St. Peter: Unterschied zwischen den Versionen

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Am ''Petersbergl'' gab es oberhalb einer Straßenkreuzung schon im 8. Jahrhundert eine Niederlassung von Mönchen aus dem [[Kloster Tegernsee]]. Unter der Kirche gibt es einen gewölbten Raum, den Fachleute in die vormerowingischer Zeit, also zwischen Spätantike und frühem Mittelalter, datieren. Bereits im 11. Jahrhundert hatte sich noch vor der Stadtgründung das ursprünglich wohl aus Holz errichtete Kirchlein nach den Ausgrabungen aus dem Jahr [[1958]] bereits zu einer [[wikipedia:de:Romanik|romanischen]] Kirche entwickelt, die eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit zwei eingebundenen Westtürmen war. Ob diese typische bayerische Klosterkirche der Romanik der Gründungsbau war, ließ sich nicht nachweisen. Nachweisbar ist nur, dass [[Otto I.|Otto I. von Wittelsbach]] diese Kirche [[1181]] erweitern ließ und diese erweiterte Kirche [[1190]] durch Bischof [[Otto von Freising]] geweiht wurde. Knapp 100 Jahre später wurde dieser Bau abgerissen und durch eine prunkvollere Kirche ersetzt. Eine wesentlich größere Kirche war nicht erforderlich, da parallel zum Kirchenneubau die Pfarrei der [[Frauenkirche]] errichtet wurde und im Zentrum des [[Kreuzviertel|Kreuzviertels]] eine Pfarrkirche errichtet wurde. Der Neubau von St. Peter wurde am 17. Mai [[1294]] durch Bischof Emicho von Freising eingeweiht.
Am ''Petersbergl'' gab es oberhalb einer Straßenkreuzung schon im 8. Jahrhundert eine Niederlassung von Mönchen aus dem [[Kloster Tegernsee]]. Unter der Kirche gibt es einen gewölbten Raum, den Fachleute in die vormerowingischer Zeit, also zwischen Spätantike und frühem Mittelalter, datieren. Bereits im 11. Jahrhundert hatte sich noch vor der Stadtgründung das ursprünglich wohl aus Holz errichtete Kirchlein nach den Ausgrabungen aus dem Jahr [[1958]] bereits zu einer [[wikipedia:de:Romanik|romanischen]] Kirche entwickelt, die eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit zwei eingebundenen Westtürmen war. Ob diese typische bayerische Klosterkirche der Romanik der Gründungsbau war, ließ sich nicht nachweisen. Nachweisbar ist nur, dass [[Otto I.|Otto I. von Wittelsbach]] diese Kirche [[1181]] erweitern ließ und diese erweiterte Kirche [[1190]] durch Bischof [[Otto von Freising]] geweiht wurde. Knapp 100 Jahre später wurde dieser Bau abgerissen und durch eine prunkvollere Kirche ersetzt. Eine wesentlich größere Kirche war nicht erforderlich, da parallel zum Kirchenneubau die Pfarrei der [[Frauenkirche]] errichtet wurde und im Zentrum des [[Kreuzviertel|Kreuzviertels]] eine Pfarrkirche errichtet wurde. Der Neubau von St. Peter wurde am 17. Mai [[1294]] durch Bischof Emicho von Freising eingeweiht.


Am 14. Februar [[1327]] fiel bei einer Brandkatastrophe fast ein Drittel Münchens zum Opfer. Der Ostchor von St. Peter brannte bis auf die Außenmauer nieder, das Kirchenschiff selbst konnte gerettet werden, die Türme brannten aus. Wahrscheinlich wurde am Ende des Kirchenschiffes eine Mauer eingezogen, um weiterhin Gottesdienste feiern zu können. [[1368]] konnte der neue gotische Hochchor durch Bischof Paul von Freising geweiht werden, der [[1378]]/[[1379|79]] noch zwei gotische Gewölbeeindeckungen erhielt. In etwa gleicher Zeit, um [[1386]] wurde das Westwerk umgestaltet, wobei man sich bewusst von der gotischen Zwei-Turm-Anlage löste. Die beiden ausgebrannten Türme wurden abgeschrägt und statt ihrer wurde bis [[1386]] ein einzelner Turm in der Mitte errichtet, der heute mit seiner offenen, rundumlaufenden Aussichtsgalerie ein beliebter Aussichtspunkt ist. Um [[1407]] wurden die beiden vorgelagerten Treppentürmchen am Westportal angesetzt. Seine neue Turmbekrönung mit offenen Tempietto wahrscheinlich nach Plänen von Heinrich Schön d.Ä. erhielt der "Alte Peter" [[1607]], nachdem am 24. Juli [[1607]] ein Blitz die beiden pyramidalen Turmhelme des Westwerkes zerstörte.
Am 14. Februar [[1327]] fiel bei einer Brandkatastrophe fast ein Drittel Münchens zum Opfer. Der Ostchor von St. Peter brannte bis auf die Außenmauer nieder, das Kirchenschiff selbst konnte gerettet werden, die Türme brannten aus. Wahrscheinlich wurde am Ende des Kirchenschiffes eine Mauer eingezogen, um weiterhin Gottesdienste feiern zu können. [[1368]] konnte der neue gotische Hochchor durch Bischof Paul von Freising geweiht werden, der [[1378]]/[[1379|79]] noch zwei gotische Gewölbeeindeckungen erhielt. In etwa gleicher Zeit, um [[1386]] wurde das Westwerk umgestaltet, wobei man sich bewusst von der gotischen Zwei-Turm-Anlage löste. Die beiden ausgebrannten Türme wurden abgeschrägt und statt ihrer wurde bis [[1386]] ein einzelner Turm in der Mitte errichtet, der heute mit seiner offenen, rundumlaufenden Aussichtsgalerie ein beliebter Aussichtspunkt ist. Um [[1407]] wurden die beiden vorgelagerten Treppentürmchen am Westportal angesetzt. Seine neue Turmbekrönung mit offenen Tempietto wahrscheinlich nach Plänen von [[Heinrich Schön der Ältere|Heinrich Schön d.Ä.]] erhielt der "Alte Peter" [[1607]], nachdem am 24. Juli [[1607]] ein Blitz die beiden pyramidalen Turmhelme des Westwerkes zerstörte.


Um die Raumnot zu mildern, entschloss man sich noch vor dem [[wikipedia:de:Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] zu einer Erweiterung nach Osten, die wahrscheinlich [[wikipedia:de:Isaak Pader|Isaak Pader d.Ä.]] plante. [[1630]] begann der Abbruch des gotischen Ostchores, um die geräumige [[wikipedia:de:Renaissance|Renaissance]]-Erweiterung zu ermöglichen. Durch die Kriegswirren konnte der Chor erst [[1636]] eingewölbt werden.
Um die Raumnot zu mildern, entschloss man sich noch vor dem [[wikipedia:de:Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] zu einer Erweiterung nach Osten, die wahrscheinlich [[wikipedia:de:Isaak Pader|Isaak Pader d.Ä.]] plante. [[1630]] begann der Abbruch des gotischen Ostchores, um die geräumige [[wikipedia:de:Renaissance|Renaissance]]-Erweiterung zu ermöglichen. Durch die Kriegswirren konnte der Chor erst [[1636]] eingewölbt werden.
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