Reichenbachbrücke: Unterschied zwischen den Versionen

K
keine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
[[Bild:MueReichenbachbrueck2012a.jpg|thumb|Reichenbachbrücke, Aufnahme von 2012 (Schnee)]]
[[Bild:MueReichenbachbrueck2012a.jpg|thumb|Reichenbachbrücke, Aufnahme von 2012 (Schnee)]]
Die '''Reichenbachbrücke''' ist eine Dreigelenkbogenbrücke mit vier Feldern über die [[Isar]]. Sie verbindet von der [[Fraunhoferstraße]] in der [[Isarvorstadt]] zur [[Ohlmüllerstraße]] in der [[Au]]. 1902/[[1903]] wurde sie als Nachfolgebau einer Holzbrücke in Beton errichtet. Die Gestaltung der Brücke lag bei [[Friedrich Thiersch|Friedrich von Thiersch]], Bau und Konstruktion hier wie bei der [[Luitpold-Brücke]] durch die Firma ''Sager & Woerner''. Im Südwesten ruhen sich an der Auffahrt, als Brückenschmuck, zwei Handwerkerfiguren aus.
Die '''Reichenbachbrücke''' ist eine Dreigelenkbogenbrücke mit vier Feldern über die [[Isar]]. Sie verbindet die [[Fraunhoferstraße]] in der [[Isarvorstadt]] mit der [[Ohlmüllerstraße]] in der [[Au]]. 1902/[[1903]] wurde sie als Nachfolgebau einer Holzbrücke in Beton errichtet. Die Gestaltung der Brücke lag bei [[Friedrich Thiersch|Friedrich von Thiersch]], Konstruktion und Bau wie auch bei der [[Luitpold-Brücke]] durch die Firma ''Sager & Woerner''. Im Südwesten ruhen sich an der Auffahrt als Brückenschmuck zwei Handwerkerfiguren aus.
 
Sie wurde benannt nach dem Ingenieur und Erfinder '''[[Georg Friedrich von Reichenbach]]''' (1772 – 1826).


[[Bild:MueReichenbachbruecks1910a.jpg|thumb|Plan]]
[[Bild:MueReichenbachbruecks1910a.jpg|thumb|Plan]]
Zeile 9: Zeile 11:


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Nach dem Anlegen der [[Utzschneiderstraße]] und der [[Fraunhoferstraße]], die bis direkt an die Isarauen herangeführt wurde. Viele neue Gebäude wurden erstellt. Händler und Betriebe zog es an die neu geschaffene Straße, und dem neu angelegten [[Gärtnerplatzviertel]], so gab es aber keine Verbindung über die [[Isar]] hinweg in die Vorstadt [[Au]]. Alle Waaren, Dienstleistungen und ärztliche Fürsorge musste über die Flussabwerts, isarbüberspannende [[Ludwigsbrücke]] gebracht werden. In dieser Zeit fanden einige Protestnoten seitens der Bürger ihren Weg an den Magistrat der Stadt. Der Magistrat hatte aber wohl kein Interesse an dem Bau einer wohl viel zu teuer erscheinenden Brücke an dieser Stelle. Ein Betrag von über 200.000 fl. war damals als Vorwand aufgeführt worden. An den Bau einer einfachen aus Holz bestehenden Brücke für rund 6000 fl. bis 8000 fl. mochte der Magistrat nicht denken. Die Gründe mögen vielfältig gewesen sein. Doch der Druck seitens der Bürger verstärkte sich, und so wurde dem Bau einer einfachen Holzbrücke zugestimmt. Diese erste Ausführung erfolgte im Jahre [[1832]] als {{WL2|Jochbrücke}} mit 14 Feldern durch den Stadtzimmermeister [[Franz Xaver Reiffenstuel]](*19.11.1777 - †26.11.1836). Dieses erste Brückenbauwerk an dieser Stelle, die sogenannte ''Reichenbacher-Brücke'', wurde im Jahre 1841 stark Beschädigt. Ein Neubau war unumgänglich. So wurde Franz Xaver's ältester Sohn, [[Franz Michael Reiffenstuel]] beauftragt, eine neue Brücke nach den Vorlagen des Baurats [[Franz Karl Muffat|Muffat]] und dem Entwurf des Oberbaurats Gärtner über die Isar zu spannen. Dieses neue, aus Lerchen- und Eichen-Holz erstellte Bauwerk war bereits ende 1843 vollendet. Der Baubeginn war 1842, und kostete rund 54000 fl. Diese Brücke hatte 10 Öffnungen von denen jede eine Weite von 14.59m von Joch zu Joch überwand. Die Gesamtlänge betrug ca. 176m. Dieses ausgezeichnet ausgeführte Bauwerk überstand das ''Jahrhunderhochwasser'' von 1899 ohne Schäden. Allerdings waren die Abmessungen der Fahrbahn von nur 6,0m, und den beiden Fußwegen von je 1,3m dem aufkommenden Verkehr nicht mehr gewachsen. Desweiteren verschlangen die jährlichen Instandsetzungsarbeiten immer mehr Geld. So entschloss sich die Stadt für einen Neubau. Im Jahre 1902 begannen die Arbeiten. Am 3. Juni 1902 begann man damit die ältere Holzbrücke ca. um 25m Flußaufwerts zu verschieben, ca. 250 Mann der Baufirma Sager & Wörner bewerkstelligten diese Meisterleistung innerhalb von 24 Stunden. Am 4. Juni, um 17 Uhr hatte sie ihren neuen Platz eingenommen. Dazu besfestigten die Brückenbauer zwei gegeseitig gestellte U-Profile unter der Brücke, in dessen Mitte, Kugeln gelagert waren. Mit Kettenwinden die auf der Brücke und im Flußbett verankert wurden, konnte das Bauwerk seinen alten Standplatz verlassen, und als Behelfsbrücke während der Bauzeit auf neue Joche gestellt werden.  
Nach dem Anlegen der [[Utzschneiderstraße]] und der [[Fraunhoferstraße]], die bis direkt an die Isarauen herangeführt wurde entstanden viele neue Gebäude. Händler und Betriebe zog es an die neu geschaffenen Straßen und ins neu angelegte [[Gärtnerplatzviertel]]. Es gab aber keine Verbindung über die [[Isar]] in die Vorstadt [[Au]]. Alle Waren, Dienstleistungen und ärztliche Fürsorge mußte über die flussabwärts gelegene [[Ludwigsbrücke]] gebracht werden. In dieser Zeit fanden einige Protestnoten seitens der Bürger ihren Weg an den [[Magistrat]] der Stadt. Der Magistrat hatte aber wohl kein Interesse an dem Bau einer viel zu teuer erscheinenden Brücke an dieser Stelle. Ein Betrag von über 200.000 fl. wurde damals als Vorwand aufgeführt. An den Bau einer einfachen, aus Holz bestehenden Brücke für rund 6000 fl. bis 8000 fl. mochte der Magistrat auch nicht denken. Die Gründe mögen vielfältig gewesen sein. Doch der Druck seitens der Bürger verstärkte sich, und so wurde dem Bau einer einfachen Holzbrücke zugestimmt. Diese erste Ausführung erfolgte im Jahre [[1832]] als {{WL2|Jochbrücke}} mit 14 Feldern durch den Stadtzimmermeister [[Franz Xaver Reiffenstuel]] (*19.11.1777 - †26.11.1836). Dieses erste Brückenbauwerk an dieser Stelle, die sogenannte ''Reichenbacher-Brücke'', wurde im Jahre 1841 stark beschädigt. Ein Neubau war unumgänglich. So wurde Franz Xaver's ältester Sohn, [[Franz Michael Reiffenstuel]] beauftragt, eine neue Brücke nach den Vorlagen des Baurats [[Franz Karl Muffat|Muffat]] und dem Entwurf des Oberbaurats Gärtner über die Isar zu spannen. Dieses neue, aus Lärchen- und Eichenholz erstellte Bauwerk war bereits Ende 1843 vollendet. Der Baubeginn war 1842, es kostete rund 54000 fl. Diese Brücke hatte 10 Öffnungen, von denen jede eine Weite von 14.59 m von Joch zu Joch überwand. Die Gesamtlänge betrug ca. 176 m. Dieses ausgezeichnet ausgeführte Bauwerk überstand das ''Jahrhunderhochwasser'' von 1899 ohne Schäden. Allerdings waren die Abmessungen der Fahrbahn von nur 6 m, und den beiden Fußwegen von je 1,3 m dem aufkommenden Verkehr nicht mehr gewachsen. Desweiteren verschlangen die jährlichen Instandsetzungsarbeiten immer mehr Geld. So entschloss sich die Stadt für einen Neubau.  
 
Im Jahre 1902 begannen die Arbeiten: Am 3. Juni 1902 begann man damit, die ältere Holzbrücke ca. um 25 m flußaufwärts zu verschieben; ca. 250 Mann der Baufirma Sager & Wörner bewerkstelligten diese Meisterleistung innerhalb von 24 Stunden. Am 4. Juni um 17 Uhr hatte sie ihren neuen Platz eingenommen. Dazu befestigten die Brückenbauer zwei gegeseitig gestellte U-Profile unter der Brücke, in deren Mitte Kugeln gelagert waren. Mit Kettenwinden, die auf der Brücke und im Flußbett verankert wurden, konnte das Bauwerk seinen alten Standplatz verlassen und als Behelfsbrücke während der Bauzeit auf neue Joche gestellt werden.  


[[1964]] wurde die Brücke verbreitert.
[[1964]] wurde die Brücke verbreitert.
Zeile 25: Zeile 29:
*[http://toolserver.org/~geohack/de/48.127456_N_11.576771_E Lage in allen Karten]  
*[http://toolserver.org/~geohack/de/48.127456_N_11.576771_E Lage in allen Karten]  


== Weblinks ==
{{Wikipedia-Artikel}}
* funktioniert nicht mehr! -http://www.lrz-muenchen.de/~architektur/fachbereich/Professoren/bankel/Isarbr%FCcke%20Bankel.pdf Geschichte der Münchner Isarbrücken- (PDF-Datei; 173 kB)
 


[[Kategorie:Brücke]]
[[Kategorie:Brücke]]
[[Kategorie:Fraunhoferstraße]]
[[Kategorie:Fraunhoferstraße]]
[[Kategorie:Isarvorstadt]]
[[Kategorie:Isarvorstadt]]
36.022

Bearbeitungen