Konzentrationslager Dachau: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 21. November 2011, 10:23 Uhr

Das Konzentrationslager Dachau wurde 1933 von den an die Macht gekommenen Nationalsozialisten rund 20 Kilometer nordwestlich von München, der von ihnen so genannten Hauptstadt der Bewegung, gemeint war ihre nationalsozialistische Ideologie und Herrschaft, errichtet. Das KZ Dachau war zunächst kein Vernichtungslager sondern diente allgemein dem Terror der Bevölkerung und der politischen Gegner. Jedoch geschahen in keinem anderen NS-Konzentrationslager innerhalb des Reichs so viele politisch motivierte Morde an Häftlingen wie hier. Von den bis 1945 mindestens 200.000 in sogenannter Schutzhaft hier Gefangenen starben etwa 41.500 Personen.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden auf dem SS-Schießplatz des Ortsteils Hebertshausen zwischen Oktober 1941 und April 1942 von SS-Mannschaften aufgrund des völkerrechtswidrigen „Kommissarbefehls“ Massenerschießungen Tausender sowjetischer KriegsgefangenerW durchgeführt. Sie wurden erst gar nicht als Häftlinge registriert. Daher ist die zahlenmäßige und namentliche Bestimmung der Opfer dieses Kriegsverbrechens sehr erschwert.


Als erstes Konzentrationslager (KZ) der Polizei, der SA und der Schutzstaffel (SS)W ließ es 1933 der NSDAP-Funktionär und Münchens amtierender Polizeipräsident HimmlerW auf dem Gelände einer ehemaligen Munitionsfabrik außerhalb der Stadt DachauW westlich von München errichten. Dachau war bis 1933 Markt/Bezirk Dachau und ab dann Stadt mit zugehörigem Landkreis. Das Konzentrationslager war für die Einwohner von Dachau ebenso wie für die Münchner ein Gebiet, mit dem man am besten nichts zu tun hatte.

Das Konzentrationslager bestand vom 22. März 1933 bis zur Befreiung der überlebenden Häftlinge durch US-amerikanische Truppen am 29. April 1945. Als einziges von allen KZ bestand das Konzentrationslager Dachau durchgehend in den zwölf Jahren der NS-Herrschaft. Es entwickelte sich zur Keimzelle für neue KZ und nahm Sonderstellungen in verschiedener Hinsicht ein.


Das Lager war der erste Ort im Deutschen Reich unter dem NS-RegimeW, in dem einem Konzentrationslagerkommandanten die alleinige Gerichtsbarkeit (von der NSDAP) zugeteilt wurde und geltendes Recht erfolgreich außer Kraft gesetzt wurde.

Die SA/SS schufen damit für die NSDAP einen „Staat im Staat“, in dem sie politische Gegner willkürlich festhielten, unterdrückten und ermordeten. Nach der 1934 erfolgten Entmachtung der SA ließ Himmler die SS das KZ und die angeschlossenen Kasernen vergrößern und einen neuen Häftlingsbereich errichten, der an die ehemalige Munitionsfabrik anschloss. Die innere Organisation und der räumliche Aufbau dienten später als Vorlage für neue KZ im gesamten Reichsgebiet. Die SS-interne WVHA/Inspektion der KZ-SSW versuchte aus dem Lager und den anderen KZ durch die Ausbeutung der Sklavenarbeit auch wirtschaftlichen Gewinn zu schlagen. Zu ihm gehörten deshalb auch zahlreiche Nebenlager in der Region, insbesondere auch in München (auch Außenkommandos, Arbeitslager und Außenlager genannt).


Das nationalsozialistische Regime präsentierte "Dachau" propagandistisch als Vorzeigelager sogar mit gestellten Aufnahmen in Illustrierten. Es diente zur Abschreckung politisch Andersdenkender. "Dachau" war von Anfang an auch Ort rassistischer Verfolgung von deutschen Personen, die als Juden oder als Zigeuner ausgegrenzt wurden.


Es war Ausbildungsort für SS-Wachmannschaften und das SS-Führungsoffiziere, die später in anderen KZ und in Vernichtungslagern/TodesfabrikenW eingesetzt wurden.


Heute befindet sich auf dem Gelände die KZ-Gedenkstätte Dachau, die jährlich von etwa 800.000 Menschen aus aller Welt besucht wird. Durch die leeren Flächen anstelle der KZ-Baracken wirkt das Gebiet künstlich und unwirklich. Besuchende haben es schwer, sich hier den Betrieb eines riesigen Gefängnisses vorzustellen.


Weblinks


  • Konzentrationslager DachauW (Artikel bei Wikipedia. Der vorstehende Text ist dessen weitgehend übernommener Einleitungsabschnitt. Deren Autoren sind dort auf der Versionsseite genannt.. Dessen vollständige Lektüre wird empfohlen. )



Siehe auch


siehe: KZ-Ehrenhain I mit der Asche von 4.092 Opfern nationalsozialistischer Willkür auf dem Friedhof am Perlacher Forst in München


Literatur

  • Wolfgang Benz, Angelika Königseder (Hrsg.): Das Konzentrationslager Dachau. Geschichte und Wirkung nationalsozialistischer Repression. Metropol Verlag, Berlin 2008, 460 S. ISBN 978-3-940938-10-7
  • Hans Beimler: Im Mörderlager Dachau. Broschüre, August 1933. (Erster authentischer zeitnah im Ausland publizierter Bericht über die Zustände in dem KZ)
  • Barbara Distel, Wolfgang Benz: Das Konzentrationslager Dachau 1933–1945. Geschichte und Bedeutung, Hrsg. Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, München, 1994. (Text online).
  • Barbara Distel, Wolfgang Benz: Dachauer Hefte. Studien und Dokumente zur Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Internetseite der Dachauer Hefte
  • Sabine Schalm: Überleben durch Arbeit? Außenkommandos und Außenlager des KZ Dachau 1933 1945. Metropol-Verlag, Berlin, 2009. ISBN 978-3-940938-45-9
  • Martin Gruner: Verurteilt in Dachau. Der Prozess gegen den KZ-Kommandanten Alex Piorkowski vor einem US-Militärgericht. Wißner, Augsburg, 2008. ISBN 978-3-89639-650-1
  • Sybille Steinbacher: Dachau – die Stadt und das Konzentrationslager in der NS-Zeit: die Untersuchung einer Nachbarschaft. Frankfurt am Main, 1993.
  • Jürgen Zarusky: Die KZ-Gedenkstätte Dachau. Anmerkungen zur Geschichte eines umstrittenen historischen Ortes. In: Jürgen Danyel (Hrsg.): Die geteilte Vergangenheit. Zum Umgang mit Nationalsozialismus und Widerstand in beiden deutschen Staaten. Berlin, 1995.



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