, um eine Weißbierbrauerei betreiben zu dürfen. Schneider gelang es, das auf dem Hofbräuhaus liegende und nun nicht mehr benötigte Weißbierregal von König [[Ludwig II.]] zu erwerben, womit er die Brauerei ''G. Schneider & Sohn'', eine bis heute sehr erfolgreiche bürgerliche Weißbierbrauerei, gründete.


Mit dem zunehmenden Tourismus in München erfreute sich das Hofbräuhaus steigender Beliebtheit, so dass Prinzregent [[Luitpold von Bayern|Luitpold]] [[1896]] beschloss, die Brauerei in die [[Innere Wiener Straße]] am [[Gasteig]] im Stadtteil [[Haidhausen]] zu verlegen, den Gastbereich des Hofbräuhauses stark zu vergrößern und im Stil der Neorenaissance umbauen zu lassen. Die Planung übernahm der Architekt [[Max Littmann]] und der Umbau wurde von der zusammen mit seinem Schwiegervater [[Jakob Heilmann]] gegründeten Firma ''[[Heilmann & Littmann]]'' in zwei Abschnitten durchgeführt: Am 2. September [[1896]] begann man mit dem Abriss des alten Sudhauses, und ab dem 9. Februar [[1897]] war die dort neu errichtete Schwemme in Betrieb. Nun wurde das benachbarte Verwaltungsgebäude abgebrochen und durch einen großen Gaststättenbereich ersetzt. Am 22. September 1897 konnte das Hofbräuhaus in seiner neuen Form, die größtenteils der heutigen entspricht, feierlich eröffnet werden. Die Kosten für den Umbau beliefen sich auf 819.000 Goldmark.
Mit dem zunehmenden Tourismus in München erfreute sich das Hofbräuhaus steigender Beliebtheit, so dass Prinzregent [[Luitpold von Bayern|Luitpold]] [[1896]] beschloss, die Brauerei in die [[Innere Wiener Straße]] am [[Gasteig]] im Stadtteil [[Haidhausen]] zu verlegen, den Gastbereich des Hofbräuhauses stark zu vergrößern und im Stil der [[Neorenaissance]] umbauen zu lassen. Die Planung übernahm der Architekt [[Max Littmann]] und der Umbau wurde von der zusammen mit seinem Schwiegervater [[Jakob Heilmann]] gegründeten Firma ''[[Heilmann & Littmann]]'' in zwei Abschnitten durchgeführt: Am 2. September [[1896]] begann man mit dem Abriss des alten Sudhauses, und ab dem 9. Februar [[1897]] war die dort neu errichtete Schwemme in Betrieb. Nun wurde das benachbarte Verwaltungsgebäude abgebrochen und durch einen großen Gaststättenbereich ersetzt. Am 22. September 1897 konnte das Hofbräuhaus in seiner neuen Form, die größtenteils der heutigen entspricht, feierlich eröffnet werden. Die Kosten für den Umbau beliefen sich auf 819.000 Goldmark.


[[1945]] wurde das Hofbräuhaus im [[zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] bei dem Bombardement Münchens durch die Alliierten bis auf die Schwemme vollständig zerstört. Zur 800-Jahrfeier Münchens [[1958]] konnte die Rekonstruktion mit der Wiedereröffnung des Festsaals abgeschlossen werden. Bis heute ist das Hofbräuhaus Attraktion für Touristen aus aller Welt. Es zählt täglich bis zu 35.000 Besucher und erwirtschaftet dem bayerischen Staat jährlich Einnahmen in zweistelliger Millionenhöhe. In Las Vegas wurde [[2004]] eine originalgetreue Nachbildung des Hofbräuhauses unter Lizenz errichtet.
[[1945]] wurde das Hofbräuhaus im [[zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] bei dem Bombardement Münchens durch die Alliierten bis auf die Schwemme vollständig zerstört. Zur 800-Jahrfeier Münchens [[1958]] konnte die Rekonstruktion mit der Wiedereröffnung des Festsaals abgeschlossen werden. Bis heute ist das Hofbräuhaus Attraktion für Touristen aus aller Welt. Es zählt täglich bis zu 35.000 Besucher und erwirtschaftet dem bayerischen Staat jährlich Einnahmen in zweistelliger Millionenhöhe. In Las Vegas wurde [[2004]] eine originalgetreue Nachbildung des Hofbräuhauses unter Lizenz errichtet.
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