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'''Erich''' Kurt '''Mühsam''' (* 6. April [[1878]] in Berlin; † 10. Juli [[1934]] in Oranienburg) war Autor und Publizist, der seit 1909 in [[München]] lebte. Als politischer Aktivist war er an der Ausrufung der [[Münchner Räterepublik]] beteiligt. | '''Erich''' Kurt '''Mühsam''' (* 6. April [[1878]] in Berlin; † 10. Juli [[1934]] in Oranienburg) war Autor und Publizist, der seit 1909 in [[München]] lebte. Als politischer Aktivist war er an der Ausrufung der [[Münchner Räterepublik]] beteiligt. | ||
Mühsam wuchs in Lübeck auf. Der Apotheker Siegfried Seligman Mühsam, sein Vater, war von 1887 bis 1915 Abgeordneter der Lübecker Bürgerschaft. 1896 wurde Erich Mühsam wegen „[[SPD|sozialdemokratischer]] Umtriebe“ von der Schule verwiesen. Mühsams schriftstellerische Neigung fiel bereits im Alter von elf Jahren auf. Seit 1909 lebte er in München-[[Schwabing]] und gründete mit anderen die Vereine „Tat“ und „Anarchist“. Der Gruppe „Tat“ schlossen sich auch der Schriftsteller [[Oskar Maria Graf]] und der Maler [[Georg Schrimpf]] an. Mühsam war Mitarbeiter des Münchner Kabaretts und verschiedener satirischer Zeitschriften wie dem ''[[Simplicissimus]]'' und der Zeitschrift ''Jugend''. 1918 wurde Mühsam wegen Verstoßes gegen ein politisches Betätigungsverbot und der Verweigerung des so genannten „Vaterländischen Hilfsdiensts“ zu sechs Monaten Festungshaft verurteilt. | Mühsam wuchs in Lübeck auf. Der Apotheker Siegfried Seligman Mühsam, sein Vater, war von 1887 bis 1915 Abgeordneter der Lübecker Bürgerschaft. 1896 wurde Erich Mühsam wegen „[[SPD|sozialdemokratischer]] Umtriebe“ von der Schule verwiesen. Mühsams schriftstellerische Neigung fiel bereits im Alter von elf Jahren auf. Seit 1909 lebte er in München-[[Schwabing]] und gründete mit anderen die Vereine „Tat“ und „Anarchist“. Der Gruppe „Tat“ schlossen sich auch der Schriftsteller [[Oskar Maria Graf]] und der Maler [[Georg Schrimpf]] an. Mühsam war Mitarbeiter des Münchner Kabaretts und verschiedener satirischer Zeitschriften wie dem ''[[Simplicissimus]]'' und der Zeitschrift ''[[Jugend]]''. 1918 wurde Mühsam wegen Verstoßes gegen ein politisches Betätigungsverbot und der Verweigerung des so genannten „Vaterländischen Hilfsdiensts“ zu sechs Monaten Festungshaft verurteilt. | ||
Im Zuge der [[Novemberrevolution]] wurde er am Ende des Weltkriegs 1918 in München Mitglied des Revolutionären Arbeiterrats und befürwortete nach der Absetzung des [[König]]s und der Ausrufung des [[Freistaat Bayern|Freistaates Bayern]] als demokratische Republik eine bayerische Räterepublik. Nach seiner Entlassung aus der Haft im Dezember 1924 zog er nach Berlin. | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* | * Karl-Ludwig Ay: ''Die Entstehung einer Revolution. Die Volksstimmung in Bayern während des ersten Weltkrieges''. Duncker & Humblot, Berlin 1968 und München - Univ. Diss., 1968. | ||
* Tankred Dorst (Hrsg.): ''Die Münchner Räterepublik. Zeugnisse und Kommentar''. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1966, ('' | * Tankred Dorst (Hrsg.): ''Die Münchner Räterepublik. Zeugnisse und Kommentar''. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1966, (''edition suhrkamp'' 178), (mit Zeitzeugenberichten und Originalzitaten u. a. von [[Rainer Maria Rilke]], [[Gustav Landauer]], [[Kurt Eisner]], Erich Mühsam, [[Oskar Maria Graf]], [[Ernst Toller]], W. I. Lenin, Eugen Leviné) | ||
* Rudolf Herz, Dirk Halfbrodt: ''Revolution und Fotografie.München 1918/19''. Nishen u. a., Berlin 1988, ISBN 3-88940-027-2. | * Rudolf Herz, Dirk Halfbrodt: ''Revolution und Fotografie.München 1918/19''. Nishen u. a., Berlin 1988, ISBN 3-88940-027-2. | ||
* Gero von Randow: ''[http://www.zeit.de/2014/08/erster-weltkrieg-anarchist-erich-muehsam Erich Mühsam.] (Für einen kurzen Augenblick verfällt auch er im August [[1914]] dem nationalen Taumel.) In: [[Die Zeit]] vom 10. Juli 2014 | * Gero von Randow: ''[http://www.zeit.de/2014/08/erster-weltkrieg-anarchist-erich-muehsam Erich Mühsam.] (Für einen kurzen Augenblick verfällt auch er im August [[1914]] dem nationalen Taumel.) In: [[Die Zeit]] vom 10. Juli 2014 | ||
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