Mariensäule (Marienplatz): Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Mariensaeule2010a.jpg|thumb|Zum Vergleich: Gegenwart (2010)]]
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[[Bild:Mariensaeule.jpg|thumb|Marienstatue, Detail]]
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Angesichts der Besetzung [[Bayern]]s durch die schwedische Armee gelobte [[Kurfürst]] [[Maximilian I. (Herzog)|Maximilian I.]] im Jahre [[1632]] "ein gottgefälliges Werk anzustellen, wenn die hiesige Hauptstadt und auch die Stadt [[Landshut]] vor des Feinds endlichem Ruin und Zerstörung erhalten würde". Nachdem die schwedischen Truppen die beiden Städte verlassen hatten ohne Zerstörungen anzurichten und Maximilian I. nach München zurückgekehrt war, ging der Kurfürst daran, sein Gelübde zu erfüllen. Er beschloss, jährlich Dankprozessionen zu Ehren Gottes und Marias abzuhalten und darüber hinaus ein Denkmal errichten zu lassen. Im Dezember [[1637]] wurde auf dem Marktplatz - dem heutigen [[Marienplatz]] - der Grundstein für eine Säule mit Marienstandbild gelegt (trotz kaiserlichen Privilegs der alleinigen Zuständigkeit für die Bebauung des Platzes war der [[Stadtrat]] übergangen worden). Bei der Weihe durch den [[Freising]]er Bischof Veit Adam am 7. November [[1638]] war der gesamte Hof anwesend.
Die '''Mariensäule''' auf dem [[Marienplatz]] ist ein Maria geweihtes Standbild. Maria wird als [[Patrona Bavariae]] verehrt. Die Mariensäule ist in die Liste der Baudenkmäler Münchens aufgenommen.
 
Angesichts der Besetzung [[Bayern]]s durch die schwedische Armee gelobte [[Kurfürst]] [[Maximilian I. (Herzog)|Maximilian I.]] im Jahre [[1632]] "ein gottgefälliges Werk anzustellen, wenn die hiesige Hauptstadt und auch die Stadt [[Landshut]] vor des Feinds endlichem Ruin und Zerstörung erhalten würde". Nachdem die schwedischen Truppen die beiden Städte verlassen hatten ohne Zerstörungen anzurichten und Maximilian I. nach [[München]] zurückgekehrt war, ging der Kurfürst daran, sein Gelübde zu erfüllen. Er beschloss, jährlich Dankprozessionen zu Ehren Gottes und Marias abzuhalten und darüber hinaus ein Denkmal errichten zu lassen. Im Dezember [[1637]] wurde auf dem Marktplatz - dem heutigen [[Marienplatz]] - der Grundstein für eine Säule mit Marienstandbild gelegt (trotz kaiserlichen Privilegs der alleinigen Zuständigkeit für die Bebauung des Platzes war der [[Stadtrat]] übergangen worden). Bei der Weihe durch den [[Freising]]er Bischof Veit Adam am 7. November [[1638]] war der gesamte Hof anwesend.


==Beschreibung==
==Beschreibung==
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Damit kam erstmalig die [[barock]]e Formensprache nach München. Zudem erließ mit einem Mandat vom 10. Mai [[1646]] der Kurfürst Maximilian, dass in Zukunft "dem Denkmale keinerlei Unsauberkeiten und Verunehrungen widerfahren sollten und dass niemand auf die Umfangung des Monuments klettere oder an Markttagen Säcke darauf türme", bei Zuwiderhandlung solle eine exemplarische Bestrafung des Missetäters erfolgen.
Damit kam erstmalig die [[barock]]e Formensprache nach München. Zudem erließ mit einem Mandat vom 10. Mai [[1646]] der Kurfürst Maximilian, dass in Zukunft "dem Denkmale keinerlei Unsauberkeiten und Verunehrungen widerfahren sollten und dass niemand auf die Umfangung des Monuments klettere oder an Markttagen Säcke darauf türme", bei Zuwiderhandlung solle eine exemplarische Bestrafung des Missetäters erfolgen.


Bis [[1773]] zog jedes Jahr am ersten Sonntag nach Allerheiligen eine von Maximilian I. gestiftete Dankprozession von [[St. Peter]] an der Säule vorbei in die [[Frauenkirche]]. Darüber hinaus wurden bis [[1803]] zahlreiche Litaneien an der Säule gesungen und stehende und kniende Betende mischten sich ins Markttreiben auf dem Platz an der Mariensäule. Bei Pestgefahr wurden Bittandachten abgehalten, Prozessionen und Bittgänge machten dort halt. Noch [[1854]] organisierten Bürger angesichts einer großen [[Cholera]]epidemie einen Bittgang zur Mariensäule. Auch heute noch wird Ende Mai abendlich eine Andacht an der Mariensäule abgehalten.
Bis [[1773]] zog jedes Jahr am ersten Sonntag nach [[Allerheiligen]] eine von Maximilian I. gestiftete Dankprozession von [[St. Peter]] an der Säule vorbei in die [[Frauenkirche]]. Darüber hinaus wurden bis [[1803]] zahlreiche Litaneien an der Säule gesungen und stehende und kniende Betende mischten sich ins Markttreiben auf dem Platz an der Mariensäule. Bei Pestgefahr wurden Bittandachten abgehalten, Prozessionen und Bittgänge machten dort halt. Noch [[1854]] organisierten Bürger angesichts einer großen [[Cholera]]epidemie einen Bittgang zur Mariensäule. Auch heute noch wird Ende Mai abendlich eine Andacht an der Mariensäule abgehalten.


===Patrona Bavariae===
===Patrona Bavariae===
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* Heinrich und Margarethe Schmidt: ''Die vergessene Bildersprache der Kunst.'' C.H. Beck Verlag, München, 1981.
* Heinrich und Margarethe Schmidt: ''Die vergessene Bildersprache der Kunst.'' C.H. Beck Verlag, München, 1981.
* M. Schattenhofer: ''Die Mariensäule in München.'' Schnell und Steiner, München, 1970.
* M. Schattenhofer: ''Die Mariensäule in München.'' Schnell und Steiner, München, 1970.
==Webcam, Weblinks ==
*[http://www.marienplatz-muenchen.de/ Webcam auf den Münchner Marienplatz]
* Eine [https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Marienkirchen Liste von Marienkirchen] bei Wikipedia


==In der Nähe ==
==In der Nähe ==
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*[[Altes Rathaus]]
*[[Altes Rathaus]]
*[[Bahnhof_München_Marienplatz|U- und S-Bahn-Station]]
*[[Bahnhof_München_Marienplatz|U- und S-Bahn-Station]]
;Siehe auch:[[Mariensäule (Pasing)]]


;Siehe auch:
==Webcam, Weblinks ==
*[http://www.marienplatz-muenchen.de/ Webcam auf den Münchner Marienplatz]
* Eine [https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Marienkirchen Liste von Marienkirchen] bei Wikipedia


[[Mariensäule (Pasing)]]
{{Wikipedia-Artikel|Mariensäule (München)}}


[[Kategorie:Denkmal]]
[[Kategorie:Denkmal]]
[[Kategorie:Marienplatz]]
[[Kategorie:Marienplatz]]
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