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* Vortragssaal der Bibliothek (132 Sitzplätze)
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Wegen andauernder Kritik an Räumlichkeiten und Akustik stimmte der Münchner Stadtrat im April 2017 einer Generalsanierung zu. Als Ausweichquartier konnte im Oktober 2021 der [[Gasteig HP8]] mit der [[Isarphilharmonie ]] eröffnet werden.
Wegen andauernder Kritik an Räumlichkeiten und Akustik stimmte der Münchner Stadtrat im April 2017 einer Generalsanierung zu. Als Ausweichquartier konnte im Oktober 2021 der [[Gasteig HP8]] mit der [[Isarphilharmonie]] eröffnet werden.


Die Sanierung des Gasteigs könnte sich länger als geplant hinziehen, nachdem das Vergabeverfahren für die Sanierung gescheitert ist. Der Stadtrat hatte 2022 ein Vergabeverfahren beschlossen und den Teilnahmewettbewerb europaweit ausgeschrieben. Aufgrund des Angriffskriegs auf die Ukraine hatten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen allerdings grundlegend verändert. Innerhalb der Bewerbungsfrist war deshalb nur eine Bewerbung eingegangen, die jedoch die Anforderungen für eine Teilnahme nicht erfüllen konnte.
Die Sanierung des Gasteigs könnte sich länger als geplant hinziehen, nachdem das Vergabeverfahren für die Sanierung gescheitert ist. Der Stadtrat hatte 2022 ein Vergabeverfahren beschlossen und den Teilnahmewettbewerb europaweit ausgeschrieben. Aufgrund des Angriffskriegs auf die Ukraine hatten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen allerdings grundlegend verändert. Innerhalb der Bewerbungsfrist war deshalb nur eine Bewerbung eingegangen, die jedoch die Anforderungen für eine Teilnahme nicht erfüllen konnte.


Angesichts der derzeit weiter andauernden, schwer kalkulierbaren steigenden Baupreis- und Zinsentwicklung hat der Stadtrat die Verwaltung beauftragt, mögliche Optionen zu prüfen und dem Stadtrat bis Herbst einen neuen Vorschlag zum Vorgehen zu machen<ref>[[Rathaus-Umschau]] 23/2023: [https://ru.muenchen.de/2023/23/Gasteig-Sanierung-Vergabeverfahren-aufgehoben-105455 Gasteig-Sanierung: Vergabeverfahren aufgehoben]</ref>.
Angesichts der derzeit weiter andauernden, schwer kalkulierbaren steigenden Baupreis- und Zinsentwicklung hat der Stadtrat die Verwaltung beauftragt, mögliche Optionen zu prüfen und dem Stadtrat bis Herbst 2023 einen neuen Vorschlag zum Vorgehen zu machen<ref>[[Rathaus-Umschau]] 23/2023: [https://ru.muenchen.de/2023/23/Gasteig-Sanierung-Vergabeverfahren-aufgehoben-105455 Gasteig-Sanierung: Vergabeverfahren aufgehoben]</ref>.


== Zentralbibliothek ==
== Zentralbibliothek ==
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Nachdem bei den [[Luftangriffe auf München|Bombenangriffen]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] das [[Odeon]] und die [[Tonhalle]], die beiden größten Konzertsäle Münchens, völlig zerstört worden waren, waren die [[Münchner Philharmoniker]] ohne eigenes Haus. Auch die Stadtbibliothek und die Volkshochschule waren unzulänglich untergebracht, so dass 1969 erstmals über ein städtisches Kulturzentrum nachgedacht wurde, das diese Einrichtungen unter einem Dach vereinigen sollte. Bei der Suche nach möglichen Standorten fiel die Wahl auf das Gelände am Gasteig.
Nachdem bei den [[Luftangriffe auf München|Bombenangriffen]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] das [[Odeon]] und die [[Tonhalle]], die beiden größten Konzertsäle Münchens, völlig zerstört worden waren, waren die [[Münchner Philharmoniker]] ohne eigenes Haus. Auch die Stadtbibliothek und die Volkshochschule waren unzulänglich untergebracht, so dass 1969 erstmals über ein städtisches Kulturzentrum nachgedacht wurde, das diese Einrichtungen unter einem Dach vereinigen sollte. Bei der Suche nach möglichen Standorten fiel die Wahl auf das Gelände am Gasteig.


1971/72 schrieb die Stadt München einen Architekturwettbewerb für das Gelände aus, den das Architektenbüros Raue, Rollenhagen und Lindemann mit ihrem Entwurf für sich entscheiden konnten. 1978 setzte der damalige Oberbürgermeister [[Georg Kronawitter]] den ersten Spatenstich. Planänderungen und immer neu auftauchende Probleme verzögerten den Bau und trieben die Baukosten in die Höhe, so dass sich die Kosten für den Bau im Jahr 1980 bereits auf 372 Millionen DM beliefen.
1971/72 schrieb die Stadt München einen Architekturwettbewerb für das Gelände aus, den das Architektenbüros Raue, Rollenhagen und Lindemann mit ihrem Entwurf für sich entscheiden konnten. 1978 setzte der damalige Oberbürgermeister [[Georg Kronawitter]] den ersten Spatenstich. Planänderungen und immer neu auftauchende Probleme verzögerten den Bau und trieben die Baukosten in die Höhe, sodass sich die Kosten für den Bau im Jahr 1980 bereits auf 372 Millionen DM beliefen.


[[1984]] war der Gebäudekomplex auf dem 23.000 m² großen Areal soweit fertiggestellt, dass die Stadtbibliothek, die Münchner Volkshochschule und das Richard-Strauss-Konservatorium ihre neuen Räume beziehen konnten. In den kleineren Veranstaltungssälen fanden zu diesem Zeitpunkt bereits Veranstaltungen statt. Am 10. November [[1985]] wurde der Gasteig im Beisein des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker und 2400 geladenen Gästen mit einem Festkonzert der Münchner Philharmoniker unter Leitung von [[Sergiu Celibidache]] eröffnet.
[[1984]] war der Gebäudekomplex auf dem 23.000 m² großen Areal so weit fertiggestellt, dass die Stadtbibliothek, die Münchner Volkshochschule und das Richard-Strauss-Konservatorium ihre neuen Räume beziehen konnten. In den kleineren Veranstaltungssälen fanden zu diesem Zeitpunkt bereits Veranstaltungen statt. Am 10. November [[1985]] wurde der Gasteig im Beisein des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker und 2.400 geladenen Gästen mit einem Festkonzert der Münchner Philharmoniker unter Leitung von [[Sergiu Celibidache]] eröffnet.


Der rote [[Backstein]]bau erhielt von der Bevölkerung erst Spottnamen wie z.B. ''Kulturvollzugsanstalt'' oder ''Kulturbunker'', weil sich die Architektur nicht in das Stadtbild fügt. Die oben genannten Einrichtungen ließen den anfänglichen Unmut jedoch bald abkühlen und machten den Gasteig zum einem Zentrum des kulturellen Lebens in München. Mit jährlich rund 750.000 Besucherinnen und Besuchern allein in den Veranstaltungssälen ist das Haus derzeit einer der erfolgreichsten Kulturbetriebe Deutschlands.
Der rote [[Backstein]]bau erhielt von der Bevölkerung erst Spottnamen wie z.B. ''Kulturvollzugsanstalt'' oder ''Kulturbunker'', weil sich die Architektur nicht in das Stadtbild fügt. Die oben genannten Einrichtungen ließen den anfänglichen Unmut jedoch bald abkühlen und machten den Gasteig zum einem Zentrum des kulturellen Lebens in München. Mit jährlich rund 750.000 Besucherinnen und Besuchern allein in den Veranstaltungssälen ist das Haus derzeit einer der erfolgreichsten Kulturbetriebe Deutschlands.
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aktuelle Diskussion - der '''Konzertsaalstreit''':
aktuelle Diskussion - der '''Konzertsaalstreit''':
*[http://muenchner-forum.squarespace.com/aktuelle-ausgabe/ muenchner-forum - aktuelle-ausgabe/ 5/2015]
* [[Münchner Forum]]: [http://muenchner-forum.squarespace.com/aktuelle-ausgabe/ muenchner-forum - aktuelle-ausgabe/ 5/2015]
* [[Anne-Sophie Mutter]] zur Konzertsaaldebatte: ''[http://www.sueddeutsche.de/muenchen/violinistin-im-sz-interview-anne-sophie-mutter-fordert-neues-konzerthaus-1.2290211 "Jetzt ist wirklich die Zeit gekommen, etwas Neues zu bauen."]'' In der SZ vom 3. Januar 2015
* [[Anne-Sophie Mutter]] zur Konzertsaaldebatte: ''[http://www.sueddeutsche.de/muenchen/violinistin-im-sz-interview-anne-sophie-mutter-fordert-neues-konzerthaus-1.2290211 "Jetzt ist wirklich die Zeit gekommen, etwas Neues zu bauen."]'' In der SZ vom 3. Januar 2015


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