Fridays for Future
Fridays for Future (deutsch „Freitage für [die] Zukunft“; kurz FFF, auch FridaysForFuture bzw. Schulstreik für das Klima bzw. Klimastreik) ist eine globale soziale Bewegung ausgehend von Schülern und Studierenden, die sich für möglichst umfassende, schnelle und effiziente Klimaschutz-Maßnahmen einsetzen. Zentrales Ziel ist das auf der Weltklimakonferenz in Paris 2015 (COP 21) im Weltklimaabkommen beschlossene 1,5-Grad-Ziel der Vereinten Nationen noch einzuhalten. Fridays for Future ist Teil der weltweiten Klimabewegung.
Um zu zeigen, welche Maßnahmen auf lokaler Ebene nötig sind, um die bundesweiten Forderungen umzusetzen, stellten Mitglieder der Bewegung 2019 auch konkrete Forderungen an die Stadt München, darunter
- den Betrieb des HKW Nord 2 bis 2022 zu beenden und bis dahin auf ein Minimum zu reduzieren
- Autofreie Zone innerhalb des Mittleren Rings bis spätestens 2025
- Austattung aller Neubauten mit Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen
Geschichte
Ursprünge der Bewegung
Auslöser der Bewegung war 2018 der Schulstreik und Aufruf der damals 16-jährigen Schwedin Greta ThunbergW, Thunberg bestreikte über Monate freitags ihre Schule, um sich für echten Klimaschutz einzusetzen.
Weltweit haben sich ihr inzwischen Tausende SchülerInnen angeschlossen und demonstrieren unter dem Motto Fridays for Future vor den Rathäusern und Parlamenten ihres Heimatortes statt in die Schule zu gehen - Ohne Partei- und Organisationszugehörigkeit.
Chronologie
Am 25. Januar 2019 kam es in München erstmals zu einem überregional, deutschlandweit beachteten Schulstreik / Demonstrationen für die Sicherung des weltweiten Klimas durch politische Maßnahmen in Deutschland und anderen Staaten der SchülerInnen-Generation unter dem Motto ... [1]
- 5. April 2019: Unter dem Motto "Fridays for Future" haben in der Münchner Innenstadt rund 1200 Schüler für mehr Klimaschutz demonstriert. (SZ-Meldung)
- 5. März 2019: Und während Erwachsene nun fragen, wie lange die Kinder die Schule wohl noch schwänzen wollen, planen die Schüler schon den Mega-Streik. Am 15. März 2019 wollen sie auf der ganzen Welt demonstrieren und die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Die Schüler hoffen darauf, dass Millionen Teenager gleichzeitig protestieren. Längst ist eine Bewegung entstanden, die viele Leute aufgerüttelt hat. Die nächste Frage ist, ob die Bewegung auch eine Zukunft hat.[2]
- 2. April 2019: Wirbel um Bußgeld für Schulstreiks: Wer künftig zur "Fridays for Future"-Demo geht statt in den Unterricht, muss mit einem Bußgeld rechnen - zumindest am W-H-Gymnasium. Weitere Schulen könnten sich anschließen. In einem Rundbrief informierte der Direktor des Münchner Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums Schüler und Eltern über die Bußgeld-Entscheidung. Drei Tage später hieß es, die Bußgeld-Androhung sei nur mißverstanden worden. [3]
- Juni 2019: Seit mehr als einem Vierteljahrhundert warnen Wissenschaftler vor der Klimakatastrophe. Immer wieder sagen sie, es sei fünf vor zwölf, und vielleicht ist es sogar schon viel später. Doch warum folgt niemand ihrem Rat? [4]
- Nur eine Glosse eines Journalisten: Drohende Klimakatastrophe [5] - Wir sind in einem Flugzeug über dem Atlantik, und der Tank hat ein Leck. Notlanden? Oder Augen zu und durch? Vor genau dieser Frage steht die Klimapolitik. In: SPIEGEL ONLINE vom 9. Juni 2019, eine Kolumne von Christian Stöcker.
- 20. September 2019: Großer Streik von Fridays for Future in Kooperation mit verdi.
Am 29. November 2019 gingen über 20 000, überwiegend junge, Menschen auf die Straßen und Plätze der Stadt. Weltweit fanden an ca. 2.500 Orten Kundgebungen statt.
Das Europaparlament rief am Vortag den Klimanotstand aus. Der Begriff Klimanotstand ist die Übersetzung ins Deutsche für den Begriff Climate Emergency, den eine Bewegung in Australien geprägt hat. In Deutschland wird unter Politkern um den Begriff gestritten, statt wirkungsvolle Maßnahmen einzuleiten. Am 20. September hat die Bundesregierung ein Klimapaket, besser -päckchen, beschlossen, das für viele Demonstranten enttäuschend war. Die SZ titelte Tausende Münchner marschieren für ein besseres Klima.[6]
Am 18. Dezember 2019 beschloss der Münchner Stadtrat ebenfalls die Verkündung des Klimanotstandes für München.
Germeringer Klimastreik
- Germeringer Klimastreik mit Menschenkette SZ, 8. 9. 2020
Forderungen 2019
Die vielen "Fridays for Future"-Aktivisten stellen im Juni 2019 31 Forderungen an München auf, darunter:
- Die Recyclingquote im Stadtgebiet soll ab 2030 nicht unter 90 Prozent liegen.
- Nachhaltigkeit - einwegplastikfrei - Der Export von Plastikmüll muss endlich aufhören. >> Gelbe Tonne.
- Keine Lebensmittel verschwenden
- Eine verantwortungsvolle Sammlung weggeworfener noch essbarer Nahrung, um Containern zu ermöglichen, und die Erhebung von nennenswerten Gebühren für Entsorgung von Lebensmitteln, insbesondere für Gastronomie und Einzelhandel.
- Wohnen (Häuser schneller energetisch sanieren, Flächenversiegelung beschränken, Stadtteilzentren und dortigen Einzelhandel stärken, …)
- Verkehr
- Energie (Betrieb des Heizkraftwerks Nord 2 bis 2022 beenden, keine fossilen Brückentechnologien, massiver Ausbau der Geothermie-Fernwärme, neue Öko-Kraftwerke)
Siehe auch
Weblinks
- https://www.fff-muc.de – Homepage von Fridays for Future München
- Jakob Wetzel: Ein Jahr Fridays for Future – Eine Chronologie der Süddeutschen Zeitung vom 12. Dezember 2019. Seit einem Jahr gehen Schüler jeden Freitag auf die Straße, um für den Klimaschutz zu demonstrieren - auch in München.
- https://fridaysforfuture.de – Homepage der deutschen Fridays-for-Future-Bewegung
- chat fff regional /Bayern (mit WhatsApp)
- Münchner Chat (mit WhatsApp)
- fff international - fridaysforfuture.org
- Georg Feulner vom Potsdam-Institut für Klimaforschung hat der demonstrierfreudigen Jugend ein großes Kompliment mitgebracht: "Letztlich hat Fridays for Future wahrscheinlich mehr bewirkt als 30 Jahre Klimaberichte schreiben", sagt der Wissenschaftler in der Diskussion zur bayerischen Klimapolitik im Pirckheimer-Gymnasium in Nürnberg. Tatsächlich hat sich im vergangenen halben Jahr schon einiges bewegt, und das hat am Freitag wahrnehmbare Auswirkungen auf das Gesprächsklima. Allein, dass sich nach den beiden großen Klimakonferenzen der Staatsregierung der bayerische Ministerpräsident noch einmal Zeit nimmt, mit Schülern und Jugendlichen im recht überschaubaren Kreis zu sprechen, kommt an. fff bewirkt mehr als-30 Jahre Klimaberichte. SZ, 26. Juli 19
- niedlich war gestern. SZ vom 4. Aug. 19 (Vom Sommerkongress im Dortmunder Revierpark)
- 12 der 31 Radikalen Forderungen und was die Politik dazu sagt. (Die Schülerinnen und Schüler der Freitags-Kundgebungen haben 31 Vorschläge erarbeitet. Die SZ hat zwölf davon ausgewählt - und bei Entscheidungsträgern nachgehakt.)
- 1. Feb. 2019 - SZ-Bilder vom "Fridays4Future" (ca. 1.000 Tn)
- Jakob Wetzel: Wer noch mal demonstriert, bekommt Ärger. Etwa 750 Münchner Schüler haben den Unterricht boykottiert, um für Klimaschutz zu demonstrieren. Einen weiteren Schulstreik wollen die Schulleiter nicht hinnehmen. SZ vom 21.1.2019
- Ana Maria Michel über Fridays for Future: Warum sollen wir für eine Zukunft lernen, die wir nicht haben? SZ vom 25. Januar 2019 (In München gehen 3.500 Schüler auf die Straße, um für den Klimaschutz zu demonstrieren. Manchen von ihnen drohen dafür Sanktionen, andere wurden extra vom Unterricht freigestellt.)
- Artikel bei WP über Greta Thunberg
- Artikel bei WP über fridaysforfuture
- Freitagsdemo 20.9.2019 : Kurzfilm SchillingerFreitag Fridays for Future, youtu.be/cEzWtm0S46A , 9 Min.
Einzelnachweise
- ↑ zum Fridays For Future München - youtube-channel
- ↑ 15. März vorbereiten. (artikel bei bento einem spiegel.de-ableger)
- ↑ BR-Bericht vom 2.4.19
- ↑ mehr …… (aus zeit.de/2019/25)
- ↑ Vor dem Absturz
- ↑ Auf dem Königsplatz treffen sich laut Polizei 18 000 Menschen. Die Veranstalter sprechen von doppelt so vielen. (SZ-Fotos vom Tage)