9. November in München: Unterschied zwischen den Versionen

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== 1938:  Maurice Bavauds Attentatsversuch ==
== 1938:  Maurice Bavauds Attentatsversuch ==


Der Schweizer [[Maurice Bavaud]] wollte Hitler beim jährlichen NS-Gedenkmarsch am 9. November [[1938]] zur Münchner [[Feldherrenhalle|Feldherrnhalle]] erschiessen. Dazu gab er sich als begeisterter Nazi aus, um als Zuschauer einen Platz auf der Ehrentribüne zu bekommen. Das Attentat scheiterte, da Hitler von Bavaud zu weit entfernt war.  
Der 22jährige Schweizer [[Maurice Bavaud]] wollte Hitler beim jährlichen NS-Gedenkmarsch am 9. November [[1938]] zur Münchner [[Feldherrenhalle|Feldherrnhalle]] erschiessen. Dazu gab er sich als begeisterter Nazi aus, um als Zuschauer einen Platz auf der Ehrentribüne zu bekommen. Das Attentat scheiterte, da Hitler von Bavaud zu weit entfernt war.  


Auch in den nächsten Tagen konnte Bavaud nicht nahe genug an Hitler herantreten, so dass er aufgab und mit dem Zug nach Paris ausreisen wollte. Da er keine Fahrkarte hatte, wurde er festgenommen. Im geheimen Prozess vor dem Volksgerichtshof am 18. Dezember 1939 gab er als Motiv an, Hitler töten zu wollen, da jener eine Gefahr für die Menschheit, für die Unabhängigkeit der Schweiz und für den Katholizismus in Deutschland sei.  
Auch in den nächsten Tagen konnte Bavaud nicht nahe genug an Hitler herantreten, so dass er aufgab und mit dem Zug nach Paris ausreisen wollte. Da er keine Fahrkarte hatte, wurde er schon in Augsburg festgenommen. Im geheimen Prozess vor dem Volksgerichtshof am 18. Dezember 1939 gab er als Motiv an, Hitler töten zu wollen, da jener eine Gefahr für die Menschheit, für die Unabhängigkeit der Schweiz und für den Katholizismus in Deutschland sei.  


Bavaud wurde zum Tode verurteilt und im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee am 14. Mai [[1941]] um sechs Uhr früh mit einer Guillotine enthauptet.  
Bavaud wurde zum Tode verurteilt und im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee am 14. Mai [[1941]] um sechs Uhr früh mit einer Guillotine enthauptet.  


Die Rehabilitation in der Schweiz zog sich bis [[1989]] hin. Ein Gedenkstele für Maurice Bavaud steht in seinem Heimatort Hauterive (bei Neuchatel). Die Bundesrepublik Deutschland sprach den Hinterbliebenen in den 1960er Jahren nach zwei Gerichtsverfahren eine Wiedergutmachung von 40.000 Schweizer Franken zu. Danach geriet er für Jahre in öffentliches Vergessen.
Die Rehabilitation in der Schweiz zog sich bis [[1989]] hin. Ein Gedenkstele für Maurice Bavaud steht in seinem Heimatort Hauterive (bei Neuchatel). 1956 annulliert das Berliner Kammergericht den Schuldspruch. Die Bundesrepublik Deutschland sprach den Hinterbliebenen nach zwei Gerichtsverfahren eine Wiedergutmachung von 40.000 Schweizer Franken zu. Danach geriet er für Jahre in öffentliches Vergessen.


* Dazu ein Artikel bei Spiegel: [http://einestages.spiegel.de/s/tb/29704/hitler-attentaeter-maurice-bavaud.html Der Theologe, der den Tyrannen jagte.] (Mit Bildern)
* Dazu ein Artikel bei Spiegel von Peter Maxwill: [http://einestages.spiegel.de/s/tb/29704/hitler-attentaeter-maurice-bavaud.html Der Theologe, der den Tyrannen jagte.] (Veröffentlicht am 6.11.2013. Mit Bildern)
* Bücher
* Bücher
** Niklaus Meienberg: ''Es ist kalt in Brandenburg. Ein Hitler-Attentat.'' Limmat Verlag, Zürich, 1980, 186 Seiten.  
** Niklaus Meienberg: ''Es ist kalt in Brandenburg. Ein Hitler-Attentat.'' Limmat Verlag, Zürich, 1980, 186 Seiten.  
** Rolf Hochhuth: ''„Tell 38“.'' Rowohlt-Verlag, Hamburg, 1979; 160 Seiten.
** Rolf Hochhuth: ''„Tell 38“.'' Rowohlt-Verlag, Hamburg, 1979; 160 Seiten.
* Film: "Es ist kalt in Brandenburg" vom Filmkollektiv Zürich AG (Hans Stürm, Villi Hermann und Niklaus Meienberg).


== 1939:  Georg Elsers Attentatsversuch ==
== 1939:  Georg Elsers Attentatsversuch ==
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