Joseph Schülein: Unterschied zwischen den Versionen

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Das bekannteste Portrait von Schülein stammt von Leo Samberger.
Das bekannteste Portrait von Schülein stammt von Leo Samberger.


== Ehrungen ==
== Ehrung und Diskriminierung ==
In [[Berg am Laim]] war eine kleine [[Schüleinstraße|Straße]] und ein Platz (auf dem der 1928 gestiftete [[Schüleinbrunnen]] steht) nach J. Schülein benannt worden. [[Schüleinstraße]] und [[Schüleinplatz]] wurden von den NS-Machthabern in Halserspitzstraße und -platz umbenannt. Am 7. August 1945<ref name="Knau_386">Christl Knauer-Nothaft, Erich Kasberger: ''Berg am Laim, von den Siedlungsanfängen zum modernen Stadtteil Münchens.'' Volk, München 2007, ISBN 978-3-937200-16-3, S. 386.</ref> erfolgte wieder die Benennung nach Schülein.
In [[Berg am Laim]] war die [[Schüleinstraße]] und der [[Schüleinplatz]] (auf dem der 1928 gestiftete [[Schüleinbrunnen]] steht) nach J. Schülein benannt worden.
 
Am 23. September 1933 stellte der NSDAP-Stadtrat W. Holzwarth den Antrag auf Umbenennung der Schüleinstraße und des Schüleinplatzes in Berg am Laim. In seiner Begründung gibt er an, 
 
{{Zitat|... dass der „Kommerzienrat Joseph Schülein keine besonderen Verdienste, weder in sozialer Hinsicht, noch um die Stadtgemeinde München im Besonderen, nachgewiesen werden können“ und aus diesem Grund „keine Veranlassung besteht, dass in einem nationalsozialistischen Staate eine Strasse und ein Platz nach einem Juden benannt werden.
 
Schülein war Hauptaktionär und Aufsichtsrat-Vorsitzender der Löwenbrauerei und bei seinem nicht unbeträchtlichen Einkommen und grossem Vermögen, dürfte es wohl nicht als besonderes Verdienst anzurechnen sein, wenn er von diesen Geldern wieder einen kleinen Bruchteil der Allgemeinheit für bestimmte Zwecke zur Verfügung stellte. [...]
 
Ausserdem hat meines Wissens gerade Schülein dafür gesorgt, dass der grösste Teil der Landbrauereien Bayerns [mehrere 1.000 Betriebe] durch die Löwenbrauerei aufgekauft wurden.
Sämtliche aufgekauften Betriebe wurden sofort geschlossen, wodurch die in Bayern blühende Land-Bier-Industrie vollständig vernichtet wurde.
 
Die daraus sowohl für die einschlägige Industrie und das Handwerk, als auch für den Arbeitslosenmarkt entstandenen und zugefügten Schäden sind gar nicht zu übersehen“.<ref>[http://www.hartbrunner.de/fakten/d_fakten.php?id=1674 23. September 1933 – Antrag auf Umbenennung der Schüleinstraße in Berg am Laim], Münchner Zeitensprünge</ref>}}
 
Schüleinstraße und Schüleinplatz wurden von den NS-Machthabern in Halserspitzstraße und Halserspitzplatz umbenannt. Am 7. August 1945<ref name="Knau_386">Christl Knauer-Nothaft, Erich Kasberger: ''Berg am Laim, von den Siedlungsanfängen zum modernen Stadtteil Münchens.'' Volk, München 2007, ISBN 978-3-937200-16-3, S. 386.</ref> erfolgte wieder die Benennung nach Schülein.
* Titel Geheimer Komerzienrat
* Titel Geheimer Komerzienrat


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