Paul Camille Denis: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Ingenieur '''Paul Camille Denis''' (später '''von Denis''') wurde am 28. Juni [[1796]] in Montier-en-Der im Département Haute-Marne geboren. Sein Vater war hoher Forstbeamter [[Napoleon]]s im Département Mont Tonnère und später bairischer Kreisforstmeister in Neustadt. Denis absolvierte seine Ausbildung in Paris zuerst am Lycée Louis-le-Grand und danach an der Polytechnischen Hochschule. Im Jahr [[1816]] trat er in den bairischen Staatsdienst ein. Nach einer Anstellung als ''Baukondukteur'' in Germersheim wurde er 1822 Inspektionsingenieur in Speyer und 1826 ''Ingenieur 1. Klasse'' im Bezirk Zweibrücken. Zu Beginn der 1830er Jahre war er einer der Hauptfinanziers des Deutschen Preß- und Vaterlandsvereins. Als Mitglied des Pfälzischen Landrats nahm er [[1832]] am Hambacher Fest teil und gehörte am 1. August 1832 zu den Unterzeichnern des Kaiserslauterer Protests gegen die Bundesbeschlüsse vom 28. Juni, woraufhin ihn die Regierung in den Isarkreis strafversetzte.
Der Ingenieur '''Paul Camille Denis''' (später '''von Denis'''; * 28. Juni [[1796]] in Montier-en-Der im Département Haute-Marne; † 3. September [[1872]] in {{WL2|Bad Dürkheim}} bei Ludwigshafen/Rhein) war Ingenieur und bayerischer Staatsbeamter.


Darauf beschloss Denis, eine "technische Bildungsreise" nach England und in die Vereinigten Staaten zu unternehmen. In England kam es zu einem Treffen mit {{WL2|George Stephenson}}, dem Pionier des dortigen Eisenbahnwesens. Die bairische Regierung beauftragte ihn nach seiner Rückkehr mit dem Bau der ersten deutschen Eisenbahnverbindung, der ''Ludwigs-Eisenbahn Nürnberg-Fürth'' (1834-[[1835]]). Nach deren Fertigstellung erhielt Denis weitere Aufträge für die Linien [[München]]-[[Augsburg]] und die Taunusbahn (Frankfurt am Main-Wiesbaden-Mainz). In der Pfalz baute er zwischen 1844 und [[1849]] die ''"pfälzische" Ludwigsbahn.'' Für seine Verdienste um Baiern wurde er [[1852]] geadelt.  
==Biografie==
Sein Vater war hoher Forstbeamter [[Napoleon]]s im Département Mont Tonnère und später bairischer Kreisforstmeister in Neustadt. Denis absolvierte seine Ausbildung in Paris zuerst am Lycée Louis-le-Grand und danach an der Polytechnischen Hochschule. Im Jahr [[1816]] trat er in den bairischen Staatsdienst ein. Nach einer Anstellung als ''Baukondukteur'' in Germersheim wurde er 1822 Inspektionsingenieur in Speyer und 1826 ''Ingenieur 1. Klasse'' im Bezirk Zweibrücken. Zu Beginn der 1830er Jahre war er einer der Hauptfinanziers des Deutschen Preß- und Vaterlandsvereins. Als Mitglied des Pfälzischen Landrats nahm er [[1832]] am Hambacher Fest teil und gehörte am 1. August 1832 zu den Unterzeichnern des Kaiserslauterer Protests gegen die Bundesbeschlüsse vom 28. Juni, woraufhin ihn die Regierung in den Isarkreis strafversetzte.
 
Darauf beschloss Denis, eine "technische Bildungsreise" nach England und in die Vereinigten Staaten zu unternehmen. In England kam es zu einem Treffen mit {{WL2|George Stephenson}}, dem Pionier des dortigen Eisenbahnwesens. Die bairische Regierung beauftragte ihn nach seiner Rückkehr mit dem Bau der ersten deutschen Eisenbahnverbindung, der ''Ludwigs-Eisenbahn Nürnberg-Fürth'' (1834–[[1835]]). Nach deren Fertigstellung erhielt Denis weitere Aufträge für die Linien [[München]][[Augsburg]] und die Taunusbahn (Frankfurt am Main–Wiesbaden–Mainz). In der [[Pfalz]] baute er zwischen 1844 und [[1849]] die ''"pfälzische" Ludwigsbahn.'' Für seine Verdienste um Bayern wurde er [[1852]] geadelt.  


[[1856]] wurde er Baudirektor der ''Bairischen Ostbahnen,'' 1858 Oberbaurat und 1865 Vorsitzender der Planungskommission für die Rheinbrücke zwischen Mannheim und Ludwigshafen.  
[[1856]] wurde er Baudirektor der ''Bairischen Ostbahnen,'' 1858 Oberbaurat und 1865 Vorsitzender der Planungskommission für die Rheinbrücke zwischen Mannheim und Ludwigshafen.  


In seinem Leben hat er in Deutschland fast 1.000 Kilometer Eisenbahnlinie gebaut. ''Paul-Camille von Denis'' starb am 3. September [[1872]] im damals bairischen {{WL2|Bad Dürkheim}} bei Ludwigshafen/{{WL2|Rhein}}.
In seinem Leben hat er in Deutschland fast 1.000 Kilometer Eisenbahnlinie geplant. Paul-Camille von Denis starb am 3. September [[1872]] im damals bairischen {{WL2|Bad Dürkheim}} bei Ludwigshafen/Rhein.


==Siehe auch==
==Siehe auch==
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== Literatur ==
== Literatur ==
Wolfgang Kunz: ''Paul Camille von Denis - ein Lebensbild.'' In: Jahrbuch für Eisenbahngeschichte 21 (1989), S. 5 - 14.
Wolfgang Kunz: ''Paul Camille von Denis - ein Lebensbild'' In: Jahrbuch für Eisenbahngeschichte 21 (1989), S. 5 - 14.


==Film==
==Film==
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==Weblinks==
==Weblinks==
* [http://www.kbs-670.de/kbs670beschr.php Die Kursbuchstrecke 670 - Beschreibung] (Zur Ludwigsbahn)
* [http://www.kbs-670.de/kbs670beschr.php Die Kursbuchstrecke 670 - Beschreibung] (Zur Ludwigsbahn)
* {{WL2|Paul Camille von Denis}} bei Wikipedia
* [http://www.150-jahre-maximiliansbahn.de/PDF/04%20Paul%20von%20Denis%20leitete%20den%20Bau.pdf (Zur Maximiliansbahn; ]bei 150-jahre-maximiliansbahn.de)


{{Wikipedia-Artikel|Paul Camille von Denis}}
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Version vom 6. August 2016, 07:43 Uhr

Der Ingenieur Paul Camille Denis (später von Denis; * 28. Juni 1796 in Montier-en-Der im Département Haute-Marne; † 3. September 1872 in Bad DürkheimW bei Ludwigshafen/Rhein) war Ingenieur und bayerischer Staatsbeamter.

Biografie

Sein Vater war hoher Forstbeamter Napoleons im Département Mont Tonnère und später bairischer Kreisforstmeister in Neustadt. Denis absolvierte seine Ausbildung in Paris zuerst am Lycée Louis-le-Grand und danach an der Polytechnischen Hochschule. Im Jahr 1816 trat er in den bairischen Staatsdienst ein. Nach einer Anstellung als Baukondukteur in Germersheim wurde er 1822 Inspektionsingenieur in Speyer und 1826 Ingenieur 1. Klasse im Bezirk Zweibrücken. Zu Beginn der 1830er Jahre war er einer der Hauptfinanziers des Deutschen Preß- und Vaterlandsvereins. Als Mitglied des Pfälzischen Landrats nahm er 1832 am Hambacher Fest teil und gehörte am 1. August 1832 zu den Unterzeichnern des Kaiserslauterer Protests gegen die Bundesbeschlüsse vom 28. Juni, woraufhin ihn die Regierung in den Isarkreis strafversetzte.

Darauf beschloss Denis, eine "technische Bildungsreise" nach England und in die Vereinigten Staaten zu unternehmen. In England kam es zu einem Treffen mit George StephensonW, dem Pionier des dortigen Eisenbahnwesens. Die bairische Regierung beauftragte ihn nach seiner Rückkehr mit dem Bau der ersten deutschen Eisenbahnverbindung, der Ludwigs-Eisenbahn Nürnberg-Fürth (1834–1835). Nach deren Fertigstellung erhielt Denis weitere Aufträge für die Linien MünchenAugsburg und die Taunusbahn (Frankfurt am Main–Wiesbaden–Mainz). In der Pfalz baute er zwischen 1844 und 1849 die "pfälzische" Ludwigsbahn. Für seine Verdienste um Bayern wurde er 1852 geadelt.

1856 wurde er Baudirektor der Bairischen Ostbahnen, 1858 Oberbaurat und 1865 Vorsitzender der Planungskommission für die Rheinbrücke zwischen Mannheim und Ludwigshafen.

In seinem Leben hat er in Deutschland fast 1.000 Kilometer Eisenbahnlinie geplant. Paul-Camille von Denis starb am 3. September 1872 im damals bairischen Bad DürkheimW bei Ludwigshafen/Rhein.

Siehe auch

Literatur

Wolfgang Kunz: Paul Camille von Denis - ein Lebensbild In: Jahrbuch für Eisenbahngeschichte 21 (1989), S. 5 - 14.

Film

Weblinks

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