Münchner Lach- und Schießgesellschaft: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Mueursulastr9092019.jpg|mini|Ursulastraße 9. Die Heimat der Lach- und Schießgesellschaft]]
Die [[Münchner]] '''Lach- und Schießgesellschaft''' wurde als politisches Kabarett [[1956]] von [[Sammy Drechsel]] und [[Dieter Hildebrandt]] gegründet. Sammy Drechsel, bekannt als Sportreporter, war bis zu seinem Tod [[1986]] Leiter und Regisseur des [[Münchner]] Nachkriegs-Kabaretts. "Denn sie müssen nicht, was sie tun" war das erste Programm am 12. Dezember 1956. 1972 bis 1976 ging das Ensemble auseinander und kam dann zu einem Neuanfang wieder zusammen.  
Die [[Münchner]] '''Lach- und Schießgesellschaft''' wurde als politisches Kabarett [[1956]] von [[Sammy Drechsel]] und [[Dieter Hildebrandt]] gegründet. Sammy Drechsel, bekannt als Sportreporter, war bis zu seinem Tod [[1986]] Leiter und Regisseur des [[Münchner]] Nachkriegs-Kabaretts. "Denn sie müssen nicht, was sie tun" war das erste Programm am 12. Dezember 1956. 1972 bis 1976 ging das Ensemble auseinander und kam dann zu einem Neuanfang wieder zusammen.  


[[Datei:Mueursulastr9092019.jpg|mini|Ursulastraße 9. Die Heimat der Lach- und Schießgesellschaft]]
Neben den Programmen des eigenen Ensembles bietet die Bühne der Lach- und Schießgesellschaft auch anderen Kabarettisten und Komikern auf ihren Brettern die Möglichkeit für Auftritte und ihrem Publikum damit Abwechslung.  
Neben den Programmen des eigenen Ensembles bietet die ''Bühne'' der Lach- und Schießgesellschaft auch anderen Kabarettisten und Komikern auf ihren Brettern die Möglichkeit für Auftritte und ihrem Publikum damit Abwechslung.  


Gesellschafter sind derzeit der Kabarettist [[Bruno Jonas]] (70), der einst selbst im Ensemble der Lach & Schieß war, außerdem Laila Nöth (28), die Tochter des Münchner „Hallenkönigs“ [[Wolfgang Nöth]] (1943-2021) sowie Stefan Hanitzsch (46), Sohn des Karikaturisten {{WL2|Dieter Hanitzsch}}.
Gesellschafter sind derzeit der Kabarettist [[Bruno Jonas]] (70), der einst selbst im Ensemble der Lach & Schieß war, außerdem Laila Nöth (28), die Tochter des Münchner „Hallenkönigs“ [[Wolfgang Nöth]] (1943-2021) sowie Stefan Hanitzsch (46), Sohn des Karikaturisten {{WL2|Dieter Hanitzsch}}.


== Spätere Sendungen ==
== Chronologie ==
Das Bayerische Fernsehen sendete einen 45-minütigen Ausschnitt des Programms am '''27.12.16, 22.00 Uhr''', und im Anschluss noch einmal die Sendung zur 60-Jahres-Gala aus den [[Münchner Kammerspiele]]n (mit Christian Ehring, Georg Schramm, Claus v. Wagner, Max Uthoff, [[Luise Kinseher]], Henning Venske, Josef Hader, Konstantin Wecker, dem derzeitigen Ensemble und {{WL2|Werner Schneyder}})


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=== Frühe Jahre ===
Als kurzen Querschnitt gibt es hier für drei Jahrgänge die Namen der Texter:
* Texte 1957: Hans Jürgen Diedrich, Oliver Hassenkamp, Dieter Hildebrandt, Horst Huckauf, Peter Timm Schaufuß, [[Klaus Peter Schreiner]], Klaus Wolff
* Texte 1970: Dieter Hildebrandt, Horst Jüssen, Martin Morlock, Klaus Peter Schreiner
* Texte 1980: Dieter Hildebrandt, Ulrich Kaiser, [[Hannelore Kaub]], Egbert Moeller, Erika Molny, Günther Schatzdorfer, Werner Schneyder, Klaus Peter Schreiner


== 2023/24 ==
=== 2015 ===
Im Februar 2023 gab die Münchner Lach- und Schießgesellschaft die Einstellung ihres Geschäftsbetriebs bekannt. Zunächst sollen „.. die rechtlichen und finanziellen Auswirkungen der bestehenden Situation“ überprüft werden.  
Auf ein Neues: [[Caroline Ebner]], [[Sebastian Rüger]], [[Frank Smilgies]] und [[Norbert Bürger]] sind das neue Ensemble.  


Es wurde von einer „schwierigen Bilanzsituation“ Ende 2022 gesprochen, wobei die Corona-Einschränkungen eine wichtige Rolle gespielt haben dürften. Allerdings war die finanzielle Situation schon 2017 angespannt. Damals konnte man sich durch die Veräußerung des vollständigen Archivs der Gesellschaft an die [[Monacensia]] stabilisieren. Die wirtschaftliche Schieflage führte bereits im Herbst 2022 zur Abberufung Hanitzschs als Geschäftsführer, seine Aufgaben nahm als Interimsgeschäftsführerin Jonas’ langjährige Agentin Roswitha Seelos wahr, was „jedoch bisher zu einem wenig aussichtsreichen Ergebnis geführt hat“. Auch als Gesellschafter sollte Hanitzsch abgelöst werden, wogegen er sich gerichtlich wehrt. Während die Gesellschafter, so ist zu hören, nur noch per Anwalt miteinander kommunizieren, spitzte sich die Situation im „Laden“ nach der Jahreswende zu. Das Büroteam habe gestreikt, zuletzt sei auch noch „das Gastroteam abhandengekommen.“ Nur das Ensemble – Christl Sittenauer, Sebastian Fritz und Frank Klötgen – sei zuletzt noch aufgetreten, vor ausverkauftem Haus. Während es Gerüchte gibt, dass Medienunternehmer {{WL2|Helmut Markwort}} (86) die Anteile Stefan Hanitzschs übernehmen soll, lässt dieser auf Anfrage unserer Zeitung wissen, er sei bereit, weiterhin Verantwortung zu übernehmen. Er habe „Leute an der Hand, die sofort loslegen können.“
Thema: „Wer sind wir…“ (Deutschen im sich gerade verändernden Europa?) wieder?


Die Zukunft der Lach- und Schießgesellschaft war zunächst offen<ref>[[Münchner Merkur]], 14. Februar 2023: [https://www.merkur.de/lokales/muenchen/schwabing-west-ort62363/lach-und-schiessgesellschaft-muenchner-institution-aus-gastro-team-bruno-jonas-ztz-92086434.html Lach- und Schießgesellschaft: Münchner Institution steht vor dem Aus – „Traurig, wie das gelaufen ist“]</ref>. Später stellte [[Oberbürgermeister]] [[Dieter Reiter]] Hilfe in Aussicht, wohl wissend, dass finanzielle Hilfen nur einen Teil des Problems lösen können<ref>[[Süddeutsche Zeitung]], 17. Februar 2022: [https://www.sueddeutsche.de/bayern/theater-muenchen-muenchen-hofft-auf-rettung-der-lach-und-schiessgesellschaft-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230217-99-628957 München hofft auf Rettung der Lach- und Schießgesellschaft]</ref>. Mittlerweile (Juli 2023) sind neue Eigentümer in Aussicht. Alt-Oberbürgermeister [[Christian Ude]] als Vorsitzender des Fördervereins "Die Laden-Hüter", bestätigte der SZ auf Anfrage, dass es eine Lösung gibt, die den „Fortbestand des Ladens“ sichert<ref>[[Süddeutsche Zeitung]], 11. Juli 2023: [https://www.sueddeutsche.de/muenchen/lach-und-schiessgesellschaft-insolvenz-muenchen-christian-ude-eigentuemer-1.6019811 Berühmte Kabarettbühne: Neue Eigentümer für Lach- und Schießgesellschaft]</ref>. Mittlerweile wurde als Wiedereröffnungstermin der 13. Januar 2024 angekündigt. Das neue Programm „Abgespeckt“ wird dann jeweils dienstags im [[Deutsches Theater|Deutschen Theater]] aufgeführt, andere Auftritte auch z.B. bei [[Heppel und Ettlich]]<ref>[[Süddeutsche Zeitung]], 7. Januar 2024: [https://www.sueddeutsche.de/muenchen/lach-und-schiessgesellschaft-christian-schultz-neustart-silbersaal-kabarett-ensemble-1.6329079 Lach- und Schießgesellschaft: „Man muss die Marke neu aufladen und verjüngen“]</ref>.
=== 2016 ===
Das Bayerische Fernsehen sendete im Dezember 2016 einen 45-minütigen Ausschnitt des Programms, und im Anschluss noch einmal die Sendung zur 60-Jahres-Gala aus den [[Münchner Kammerspiele]]n (mit Christian Ehring, Georg Schramm, Claus v. Wagner, Max Uthoff, [[Luise Kinseher]], Henning Venske, Josef Hader, Konstantin Wecker, dem derzeitigen Ensemble und {{WL2|Werner Schneyder}})


== 2018, .... ==
=== 2018 ===
'Nach ''Wir sind wieder wir:''' Sebastian Rüger und Frank Smilgies vom Kabarettduo Ulan & Bator servieren 2018 Caroline Ebner und Norbert Bürger das neue Ensemble der Lach- und Schießgesellschaft „'''Exitenzen'''“.
Nach „Wir sind wieder wir“: Sebastian Rüger und Frank Smilgies vom Kabarettduo Ulan & Bator servieren 2018 Caroline Ebner und Norbert Bürger das neue Ensemble der Lach- und Schießgesellschaft „'''Exitenzen'''“.


== 2015, "Wer sind wieder wir" ==
=== Seit 2023 ===
Auf ein Neues: [[Caroline Ebner]], [[Sebastian Rüger]], [[Frank Smilgies]] und [[Norbert Bürger]] sind das neue Ensemble.  
Im Februar 2023 gab die Münchner Lach- und Schießgesellschaft die Einstellung ihres Geschäftsbetriebs bekannt. Zunächst sollen „.. die rechtlichen und finanziellen Auswirkungen der bestehenden Situation“ überprüft werden.  


Thema: ''„Wer sind wir …"'' (Deutschen im sich gerade verändernden Europa?) wieder?
Es wurde von einer „schwierigen Bilanzsituation“ Ende 2022 gesprochen, wobei die Corona-Einschränkungen eine wichtige Rolle gespielt haben dürften. Allerdings war die finanzielle Situation schon 2017 angespannt. Damals konnte man sich durch die Veräußerung des vollständigen Archivs der Gesellschaft an die [[Monacensia]] stabilisieren. Die wirtschaftliche Schieflage führte bereits im Herbst 2022 zur Abberufung Hanitzschs als Geschäftsführer, seine Aufgaben nahm als Interimsgeschäftsführerin Jonas’ langjährige Agentin Roswitha Seelos wahr, was „jedoch bisher zu einem wenig aussichtsreichen Ergebnis geführt hat“. Auch als Gesellschafter sollte Hanitzsch abgelöst werden, wogegen er sich gerichtlich wehrt. Während die Gesellschafter, so ist zu hören, nur noch per Anwalt miteinander kommunizieren, spitzte sich die Situation im „Laden“ nach der Jahreswende zu. Das Büroteam habe gestreikt, zuletzt sei auch noch „das Gastroteam abhandengekommen.“ Nur das Ensemble – Christl Sittenauer, Sebastian Fritz und Frank Klötgen – sei zuletzt noch aufgetreten, vor ausverkauftem Haus. Während es Gerüchte gibt, dass Medienunternehmer {{WL2|Helmut Markwort}} (86) die Anteile Stefan Hanitzschs übernehmen soll, lässt dieser auf Anfrage unserer Zeitung wissen, er sei bereit, weiterhin Verantwortung zu übernehmen. Er habe „Leute an der Hand, die sofort loslegen können.“


==Gang ins [[Diskussion:Lach-_und_Schießgesellschaft|Archiv (mehr)]]==
Die Zukunft der Lach- und Schießgesellschaft war zunächst offen<ref>[[Münchner Merkur]], 14. Februar 2023: [https://www.merkur.de/lokales/muenchen/schwabing-west-ort62363/lach-und-schiessgesellschaft-muenchner-institution-aus-gastro-team-bruno-jonas-ztz-92086434.html Lach- und Schießgesellschaft: Münchner Institution steht vor dem Aus – „Traurig, wie das gelaufen ist“]</ref>. Später stellte [[Oberbürgermeister]] [[Dieter Reiter]] Hilfe in Aussicht, wohl wissend, dass finanzielle Hilfen nur einen Teil des Problems lösen können<ref>[[Süddeutsche Zeitung]], 17. Februar 2022: [https://www.sueddeutsche.de/bayern/theater-muenchen-muenchen-hofft-auf-rettung-der-lach-und-schiessgesellschaft-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230217-99-628957 München hofft auf Rettung der Lach- und Schießgesellschaft]</ref>. Mittlerweile (Juli 2023) sind neue Eigentümer in Aussicht. Alt-Oberbürgermeister [[Christian Ude]] als Vorsitzender des Fördervereins "Die Laden-Hüter", bestätigte der SZ auf Anfrage, dass es eine Lösung gibt, die den „Fortbestand des Ladens“ sichert<ref>[[Süddeutsche Zeitung]], 11. Juli 2023: [https://www.sueddeutsche.de/muenchen/lach-und-schiessgesellschaft-insolvenz-muenchen-christian-ude-eigentuemer-1.6019811 Berühmte Kabarettbühne: Neue Eigentümer für Lach- und Schießgesellschaft]</ref>. Mittlerweile wurde als Wiedereröffnungstermin der 13. Januar 2024 angekündigt. Das neue Programm „Abgespeckt“ wird dann jeweils dienstags im [[Deutsches Theater|Deutschen Theater]] aufgeführt, andere Auftritte auch z.B. bei [[Heppel und Ettlich]]<ref>[[Süddeutsche Zeitung]], 7. Januar 2024: [https://www.sueddeutsche.de/muenchen/lach-und-schiessgesellschaft-christian-schultz-neustart-silbersaal-kabarett-ensemble-1.6329079 Lach- und Schießgesellschaft: „Man muss die Marke neu aufladen und verjüngen“]</ref>.
Als kurzen Querschnitt gibt es hier für drei Jahrgänge die Namen der Texter:
* Texte 1957: Hans Jürgen Diedrich, Oliver Hassenkamp, Dieter Hildebrandt, Horst Huckauf, Peter Timm Schaufuß, [[Klaus Peter Schreiner]], Klaus Wolff
* Texte 1970: Dieter Hildebrandt, Horst Jüssen, Martin Morlock, Klaus Peter Schreiner
* Texte 1980: Dieter Hildebrandt, Ulrich Kaiser, [[Hannelore Kaub]], Egbert Moeller, Erika Molny, Günther Schatzdorfer, Werner Schneyder, Klaus Peter Schreiner
 
* Siehe auch: [[Klaus Havenstein]]
 
Schon die Namen zeigen etwas von Kontinuität und Entwicklungen auf dieser Bühne.


==Adresse==
==Adresse==
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|WWW = www.lachundschiess.de
|WWW = www.lachundschiess.de
}}
}}
== Siehe auch ==
* [[Klaus Havenstein]] (1922–1998), Schauspieler, Kabarettist und Gründungsmitglied der Lach- und Schießgesellschaft


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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