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::Hier folgt eine Kurzfassung der Ereignisse [http://www.hdbg.de/polges/pages/druck/kapitel4.pdf nach dem] [[HdBG]]: | ::Hier folgt eine Kurzfassung der Ereignisse [http://www.hdbg.de/polges/pages/druck/kapitel4.pdf nach dem] [[HdBG]]: | ||
Die Missstände in der römisch-katholischen Kirche in [[Bayern]] waren nicht geringer als in anderen deutschen Gebieten. Die [[Herzog|bayerischen Herzöge]] verschlossen sich und ihre Untertanen der Reformation und erließen mehrere Religionsmandate (1522, 1524, 1531) gegen Luthers Lehre. | Die Missstände in der römisch-katholischen Kirche in [[Bayern]] waren nicht geringer als in anderen deutschen Gebieten. Die [[Herzog|bayerischen Herzöge]] verschlossen sich und ihre Untertanen der Reformation und erließen mehrere Religionsmandate ([[1522]], 1524, [[1531]]) gegen Luthers Lehre. | ||
Anhänger von Luthers Lehre gab es in den meisten Städten und teils auch auf dem Land. Gleichzeitig wurde vom Fürst beschlossen, gemeinsam mit den Bischöfen die Beschwerden gegen kirchliche Missstände zu bekämpfen. Die Anhänger der neuen Lehre in den Städten des Herzogtums Bayern, vor allem in [[München]], [[Landshut]], [[Ingolstadt]] und Straubing, wurden zum Widerrufen gezwungen. | Anhänger von Luthers Lehre gab es in den meisten Städten und teils auch auf dem Land. Gleichzeitig wurde vom Fürst beschlossen, gemeinsam mit den Bischöfen die Beschwerden gegen kirchliche Missstände zu bekämpfen. Die Anhänger der neuen Lehre in den Städten des Herzogtums Bayern, vor allem in [[München]], [[Landshut]], [[Ingolstadt]] und Straubing, wurden zum Widerrufen gezwungen. | ||
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An der römischen Kirche bzw. Kirchenlehre hielten in Süddeutschland vor allem die geistlichen (z.B. Würzburg, Eichstätt, [[Freising]]) und die österreichischen Herrschaftsgebiete fest. | An der römischen Kirche bzw. Kirchenlehre hielten in Süddeutschland vor allem die geistlichen (z.B. Würzburg, Eichstätt, [[Freising]]) und die österreichischen Herrschaftsgebiete fest. | ||
1523: Luthers Übersetzung des Neuen Testament erschien ab September 1522 ("Septembertestament"). 1523 erschien Luthers erste Teilübersetzung des Alten Testaments; beide zusammen erlebten bis 1525 weitere 21 autorisierte Auflagen und 110 Nachdrucke, sodass bereits rund ein Drittel aller lesekundigen Deutschen dieses Buch besaß. Das war sozusagen ein erster Bestseller nach Erfindung des Buchdrucks. 1534 übersetzte Luther das übrige Alte Testament. | [[1523]]: Luthers Übersetzung des Neuen Testament erschien ab September 1522 ("Septembertestament"). 1523 erschien Luthers erste Teilübersetzung des Alten Testaments; beide zusammen erlebten bis 1525 weitere 21 autorisierte Auflagen und 110 Nachdrucke, sodass bereits rund ein Drittel aller lesekundigen Deutschen dieses Buch besaß. Das war sozusagen ein erster Bestseller nach Erfindung des Buchdrucks. 1534 übersetzte Luther das übrige Alte Testament. | ||
1545: Das ''Konzil von Trient'' (die Suche der Antwort der kath. Kirche auf die Reformation, es dauerte bis 1563) führte zu keinen schnellen Lösung der Religionsfragen im Reich. Auch in Bayern wurden neben den Freiheiten für die Bauern der deutsche Bibeltext, die Reichung des Abendmahlkelchs an alle Gläubigen, Aufhebung der Klöster und die Priesterehe gefordert. Die adeligen Unterstützer der Reformation äußerten sich (quasi öffentlich) auf den [[Landtag]]en. | [[1545]]: Das ''Konzil von Trient'' (die Suche der Antwort der kath. Kirche auf die Reformation, es dauerte bis 1563) führte zu keinen schnellen Lösung der Religionsfragen im Reich. Auch in Bayern wurden neben den Freiheiten für die Bauern der deutsche Bibeltext, die Reichung des Abendmahlkelchs an alle Gläubigen, Aufhebung der Klöster und die Priesterehe gefordert. Die adeligen Unterstützer der Reformation äußerten sich (quasi öffentlich) auf den [[Landtag]]en. | ||
1556 wurden die Jesuiten zur Katholischen Gegenreform / Restauration des alten Glaubens an die Universität [[Ingolstadt]] gerufen. | [[1556]] wurden die Jesuiten zur Katholischen Gegenreform / Restauration des alten Glaubens an die Universität [[Ingolstadt]] gerufen. | ||
1564: Herzog [[Albrecht V.]] (1550 – 1579) ließ die der ''Verschwörung'' verdächtigten Wortführer der reformfreundlichen Adelspartei festnehmen. | [[1564]]: Herzog [[Albrecht V.]] (1550 – 1579) ließ die der ''Verschwörung'' verdächtigten Wortführer der reformfreundlichen Adelspartei festnehmen. | ||
1571: Die Lutheraner wurden des Landes verwiesen, ein Geistlicher Rat als Kontrollinstanz des Monarchen gegründet und ein Index verbotener Bücher aufgestellt. | [[1571]]: Die Lutheraner wurden des Landes verwiesen, ein Geistlicher Rat als Kontrollinstanz des Monarchen gegründet und ein Index verbotener Bücher aufgestellt. | ||
1583: Ein starkes Motiv für die [[Wittelsbacher|wittelbachsche]] Kirchenpolitik war das Interesse Herzog Albrechts, über seinen Sohn Ernst geistliche Pfründe, Grund- und Herrschaftsbesitz in der Familie anzusammeln. So hatte dieser die fünf Bistümer [[Freising]], Hildesheim, Lüttich, Münster und Köln inne. Im selben Jahr schloß der Herzog mit dem Papst ein Konkordat, das die Rechte von katholischer Kirche und Staat in Bayern bis 1817 regelte. | [[1583]]: Ein starkes Motiv für die [[Wittelsbacher|wittelbachsche]] Kirchenpolitik war das Interesse Herzog Albrechts, über seinen Sohn Ernst geistliche Pfründe, Grund- und Herrschaftsbesitz in der Familie anzusammeln. So hatte dieser die fünf Bistümer [[Freising]], Hildesheim, Lüttich, Münster und Köln inne. Im selben Jahr schloß der Herzog mit dem Papst ein Konkordat, das die Rechte von katholischer Kirche und Staat in Bayern bis [[1817]] regelte. | ||
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