Leierkasten: Unterschied zwischen den Versionen
→Neueröffnung in der Ingolstädter Straße
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Letztendlich zog das Bordell in den 1970er Jahren dann an seinen heutigen Standort. Betreiber von 1978 bis 1990 war Hans Fretz aka „Karlsruher Hans“, der in den 1970er und 1980er Jahren auch Stars wie {{WL2|Muhammad Ali}}, {{WL2|Pelé}} oder {{WL2|Diego Maradona}} in das Etablissement einlud.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/panorama/der-bayerische-hulk-matador-auf-der-matte-1.921096-2 Der „bayerische Hulk“: Matador auf der Matte], Süddeutsche Zeitung, 19. Mai 2010.</ref><ref name="Baustelle im Bordell">[http://www.abendzeitung-muenchen.de/gallery.baustelle-im-bordell-der-leierkasten-ist-dicht-param~11~10~0~14~false.05d9a63c-c913-4fa9-9915-33bd64b3d5fb.html Baustelle im Bordell – Der „Leierkasten“ ist dicht!] (Fotostrecke), AZ, 28. Oktober 2013.</ref> Fretz eröffnete 1989 dann in der Nähe des Münchener Hauptbahnhofs das „Sport-Café Schiller“. 2001 verstarb er im Alter von 55 Jahren bei einem Jagdunfall. Seine damalige Lebensgefährtin ist immer noch Wirtin des Cafés.<ref>[http://www.cafe-schiller.de/story.html Geschichte], Sport-Café Schiller</ref> | Letztendlich zog das Bordell in den 1970er Jahren dann an seinen heutigen Standort. Betreiber von 1978 bis 1990 war Hans Fretz aka „Karlsruher Hans“, der in den 1970er und 1980er Jahren auch Stars wie {{WL2|Muhammad Ali}}, {{WL2|Pelé}} oder {{WL2|Diego Maradona}} in das Etablissement einlud.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/panorama/der-bayerische-hulk-matador-auf-der-matte-1.921096-2 Der „bayerische Hulk“: Matador auf der Matte], Süddeutsche Zeitung, 19. Mai 2010.</ref><ref name="Baustelle im Bordell">[http://www.abendzeitung-muenchen.de/gallery.baustelle-im-bordell-der-leierkasten-ist-dicht-param~11~10~0~14~false.05d9a63c-c913-4fa9-9915-33bd64b3d5fb.html Baustelle im Bordell – Der „Leierkasten“ ist dicht!] (Fotostrecke), AZ, 28. Oktober 2013.</ref> Fretz eröffnete 1989 dann in der Nähe des Münchener Hauptbahnhofs das „Sport-Café Schiller“. 2001 verstarb er im Alter von 55 Jahren bei einem Jagdunfall. Seine damalige Lebensgefährtin ist immer noch Wirtin des Cafés.<ref>[http://www.cafe-schiller.de/story.html Geschichte], Sport-Café Schiller</ref> | ||
Um 1990 herum beteiligte sich offensichtlich auch ein Polizeibeamter aus [[Ottobrunn]] mit 1,6 Millionen D-Mark aus einem Lottogewinn am Leierkasten.<ref>[http://www.kritische-polizisten.de/themen/unbequem/dokumente/unbequem42.pdf Strafrecht als Mobbing-Methode] in Unbequem Ausgabe 42, Juni 2000, {{WL2|Bundesarbeitsgemeinschaft kritischer Polizistinnen und Polizisten}}, S. 19 ff. (PDF)</ref> Der Besuch des Sportjournalisten {{WL2|Rolf Töpperwien}} im Leierkasten 1995, bei dem dieser seine Rechnung nicht bezahlte<ref name="RT">[http://www.cineastentreff.de/content/view/2-2-152442-1/1959/152/ „Ein Randalierer am Spielfeldrand“ - Sportreporter Rolf Töpperwien], Interview von Frank Rauscher.</ref>, ging als Skandalmeldung durch die Boulevardmedien und wurde vom Entertainer {{WL2|Harald Schmidt}} mehrfach kommentiert<ref name="HS">[http://www.geocities.ws/marcusjoggerst/Fun_Harald.htm Zitate Harald Schmidt]</ref>. | In den frühen 1990er Jahren erfolgte die Neugestaltung der Fassade. Um 1990 herum beteiligte sich offensichtlich auch ein Polizeibeamter aus [[Ottobrunn]] mit 1,6 Millionen D-Mark aus einem Lottogewinn am Leierkasten.<ref>[http://www.kritische-polizisten.de/themen/unbequem/dokumente/unbequem42.pdf Strafrecht als Mobbing-Methode] in Unbequem Ausgabe 42, Juni 2000, {{WL2|Bundesarbeitsgemeinschaft kritischer Polizistinnen und Polizisten}}, S. 19 ff. (PDF)</ref> Der Besuch des Sportjournalisten {{WL2|Rolf Töpperwien}} im Leierkasten 1995, bei dem dieser seine Rechnung nicht bezahlte<ref name="RT">[http://www.cineastentreff.de/content/view/2-2-152442-1/1959/152/ „Ein Randalierer am Spielfeldrand“ - Sportreporter Rolf Töpperwien], Interview von Frank Rauscher.</ref>, ging als Skandalmeldung durch die Boulevardmedien und wurde vom Entertainer {{WL2|Harald Schmidt}} mehrfach kommentiert<ref name="HS">[http://www.geocities.ws/marcusjoggerst/Fun_Harald.htm Zitate Harald Schmidt]</ref>. | ||
2000 gab es einen Toten im Umfeld des Bordells. Der Barkeeper Sven D., Sohn des damaligen Betreibers Pit D., wurde wegen {{WL2|Totschlag (Deutschland)|Totschlags}} verurteilt. Er hatte in der Nacht zum 1. Oktober 2000 den Bauunternehmer Zenon K. bei einem Streit zu Tode getreten.<ref>[http://www.welt.de/print-welt/article459353/Barkeeper-wegen-Totschlags-an-Gast-angeklagt.html Barkeeper wegen Totschlags an Gast angeklagt], Die Welt, 26. Juni 2001.</ref><ref>[http://www.seiten.faz-archiv.de/FAZ/20010710/fd120010710980193.html Bordell-Mitarbeiter wegen Totschlags verurteilt], FAZ, 10. Juli 2011.</ref> | 2000 gab es einen Toten im Umfeld des Bordells. Der Barkeeper Sven D., Sohn des damaligen Betreibers Pit D., wurde wegen {{WL2|Totschlag (Deutschland)|Totschlags}} verurteilt. Er hatte in der Nacht zum 1. Oktober 2000 den Bauunternehmer Zenon K. bei einem Streit zu Tode getreten.<ref>[http://www.welt.de/print-welt/article459353/Barkeeper-wegen-Totschlags-an-Gast-angeklagt.html Barkeeper wegen Totschlags an Gast angeklagt], Die Welt, 26. Juni 2001.</ref><ref>[http://www.seiten.faz-archiv.de/FAZ/20010710/fd120010710980193.html Bordell-Mitarbeiter wegen Totschlags verurteilt], FAZ, 10. Juli 2011.</ref> | ||
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2001 wurde der Pächter [[Friedrich Ewald]], genannt „Der dicke Fritz“, zusammen mit 17 anderen Rotlicht-Größen verhaftet. Der Vorwurf lautete ausbeuterische {{WL2|Zuhälterei}}, Förderung der Prostitution und {{WL2|Steuerhinterziehung (Deutschland)|Steuerhinterziehung}}. Ziel war es, die sogenannte Münchener „Sex-Mafia“ um Ewald und Walter Djurkovich zu zerschlagen.<ref>[http://www.mopo.de/news/us-ermittler-setzen-auf-deutsche-sex-mafia-aus-der-bayernmetropole---wird-der-fall-endlich-komplett-aufgeklaert--der-versace-mord--die-spur-fuehrt-nach-muenchen,5066732,6044544.html Der Versace-Mord: Die Spur führt nach München], Hamburger Morgenpost, 17. Juli 2001.</ref> Das [[Landgericht München I]] bewertete die Belege für eine kriminelle Vereinigung als nicht besonders stichhaltig und Zuhälterei für schwer beweisbar. Es blieb der Vorwurf der Steuerhinterziehung. Die Angeklagten kamen frei.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/muenchen/bankgeschaefte-im-bordell-die-steuertricks-der-rotlicht-koenige-1.661927 Bankgeschäfte im Bordell: Die Steuertricks der Rotlicht-Könige], Süddeutsche Zeitung, 11. Mai 2010.</ref> | 2001 wurde der Pächter [[Friedrich Ewald]], genannt „Der dicke Fritz“, zusammen mit 17 anderen Rotlicht-Größen verhaftet. Der Vorwurf lautete ausbeuterische {{WL2|Zuhälterei}}, Förderung der Prostitution und {{WL2|Steuerhinterziehung (Deutschland)|Steuerhinterziehung}}. Ziel war es, die sogenannte Münchener „Sex-Mafia“ um Ewald und Walter Djurkovich zu zerschlagen.<ref>[http://www.mopo.de/news/us-ermittler-setzen-auf-deutsche-sex-mafia-aus-der-bayernmetropole---wird-der-fall-endlich-komplett-aufgeklaert--der-versace-mord--die-spur-fuehrt-nach-muenchen,5066732,6044544.html Der Versace-Mord: Die Spur führt nach München], Hamburger Morgenpost, 17. Juli 2001.</ref> Das [[Landgericht München I]] bewertete die Belege für eine kriminelle Vereinigung als nicht besonders stichhaltig und Zuhälterei für schwer beweisbar. Es blieb der Vorwurf der Steuerhinterziehung. Die Angeklagten kamen frei.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/muenchen/bankgeschaefte-im-bordell-die-steuertricks-der-rotlicht-koenige-1.661927 Bankgeschäfte im Bordell: Die Steuertricks der Rotlicht-Könige], Süddeutsche Zeitung, 11. Mai 2010.</ref> | ||
2004 erfolgte die Wiedereröffnung als Laufhaus. | 2004 erfolgte die Wiedereröffnung als Laufhaus. | ||
=== Umbau 2013/2014 === | |||
Von Herbst 2013 bis Juni 2014 wurde das Gebäude [[Kernsanierung|kernsaniert]]. Der neue Pächter [[Jürgen Großkopf]], zuvor bekannt aus der [[Hansastraße]] und früher Zeitsoldat in der Truppenküche der [[Bayern-Kaserne]] (Nachschubkompanie 560), erweiterte das Laufhaus im Rahmen eines Umbaus um einen 600 m² großen Anbau inklusive Wellness-Bereich. Zielesetzung war die Fortführung des Betriebs mit gleichem Zweck in Anlehnung an die vorausgegangenen 30 Jahre. Die Zimmer im ersten Stock wurden vergrößert; ursprüngliche Fenster dafür zum Teil eingemauert. Der traditionsreiche Name des Hauses wurde beibehalten.<ref name="Baustelle im Bordell" /> Die Wiedereröffnung ist Mitte Juni 2014 geplant.<ref>[http://www.leierkasten-bordell.de/ Der neue Leierkasten] und Abfrage über denic.de.</ref> | |||
== Adresse == | == Adresse == |