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Unter den folgenden großen Künstlern nach Bustelli sind unter anderem Dominik Auliczek der Ältere und Johann Peter Melchior zu nennen. Zwischenzeitlich sind über 600 der übrigen zahlreichen Porzellankünstler und -arbeiter aus allen Perioden bis nach 1945 namentlich erfasst, was weitere Forschungen unterstützen wird. 1765 arbeiteten 187 Personen in Nymphenburg: Die Produktion erreichte ihren höchsten Stand. Ein großer Förderer der Manufaktur war [[Ludwig I.]], der viele Aufträge vergab. Besonders beliebt waren Tafelservice mit Kopien berühmter Gemälde oder mit bayerischen Landschaften im antikisierenden Stil. 1810 wurde Anton Auer beauftragt, Gemälde der königlichen Bildergalerie auf ein Service zu übertragen.[1] Seine Nachfolge als Obermaler trat 1815 Christian Adler an; auch Auers Sohn Maximilian Joseph Auer war als Porzellanmaler tätig.[2] 1822 wurde [[Friedrich von Gärtner]] als künstlerischer Leiter der Manufaktur berufen. Mitte des 19. Jahrhunderts verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Manufaktur zusehends, sodass 1856 die künstlerische Produktion ganz eingestellt wurde und man beschloss, die Manufaktur zu privatisieren. | Unter den folgenden großen Künstlern nach Bustelli sind unter anderem Dominik Auliczek der Ältere und Johann Peter Melchior zu nennen. Zwischenzeitlich sind über 600 der übrigen zahlreichen Porzellankünstler und -arbeiter aus allen Perioden bis nach 1945 namentlich erfasst, was weitere Forschungen unterstützen wird. 1765 arbeiteten 187 Personen in Nymphenburg: Die Produktion erreichte ihren höchsten Stand. Ein großer Förderer der Manufaktur war [[Ludwig I.]], der viele Aufträge vergab. Besonders beliebt waren Tafelservice mit Kopien berühmter Gemälde oder mit bayerischen Landschaften im antikisierenden Stil. 1810 wurde Anton Auer beauftragt, Gemälde der königlichen Bildergalerie auf ein Service zu übertragen.[1] Seine Nachfolge als Obermaler trat 1815 Christian Adler an; auch Auers Sohn Maximilian Joseph Auer war als Porzellanmaler tätig.[2] 1822 wurde [[Friedrich von Gärtner]] als künstlerischer Leiter der Manufaktur berufen. Mitte des 19. Jahrhunderts verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Manufaktur zusehends, sodass 1856 die künstlerische Produktion ganz eingestellt wurde und man beschloss, die Manufaktur zu privatisieren. | ||
1862 wurde die Manufaktur erstmals verpachtet. Der Schwerpunkt verlagerte sich vorübergehend zum technischen, medizinischen und sanitären Porzellan. 1887 pachtete [[Bäumlstraße|Albert Bäuml]] (1855–1929) die Manufaktur und sein Ziel war es, wieder ein ähnlich hohes künstlerisches Niveau wie früher zu erreichen. Bäuml war es auch, der Bustelli „wiederentdeckte“. An der Wende zum [[20. Jahrhundert]] war dieses Ziel erreicht und neben historischen Kopien wurden nun elegante [[Jugendstil]]geschirre entwickelt. Nach dem Tode des Vaters übernahmen die drei Söhne Fritz Bäuml (1887–1969), Alfred Bäuml (1892–1971) und Kurt Bäuml (1899–1979). Letzterer führte nach dem Tode seiner beiden Brüder das Unternehmen alleine weiter. Von 1975 bis 2011 war die Manufaktur vom Bayerischen Staat an den Wittelsbacher | 1862 wurde die Manufaktur erstmals verpachtet. Der Schwerpunkt verlagerte sich vorübergehend zum technischen, medizinischen und sanitären Porzellan. 1887 pachtete [[Bäumlstraße|Albert Bäuml]] (1855–1929) die Manufaktur und sein Ziel war es, wieder ein ähnlich hohes künstlerisches Niveau wie früher zu erreichen. Bäuml war es auch, der Bustelli „wiederentdeckte“. An der Wende zum [[20. Jahrhundert]] war dieses Ziel erreicht und neben historischen Kopien wurden nun elegante [[Jugendstil]]geschirre entwickelt. Nach dem Tode des Vaters übernahmen die drei Söhne Fritz Bäuml (1887–1969), Alfred Bäuml (1892–1971) und Kurt Bäuml (1899–1979). Letzterer führte nach dem Tode seiner beiden Brüder das Unternehmen alleine weiter. Von 1975 bis 2011 war die Manufaktur vom Bayerischen Staat an den [[Wittelsbacher Ausgleichsfonds]] verpachtet. Am 1. Oktober 2011 übernahm Prinz [[Luitpold von Bayern]] die Porzellanmanufaktur. | ||
Das Porzellanmuseum (Sammlung Bäuml) ist unmittelbar im Schloss Nymphenburg untergebracht. | Das Porzellanmuseum (Sammlung Bäuml) ist unmittelbar im Schloss Nymphenburg untergebracht. |
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