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Der eigentliche Hintergrund der Geschichte ist jedoch, dass die Kirche den [[Wittelsbacher]]n später als Grablege dienen sollte. [[1500]] entstand ein Grabdenkmal für [[Ludwig IV.|Ludwig den Bayern]], [[1600]] wurde [[Albrecht V.]] als Bronzestatue und zwei Grabwächter hinzugefügt. Während des Baus der Frauenkirche fand ein Stilwandel von der [[Gotik]] zur [[Renaissance]] statt. So ist der [[Backstein]]bau des zu dieser Zeit recht modernen Kirchenschiffs klar gotisch, die Kuppeln der beiden Türme, die als "welsche Hauben" bezeichnet werden, markieren jedoch schon den Beginn der Renaissance. Die Verwendung von [[Backstein]] ist darauf zurückzuführen, dass der Baustoff aus dem Umland kam und deshalb recht billig war. Der einheitliche Stil dieser "Bürgerkirche" ist schmucklos und einfach, nach oben hin immer mehr durch Ornamente aus Formsteinen verziert. | Der eigentliche Hintergrund der Geschichte ist jedoch, dass die Kirche den [[Wittelsbacher]]n später als Grablege dienen sollte. [[1500]] entstand ein Grabdenkmal für [[Ludwig IV.|Ludwig den Bayern]], [[1600]] wurde [[Albrecht V.]] als Bronzestatue und zwei Grabwächter hinzugefügt. Während des Baus der Frauenkirche fand ein Stilwandel von der [[Gotik]] zur [[Renaissance]] statt. So ist der [[Backstein]]bau des zu dieser Zeit recht modernen Kirchenschiffs klar gotisch, die Kuppeln der beiden Türme, die als "welsche Hauben" bezeichnet werden, markieren jedoch schon den Beginn der Renaissance. Die Verwendung von [[Backstein]] ist darauf zurückzuführen, dass der Baustoff aus dem Umland kam und deshalb recht billig war. Der einheitliche Stil dieser "Bürgerkirche" ist schmucklos und einfach, nach oben hin immer mehr durch Ornamente aus Formsteinen verziert. | ||
Jörg von Halspach wollte einen einzigen Raum schaffen, der nicht, wie damals üblich, durch ein Querschiff unterbrochen werden sollte. Stattdessen gibt es eine Umführung um den Altar. Die Frauenkirche ist eine Hallenkirche mit typischem Basilika-Grundriss, bestehend aus Mittelschiff und zwei Seitenschiffen. Die Seitenschiffe, | Jörg von Halspach wollte einen einzigen Raum schaffen, der nicht, wie damals üblich, durch ein Querschiff unterbrochen werden sollte. Stattdessen gibt es eine Umführung um den Altar (vergl. den Kölner Dom). | ||
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Die Frauenkirche ist eine geostete Hallenkirche mit typischem Basilika-Grundriss, bestehend aus dem Mittelschiff und zwei Seitenschiffen. Die Seitenschiffe, und der Chorbereich sind nicht vom Mittelschiff abgetrennt, sondern bilden einen Raum. Im Mittelschiff ist ein sternförmiges Gewölbe, in den Seitenschiffen, wo sich das Bürgertum oft einen "eigenen" Altar stiftete, sind die Sterne verdreht. Die Pfeiler der Frauenkirche gehen nach innen, sind also Wandpfeiler, im Gegensatz zu den sonst in der Gotik üblichen Außenpfeilern (z.D. bei der Notre Dame in Paris). | |||
Die Türflügel des Westportals wurden von [[Ignaz Günther]] gestaltet. | |||
Die beiden Türme gehen von unten nach oben von einer quadratischen in eine achteckige Form über. Der nördliche Turm wurde später als Nullpunkt der [[Landtafel|Bayerischen Landesvermessung]] gewählt. Von ihm aus überzog ein Dreiecksnetz von Fixpunkten (Trigonometrische Punkte) ganz [[Bayern]] inklusive der damals zu Bayern gehörenden Rheinpfalz. Die Basislinie für alle weiteren Dreiecke ging von hier nach Aufkirchen. Die Türme sind fast 100 m hoch (exakt: 98,57 m bzw. 98,45 m) und weithin sichtbare, da die Stadtverwaltung im Stadtzentrum innerhalb des [[Mittlerer Ring|Mittleren Rings]] keine Gebäude mit einer Höhe von über 100 Metern erlaubt und auch außerhalb dieses Rings seit [[Hochhaus|November 2004]] keine höheren Gebäude im Stadtgebiet mehr gebaut werden dürfen. | Die beiden Türme gehen von unten nach oben von einer quadratischen in eine achteckige Form über. Der nördliche Turm wurde später als Nullpunkt der [[Landtafel|Bayerischen Landesvermessung]] gewählt. Von ihm aus überzog ein Dreiecksnetz von Fixpunkten (Trigonometrische Punkte) ganz [[Bayern]] inklusive der damals zu Bayern gehörenden Rheinpfalz. Die Basislinie für alle weiteren Dreiecke ging von hier nach Aufkirchen. Die Türme sind fast 100 m hoch (exakt: 98,57 m bzw. 98,45 m) und weithin sichtbare, da die Stadtverwaltung im Stadtzentrum innerhalb des [[Mittlerer Ring|Mittleren Rings]] keine Gebäude mit einer Höhe von über 100 Metern erlaubt und auch außerhalb dieses Rings seit [[Hochhaus|November 2004]] keine höheren Gebäude im Stadtgebiet mehr gebaut werden dürfen. |
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