Kriegsenkel (Ausstellung 2015)

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Tableau-Vivant-Arbeiten von Andreas Bohnenstengel in St. Martin, München

Im März 2015 fand im Spirituellen Zentrum St. Martin im Glockenbachviertel eine Ausstellung des Fotokünstlers Andreas Bohnenstengel zum Thema Kriegsenkel statt. Es ging um die Frage, wie das Kriegsschicksal der Eltern und Großeltern das eigene Leben beeinflusst. Pfarrer Andreas Ebert und sein Gemeindeteam diskutierten in der Martinsmesse ein berühmtes Bibelzitat aus dem Zweiten Buch Mose, Kapitel 34: Der da bewahrt Gnade in tausend Glieder und vergibt Missetat, Übertretung und Sünde, und vor welchem niemand unschuldig ist; der die Missetat der Väter heimsucht auf Kinder und Kindeskinder bis ins dritte und vierte Glied. (2. Mose 20.5-6) und gingen im Anschluss der Frage nach wie sich die Sünden der Väter evtl. auf Kinder und Kindeskinder auswirken und wie Familien Segen erhalten können.

Kriegsenkel-Gottesdienst anlässlich der Kriegsenkelausstellung

Die Fotografien waren Bestandteil der Messe. Sie wurden nach einer Einführung von A. Bohnenstengel zunächst schweigend von der Gemeinde betrachtet. Im Anschluss wurden die Eindrücke und Assoziationen im Plenum wiedergegeben und diskutiert.[1]

Bohnenstengel, der 1970 in München geboren wurde, ist Sohn eines Heimatvertriebenen. Sein Vater floh 1945 aus Pommern nach Schleswig-Holstein, wo die einst wohlhabende Familie zehn Jahre als Flüchtlinge in ärmlichen Verhältnissen lebte.[2]

Lesung in der Juristischen Bibliothek im Münchner Rathaus

Im selben Jahr fand am 1. April eine Lesung aus der Anthologie Nebelkinder - Kriegsenkel treten aus dem Traumaschatten der Geschichte in der Juristischen Bibliothek im Münchner Rathaus mit über 100 Besuchern statt. Die Kriegsenkel Daniela Schiffer, Katharina Ohana, Michael Schneider und Andreas Bohnenstengel lasen aus Ihren Beiträgen und diskutierten mit dem Publikum. [3] Bohnenstengel beschreibt in seinem Beitrag den Entstehungsprozess seiner Arbeiten, die im März in St. Martin gezeigt worden waren.

Einzelnachweise