Schmied von Kochel Denkmal

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Der Schmied als Darstellung einer Volkserhebung (Aufn. 2010)

Der Schmied von Kochel - Denkmal und Brunnen ist eine der schönsten Anlagen in München-Sendling. Sie erinnert an Baltes, den Schmied von Kochel. Sie stammt aus den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts und steht am oberen Ende der Lindwurmstraße, Ecke Plinganserstraße gegenüber der alten Sendlinger Kirche. Die Treppenanlage mit dem Denkmal, der Figur des Schmieds von Kochel und dem vorgemauerten Brunnen verbindet über einen Treppenaufgang die Lindwurmstraße mit der Lipowskystraße, heute als Daumillerweg bekannt.

Der Architekt Carl Sattler entwarf in Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Karl Ebbinghaus das ab 1906 bis in die Jahre 1911 erbaute architektonische Kleinod, das sich in den Hang und an den Straßenverlauf einschmiegt. Am 12. August 1911 wurde das Denkmal unter großem Beifall der Bürger und Stifter der Stadtgemeinde Sendling und damit der Öffentlichkeit übergeben.

Heute sieht man von der einstigen Pracht fast nichts mehr. Die kleine Hangkante ist von Büschen und Bäumen überwuchert. Der Tuffkalkstein ist durch die Umwelteinflüsse schon recht angenagt. Die wunderbare schmiedeeiserne Straßenlaterne vor der Treppe auf dem Gehweg der Lindwurmstrafle ist schon seit Jahrzehnten verschwunden. Die vorbeifahrenden Autokolonnen und deren Fahrer übersehen in ihrem Eifer und dem Kampf gegen die Zeit das prächtige Stück Schaffenskraft der Künstler jener vergangenen Tage.

Beschreibung

Um den Höhenunterschied zwischen der Lindwurmstraße und der Lipowskystraße, heute Daumillerweg genannt, abkürzen zu können, hat man eine Freitreppe in den Hang gelegt. Der aus Tuffkalkstein gemauerte Unterbau trägt die aus der Gießerei Noack in München stammende und aus Bronzeguss gefertigte 2.60 m hohe Plastik des “Schmiedes von Kochel“. Nur mit einem Lederschurz bekleidet hält er mit der linken Hand die schwere Fahne über der Schulter und mit der rechten Hand einen nach geneigten Morgenstern, eine Hiebwaffe.

Inschriften
Widmung, Anlass

An der Böschungsmauer auf der rechten Seite, seitlich, ist die eigentliche Gedenktafel angebracht; auf ihr ist zu lesen:

"Den heldenmütigen Vaterlandsverteidigern - aus dem bayerischen Oberlande - und ihren Bundesgenossen - den Zimmerleuten aus der Au. -
dann den Münchner Bürgern - Joh. Jäger, Ratsherr. Joh. Sebastian Senser, Ratsherr. - und Johann Georg Khindler, - sowie den churbayerischen Offizieren - Johann Clanze und Johann Georg Aberle - welche ihre Treue zu Fürst, Vaterland und Vaterstadt
- durch den Tod besiegelt.
- Zum immerwährenden Andenken!"

An der Vorderseite über dem Brunnenbecken sind einige Inschriften angebracht; zu lesen ist:

"Zum Gedächtnis - der oberbayerischen - Landeserhebung und der - Sendlinger Bauernschlacht - 1705"

Auf der Rückseite am Sockelrand, oben an der Hangkante ist zu lesen:

"Bei der II Hunderjahrfeier - der Sendlinger Bauernschlacht - gestiftet von der - Stadtgemeinde München - im Jahre 1906"
2012

Siehe auch

Das Denkmal und die alte Sendlinger Kirche.

Quellen und Literatur

  • August Alckens: "Die Denkmäler und Gedenksteine der Stadt München". Callway, München 1936. (S. 98 - 99)
  • Henle: "Die Wasserversorgung der Königl. Haupt- u. Residenzstadt München. München 1912. (S. 85, Liste, Datum).
  • Richard Bauer, Eva Graf: "Links und rechts der Isar". Hugendubel, München, 1991 (Pettendorfer Fotoansicht S.69, 70)
  • Brunnenwanderungen.
  • "Die Brunnen in München". Callway, München, 1973.
  • Hans Dollinger. "Die Münchner Straßennamen". München, Südwest, 1994-1999.

Weblinks