Karl Scharnagl: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
keine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 3: Zeile 3:
Scharnagl erlernte zunächst das Bäcker- und Konditorhandwerk im elterlichen Betrieb, schlug aber schon in jungen Jahren eine politische Laufbahn ein. Bereits 1911 wurde er Abgeordneter der {{WL2|Deutsche Zentrumspartei|Deutschen Zentrumspartei}} in der Zweiten Kammer des [[Bayerischer Landtag|Bayerischen Landtag]]. Nach deren Abspaltung von der Zentrumspartei war er ab [[1918]] Mitglied der [[Bayerische Volkspartei|Bayerischen Volkspartei]], für die er für zwei weitere Wahlperioden – von 1920 bis 1924 und von 1928 bis 1932 – im Landtag saß. 1917 war er zudem im engeren Ausschuss des bayerischen Landesvereins der {{WL2|Deutsche Vaterlandspartei|Deutschen Vaterlandspartei}}.
Scharnagl erlernte zunächst das Bäcker- und Konditorhandwerk im elterlichen Betrieb, schlug aber schon in jungen Jahren eine politische Laufbahn ein. Bereits 1911 wurde er Abgeordneter der {{WL2|Deutsche Zentrumspartei|Deutschen Zentrumspartei}} in der Zweiten Kammer des [[Bayerischer Landtag|Bayerischen Landtag]]. Nach deren Abspaltung von der Zentrumspartei war er ab [[1918]] Mitglied der [[Bayerische Volkspartei|Bayerischen Volkspartei]], für die er für zwei weitere Wahlperioden – von 1920 bis 1924 und von 1928 bis 1932 – im Landtag saß. 1917 war er zudem im engeren Ausschuss des bayerischen Landesvereins der {{WL2|Deutsche Vaterlandspartei|Deutschen Vaterlandspartei}}.


1919 wird Scharnagl in den Münchner Stadtrat gewählt, 1925 Erster Bürgermeister und 1926 Oberbürgermeister der Stadt. Als solcher bemüht er sich besonders um den Ausbau des Verkehrsnetzes sowie um den [[Wohnungsbau]]. Nach der Machtergreifung der [[Nazis]] 1933 legte er nach mehreren Auseinandersetzungen sein Amt nieder, kehrte in seinen gelernten Beruf als Bäcker zurück und zog nach [[Glonn]].
1919 wurde Scharnagl in den Münchner [[Stadtrat]] gewählt, 1925 wurde er Erster Bürgermeister und 1926 Oberbürgermeister der Stadt. Als solcher bemühte er sich besonders um den Ausbau des Verkehrsnetzes sowie um den [[Wohnungsbau]]. Nach der Machtergreifung der [[Nazis]] 1933 legte er nach mehreren Auseinandersetzungen sein Amt nieder, kehrte in seinen gelernten Beruf als Bäcker zurück und zog nach Glonn.


Obwohl er mit dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 nichts zu tun hatte, wurde Scharnagl daraufhin verhaftet und im [[KZ Dachau]] interniert. Nach der Befreiung des Lagers und der anschließenden Kapitulation der deutschen {{WL2|Wehrmacht}} wurde Scharnagl von den [[US-Armee|US-Streitkräften]] im Mai 1945 wieder als Oberbürgermeister von München eingesetzt. Zusammen mit [[Karl Meitinger]] spielte er eine wichtige Rolle im historisierenden Wiederaufbau der Innenstadt ("Scharnagl-Plan") und war Initiator des Kulturbaufonds München. Um an seine Pläne einer verkehrsentlastenden Ringstraße zu erinnern, wurde ein [[Karl-Scharnagl-Ring|Abschnitt des Altstadtrings]] nach ihm benannt.
Obwohl er mit dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 nichts zu tun hatte, wurde Scharnagl daraufhin verhaftet und im [[KZ Dachau]] interniert. Nach der Befreiung des Lagers und der anschließenden Kapitulation der deutschen {{WL2|Wehrmacht}} wurde Scharnagl von den [[US-Armee|US-Streitkräften]] im Mai 1945 wieder als Oberbürgermeister von München eingesetzt. Zusammen mit [[Karl Meitinger]] spielte er eine wichtige Rolle im historisierenden Wiederaufbau der Innenstadt ("Scharnagl-Plan") und war Initiator des Kulturbaufonds München. Um an seine Pläne einer verkehrsentlastenden Ringstraße zu erinnern, wurde ein [[Karl-Scharnagl-Ring|Abschnitt des Altstadtrings]] nach ihm benannt.
Zeile 9: Zeile 9:
Im Sommer 1945 war Scharnagl einer der führenden Köpfe bei der Vorbereitung zur Gründung der [[CSU]]. Auf seine Einladung hin fand am 14. August ein Treffen von zwölf Personen statt, die die Möglichkeit der Gründung einer konservativ-bürgerlichen Partei als Gegengewicht zum "sozialistischen Lager" diskutierten. Ein Ausschuss zur Vorbereitung der Parteigründung wurde eingesetzt und auf einer weiteren Sitzung am 12. September, die als die eigentliche Gründungssitzung der CSU gilt, der Name ''Bayerische Christliche-Soziale Union'' beschlossen. Die landesweite, offizielle Gründung als ''Christliche-Soziale Union'' findet am 13. Oktober in Würzburg statt.
Im Sommer 1945 war Scharnagl einer der führenden Köpfe bei der Vorbereitung zur Gründung der [[CSU]]. Auf seine Einladung hin fand am 14. August ein Treffen von zwölf Personen statt, die die Möglichkeit der Gründung einer konservativ-bürgerlichen Partei als Gegengewicht zum "sozialistischen Lager" diskutierten. Ein Ausschuss zur Vorbereitung der Parteigründung wurde eingesetzt und auf einer weiteren Sitzung am 12. September, die als die eigentliche Gründungssitzung der CSU gilt, der Name ''Bayerische Christliche-Soziale Union'' beschlossen. Die landesweite, offizielle Gründung als ''Christliche-Soziale Union'' findet am 13. Oktober in Würzburg statt.


Am 6. Juni 1946 wurde Karl Scharnagl bei der Wahl zum Oberbürgermeister in seinem Amt bestätigt, zwei Jahre später unterlag er aber [[Thomas Wimmer]] ([[SPD]]). Er amtierte noch ein Jahr als 2. Bürgermeister und trat dann 1949 in den Ruhestand.
Am 6. Juni 1946 wurde Karl Scharnagl bei der Wahl zum Oberbürgermeister in seinem Amt bestätigt, zwei Jahre später unterlag er aber [[Thomas Wimmer]] ([[SPD]]). Er amtierte noch ein Jahr als 2. Bürgermeister und trat 1949 in den Ruhestand.


Von 1947 bis [[1949]] war Scharnagl Mitglied des [[Bayerischer Senat|Bayerischen Senats]].
Von 1947 bis [[1949]] war Scharnagl Mitglied des [[Bayerischer Senat|Bayerischen Senats]].
36.022

Bearbeitungen

Navigationsmenü