Für Touristen aus aller Welt gehören München, König Ludwig und das relativ junge Schloss Neuschwanstein zusammen. Netterweise haben wir dem Wunschtraum von einem (fast letzten) Vertreter der absoluten Monarchie mitten in der Zeit der Industrialisierung diese idealtypische Burganlage zu verdanken. Neuschwanstein ist kein mittelalterliches Schloss sondern eine ab 1869 begonnene Neuschöpfung des Historismus. Von dieser gebauten Sehnsucht nach Rittertum und Fürstenherrlichkeit gibt es ja auch in München noch einige Architekturbeispiele unter dem Stichwort "Maximilianstil".

Ursprünglich standen am Nordrand der Alpen an Stelle des heutigen Schlosses zwei Burgen: Vorder- und Hinterhohenschwangau. Sie waren zu Lebzeiten König Ludwigs nur noch Ruinen. Diese Ruinen wurden vor der Grundsteinlegung zu Neuschwanstein komplett entfernt. Denn nur „im echten Styl der deutschen Ritterburgen“ wollte König Ludwig II. (Bayern) die Burg Vorderhohenschwangau wieder aufgebaut haben. So schrieb er in einem Brief an seinen musikalischen Übervater Richard Wagner (15. Mai 1868).

Angeregungen zu diesem Burgbau waren auch frühere Pläne seines Vaters und seine Reise 1867 nach Eisenach, als er mit seinem Bruder Otto I. die Wartburg besuchte. Beim Ritterbad und dem Sängersaal diente die Wartburg ganz offenbar als Entwurfsvorlage.

An der Stelle des heutigen Schlosses Vorlage:WL:Hohenschwangau stand eine Burg namens Schwanstein. Diese Namen wurden am Anfang des 19. Jahrhunderts vermischt.


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