The Holy Tyson: Unterschied zwischen den Versionen

 
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'''The Holy Tyson''' ist ein privater Nachtclub in München-[[Untermenzing]]. In etwa 2-3 monatlicher Frequenz findet dort ein Tanzabend mit DJing statt. Im Gegensatz zu den üblichen Holy Tyson-Nächten, die temporär begrenzt in einer Örtlichkeit stattfinden, ist "The Holy Tyson" in München stationär gebunden. Die Räumlichkeiten bieten bis zu 30 Personen Platz. Neben DJing für die Tanzabende fanden in der Tradition der Clubbingidee auch Ausstellungen, Lesungen statt. Residents sind das Veranstalterkollektiv „''Monaco?Tanze!''“ (u.a. Oliver Frank). Die Einrichtung befindet sich im kleinen Rahmen immer in "working progress", oder wird im Kontext der jeweiligen Veranstaltung anpasst. Der feste Teil der Inneneinrichtung bezieht sich auf die Wurzeln in Cuba, Boxen und in Erinnerung an den Vorbesitzer/-"betreiber" (schon Ende der 70er wurde der "Situation-Room" als klassischer Partykeller genutzt), der als technischer Zeichner bei Glas Automobilwerke https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/autokatalog/marken-modelle/glas/?filter=NONE&sort=SORTING_DESC, später BMW arbeitete. Dessen Originalzeichnungen wurden in einen künstlerischen Kontext konfiguriert.  
'''The Holy Tyson''' ist ein '''privater''' Nachtclub in München-[[Untermenzing]]. In etwa 2-3 monatlicher Frequenz findet dort ein Tanzabend mit DJing statt. Im Gegensatz zu den üblichen Holy Tyson-Nächten, die temporär begrenzt in einer '''privaten''' oder '''illegalen''' Örtlichkeit stattfinden, ist "The Holy Tyson" in München stationär gebunden. Die Räumlichkeiten bieten bis zu 30 Personen Platz. Neben DJing für die Tanzabende fanden in der Tradition der Clubbingidee auch Ausstellungen, Lesungen statt. Residents sind das Veranstalterkollektiv „''Monaco?Tanze!''“ (u.a. Oliver Frank). Die Einrichtung befindet sich im kleinen Rahmen immer in "working progress", oder wird im Kontext der jeweiligen Veranstaltung angepasst. Der feste Teil der Inneneinrichtung bezieht sich auf die Wurzeln in Cuba, Boxen und in liebevoller Erinnerung an den Vorbesitzer/-"betreiber" (schon Ende der 70er wurde der "Situation-Room" als klassischer Partykeller genutzt), der als technischer Zeichner bei Glas Automobilwerke <ref>https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/autokatalog/marken-modelle/glas/?filter=NONE&sort=SORTING_DESC</ref>, später BMW arbeitete. Dessen Originalzeichnungen wurden in einen künstlerischen Kontext konfiguriert.  


== Entstehung ==
== Entstehung ==


Holy Tyson ist eine Clubbingidee, die erstmals in Havanna Kuba 1997 gezündet wurde. Auf einer Hochzeit wurde Oliver Frank (der auf einer Reise durch Kuba war) spontan gebeten, seine Reisemusik (auf Audiokassetten) in die Anlage einzulegen. Die für Kubaner damals noch komplett neue Stilrichtung ''Jungle'' in Kombination mit dem ''Reggae'', ''Nueva Trova'' und ''Son'' wurde euphorisch gefeiert. Dadurch befeuert, gingen Oliver Frank (München) und Felix Romero (Havanna) daran, diesen Mix bei anderer Gelegenheit und in einer anderen Örtlichkeit zu wiederholen. Dabei kam dann noch ein Rapper hinzu, der in diesem geschützten Rahmen regierungs- und sozialkritische Texte droppte. Das Konzept Party mit anderen Ausdrucksformen zu verbinden und damit Sozialkritik eine Stimme zu geben, nahm seinen Lauf.
Holy Tyson ist eine Clubbingidee, die erstmals in Havanna, Cuba 1998 gezündet wurde. Auf einer Hochzeitsfeier in einer Wohnung wurde Oliver Frank (während einer Reise durch Cuba ) spontan gebeten, seine Reisemusik (auf Audiokassetten...) in die Decks einzulegen. Die für Cubaner damals noch komplett neue Stilrichtung ''Jungle'' in Kombination mit dem ''Reggae'', ''Nueva Trova'' und ''Son'' wurde euphorisch gefeiert. Dadurch befeuert, gingen Oliver Frank (München) und Felix Romero (Havanna) daran, diesen Mix bei anderer Gelegenheit und in einer anderen Örtlichkeit zu wiederholen. Dabei kam dann noch ein Rapper hinzu, der in diesem '''geschützten''' Rahmen regierungs- und sozialkritische Texte droppte. Das Konzept Party mit anderen Ausdrucksformen zu verbinden und damit Sozialkritik eine Stimme zu geben, nahm seinen Lauf.


== Rahmen ==  
== Rahmen ==  
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== Regeln ==
== Regeln ==


Die Analogie der „Rules of Holy Tyson“ zu den Regeln des Fight Club (Film von David Fincher) ist beabsichtigt, da bei den Veranstaltungen von jedem Einzelnen eine aktive Teilnahme (und kein passiver Konsum) erwünscht ist.
Die Analogie der „Rules of Holy Tyson“ zu den Regeln des Fight Club <ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Fight_Club_(Film)</ref> (Film von David Fincher) ist beabsichtigt, da bei den Veranstaltungen von jedem Einzelnen eine aktive Teilnahme (und kein passiver Konsum) erwünscht ist.


* 1st rule: You do not talk about Holy Tyson.
* 1st rule: You do not talk about Holy Tyson.
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Später wurde auch die ''no-picture-policy'' (wie u.a. Berghain/Berlin oder Blitzclub/München) implementiert: Nicht fotografieren, nicht filmen. Nicht nur um die Freiheit der Gäste zu schützen, um zu tun, was sie tun wollen ohne von außerhalb ver-/beurteilt zu werden - wenn Bildmaterial in sozialen Medien veröffentlich werden würde. Die Gäste regeln Grenzüberschreitungen in Bezug auf die 3rd Rule in Eigenverantwortung. „Holy Tyson is social, but not on media.“
Später wurde auch die ''no-picture-policy'' (wie u.a. Berghain/Berlin oder Blitzclub/München) implementiert: Nicht fotografieren, nicht filmen. Nicht nur um die Freiheit der Gäste zu schützen, um zu tun, was sie tun wollen ohne von außerhalb ver-/beurteilt zu werden - wenn Bildmaterial in sozialen Medien veröffentlich werden würde. Die Gäste regeln Grenzüberschreitungen in Bezug auf die 3rd Rule in Eigenverantwortung. „Holy Tyson is social, but not on media.“


Außerdem entkoppelt das Fotografieren/Filmen vom eigentlichen Geschehen; verhindert die Verbindlichkeit im Hier und Jetzt zu sein. Nichtsdestotrotz wird auch in künstlerischer Absicht (in Absprache mit Veranstalter und Gästen) fotografiert, gefilmt und sogar live in Ton und/oder Bild gestreamt. Jedoch soll die Essenz der Veranstaltung und der Ausdruck der Menschen und nicht die jeweilige Örtlichkeit festgehalten werden. 
Außerdem entkoppelt das Fotografieren/Filmen vom eigentlichen Geschehen; verhindert die Verbindlichkeit im Hier und Jetzt zu sein.  


Darüberhinaus wurde auch eine Toleranzleitlinie aufgestellt. Oliver Frank war bei seinem ersten Aufenthalt in Kuba erstaunt und entsetzt, daß dort Rassismus genauso existent ist, wie in anderen Ecken dieser Welt. Auch die ständige Präsenz von Menschen mit unterschiedlichsten Hautfarben und Migrationshintergründen (Galizien, China, Afrika, Nordamerika... ) und der sozialistischen Doktrin der Partei (alle Bürger sind gleich, alle haben die gleichen Möglichkeiten sich zu bilden) schützte nicht vor Ausgrenzungsgedanken.
Darüberhinaus wurde auch eine Toleranzleitlinie aufgestellt. Oliver Frank war bei seinem ersten Aufenthalt in Cuba erstaunt und entsetzt, daß dort Rassismus genauso existent ist, wie in anderen Ecken dieser Welt. Auch die ständige Präsenz von Menschen mit unterschiedlichsten Hautfarben und Migrationshintergründen (Galizien, China, Afrika, Nordamerika... ) und der sozialistischen Doktrin der Partei (alle Bürger sind gleich, alle haben die gleichen Möglichkeiten sich zu bilden) schützte nicht vor Ausgrenzungsgedanken.


Die wichtigsten politischen Posten waren zu dieser Zeit (Administration ''Fidel Castro'') mehrheitlich von weißen Parteikadern besetzt. Lt. verschiedenen Aussagen, deren Quellen aber nicht unabhängig zu überprüfen sind, waren die meisten Insassen in kubanischen Gefängnissen ''POC'' (People of Colour). POC wurden vermehrt von der Staatssicherheit kontrolliert. Umgekehrt war die Atmosphäre gegenüber Oliver Frank als einzigen Weißen bei einer Hochzeitsfeier (die als Initialzündung für die Holy Tyson-Idee gilt) sehr feindselig, bis die Musik (aus zwei Kulturen) diese Situation auflösen konnte.
Die wichtigsten politischen Posten waren zu dieser Zeit (Administration ''Fidel Castro'') mehrheitlich von weißen Parteikadern besetzt. Lt. verschiedenen Aussagen, waren hingegen die meisten Insassen in cubanischen Gefängnissen ''POC'' (People of Colour). POC wurden auch vermehrt von der Staatssicherheit kontrolliert. Umgekehrt war die Atmosphäre gegenüber Oliver Frank als einzigen Weißen bei einer Hochzeitsfeier (die als Initialzündung für die Holy Tyson-Idee gilt) sehr feindselig, bis die Musik (aus zwei Kulturen) diese Situation auflösen konnte.


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== Name ==
== Name ==


Der Name "Holy Tyson" entstand aufgrund einer Diskussion über das Boxen, das in Kuba einen herausgehobenen Stellenwert aufgrund der großen Erfolge kubanischer Boxer bei Olympiaden und Weltmeisterschaften genießt und um das technische Niveau im Vergleich zwischen Amateur- und Profiboxern. Dabei wurde auch der damals jüngst geschehene Skandal im Boxsport thematisiert: bei der WBA-Schwergewichtsweltmeisterschaft 1997 <ref>https://en.wikipedia.org/wiki/Evander_Holyfield_vs._Mike_Tyson_II</ref> zwischen '''Evander Holyfield''' und '''Mike Tyson''' kam es zum Abbruch des Kampfes aufgrund Tysons Fouls (er biss u.a. ein Stück von Evander Holyfields rechten Ohr ab) und Tyson´s damit verbundenen Disqualifikation. Ein großes Argument gegen das Profiboxens, in dem es mehr um die Show und den Einsatz unfairer Mittel als um einen fairen Kampf nach den Regeln der (Box)Kunst zu gehen schien. Wenn man sich abgesehen davon die Namen der Boxer in der Kampfansetzung flüchtig ansah, konnte man statt "Holyfield (vs.) Tyson" auch ein "Holy Tyson" lesen. Und natürlich war Mike Tyson, betitelt als "Baddest man on the planet" vieles, aber sicher nicht holy/heilig. In der sehr präsenten afrocubanischen Religion "Santeria"<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Santer%C3%ADa</ref> wird schon im Namen der besondere Stellenwert der verehrten Heiligen (Santos) offenbar. Eine Heiligsprechung Mike Tysons könnte insofern eine WUNDER...bare Vereinigung und somit die Auflösung von Gut und Böse bedeuten.  
Der Name "Holy Tyson" entstand aufgrund einer Diskussion über das Boxen, das in Cuba einen herausgehobenen Stellenwert aufgrund der großen Erfolge cubanischer Boxer bei Olympiaden und Weltmeisterschaften genießt und um das technische Niveau im Vergleich zwischen Amateur- und Profiboxern. Dabei wurde auch der damals jüngst geschehene Skandal im Boxsport thematisiert: bei der WBA-Schwergewichtsweltmeisterschaft 1997 <ref>https://en.wikipedia.org/wiki/Evander_Holyfield_vs._Mike_Tyson_II</ref> zwischen '''Evander Holyfield''' und '''Mike Tyson''' kam es zum Abbruch des Kampfes aufgrund Tysons Fouls (er biss u.a. ein Stück von Evander Holyfields rechten Ohr ab) und Tyson´s damit verbundenen Disqualifikation. Ein großes Argument gegen das Profiboxens, in dem es mehr um die Show und den Einsatz unfairer Mittel als um einen fairen Kampf nach den Regeln der (Box)Kunst zu gehen schien. Wenn man sich abgesehen davon die Namen der Boxer in der Kampfansetzung flüchtig ansah, konnte man statt "Holyfield (vs.) Tyson" auch ein "Holy Tyson" lesen. Und natürlich war Mike Tyson, betitelt als "Baddest man on the planet" vieles, aber sicher nicht holy/heilig. In der sehr präsenten afrocubanischen Religion "Santeria"<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Santer%C3%ADa</ref> wird schon im Namen der besondere Stellenwert der verehrten Heiligen (Santos) offenbar. Eine Heiligsprechung Mike Tysons könnte insofern eine WUNDER...bare Vereinigung und somit die Auflösung von Gut und Böse bedeuten.  
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== Verbreitung ==
== Verbreitung ==


Zurück in München forcierte Oliver Frank (aka ''PrometheusMaschinenWerft'', und mit Stefan Dürst <ref>https://www.kostuikgallery.com/stefan-duerst/</ref> Teil des Perfomance-Duos ''Augenblick'') den Austausch und die Zusammenarbeit mit den Performern und Partyanarchos von "''GMAM''" (Gewesene Mechanismen androider Mutationen; u.a. mit Emanuel Günther <ref>https://www.sub-bavaria.de/wiki/Mooner</ref> aka ''Mooner, Erkrankung durch Musique'', ''Hart of Noise'') und "''Instant Project''" (u.a. mit Florian Senfter aka ''Zombie Nation''<ref>https://zombienation.com/haul-to-play-the-early-days/</ref> und Michael Borrmann aka ''Steril''). Aber auch Felix Romero konnte nach einer Flucht als "''Balsero''" nach Miami dort als Party- und Eventveranstalter Fuß fassen und neben kommerziellen Projekten auch der Underground-Idee von Holy Tyson verbunden bleiben. Durch die internationale Zusammensetzung der Party/Perfomingcrews und damit verbundenen Reisen und Austausch wurde bei Aktionen in anderen Städten und Ländern der Brand ''Holy Tyson'' etabliert. So kam es zu Veranstaltungen in den verschiedensten Settings in Berlin, Haifa, Tirana, Barcelona, Madrid, Miami, New Orleans und eine über Radioschaltung verbundene, parallel stattfindende Veranstaltung in den Grenzstädten Ciudad Juárez (Mexiko) und El Paso (USA). Einige Male wurden Veranstaltungen über Piratensender (wie ''Steal-th[e]Noise'', ''Radio Candela'', ''No Son[y]ar'') mittels Radiotechnik lokal "gestreamt". Somit wurde ein sehr exklusives Setting in einen inklusiveren Rahm-en verwandelt.
Zurück in München forcierte Oliver Frank (aka ''PrometheusMaschinenWerft'', und mit Stefan Dürst <ref>https://www.kostuikgallery.com/stefan-duerst/</ref> Teil des Perfomance-Duos ''Augenblick'') den Austausch und die Zusammenarbeit mit den Performern und Partyanarchos von "''GMAM''" (Gewesene Mechanismen androider Mutationen; u.a. mit Emanuel Günther <ref>https://www.sub-bavaria.de/wiki/Mooner</ref> aka ''Mooner, Erkrankung durch Musique'', ''Hart of Noise'') und "''Instant Project''" (u.a. mit Florian Senfter aka ''Zombie Nation''<ref>https://zombienation.com/haul-to-play-the-early-days/</ref> und Michael Borrmann aka ''Steril''). Aber auch Felix Romero konnte nach einer Flucht als "''Balsero''" nach Miami dort als Party- und Eventveranstalter Fuß fassen und neben kommerziellen Projekten auch der Underground-Idee von Holy Tyson verbunden bleiben. Durch die internationale Zusammensetzung der Party/Perfomingcrews und damit verbundenen Reisen und Austausch wurde bei Aktionen in anderen Städten und Ländern der Brand ''Holy Tyson'' etabliert. So kam es zu Veranstaltungen in den verschiedensten Settings in Berlin, Haifa, Tirana, Barcelona, Madrid, Miami und eine über Radioschaltung verbundene, parallel stattfindende Veranstaltung in den Grenzstädten Ciudad Juárez (Mexiko) und El Paso (USA). Einige Male wurden Veranstaltungen über Piratensender (wie ''Steal-th[e]Noise'', ''Radio Candela'', ''No Son[y]ar'') mittels Radiotechnik lokal "gestreamt". Somit wurde ein sehr exklusives Setting in einen inklusiveren Rahmen verwandelt.
Aktuell gibt es in München seit 2022 wieder den Veranstaltungsort und das Konzept ''"The Holy Tyson"'' als stationäres Setting in München-Untermenzing. Zudem verfolgt Michael Borrmann aka ''Steril'' (and friends) mit seiner Veranstaltungsreihe "''Sendling Boogie Breaks''" <ref>https://www.facebook.com/sendlingboogiebreaks/?locale=de_DEan</ref> wechselnden Spielstätten ([[Feierwerk]], [[Import-Export]]) über lange Jahre ein ähnliches Konzept von sehr familiären, non-profit Partys. Ein fast ähnliches Setting im Geiste Holy Tyson, fand man im  "Club Le Bomb" [[https://www.sub-bavaria.de/wiki/Club_Le_Bomb]] in der Holzstraße/Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt. Für viele Betreiber und Gäste wurde es zum Wohnzimmer - jedoch fand die Bespielung nicht in privaten Räumlichkeiten statt.
Aktuell gibt es in München seit 2022 wieder den Veranstaltungsort und das Konzept ''"The Holy Tyson"'' als stationäres Setting in München-Untermenzing. Zudem verfolgt Michael Borrmann aka ''Steril'' (and friends) mit seiner Veranstaltungsreihe "''Sendling Boogie Breaks''" <ref>https://www.facebook.com/sendlingboogiebreaks/?locale=de_DEan</ref> an wechselnden Spielstätten ([[Feierwerk]], [[Import-Export]]) schon seit vielen Jahren ein ähnliches Konzept von sehr familiären, non-profit Partys. Ein fast ähnliches Setting im Geiste Holy Tyson, fand man im  "Club Le Bomb" <ref>https://www.sub-bavaria.de/wiki/Club_Le_Bomb</ref> in der Holzstraße/Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt. Für viele Betreiber und Gäste wurde es zum Wohnzimmer - jedoch fand die Bespielung nicht in privaten Räumlichkeiten statt.
 
== Soundbeispiel ==
 
Beispiele für eine "Monaco?Tanze!"-Setlist: https://open.spotify.com/playlist/2jrcRQDF8pzjA5pJSKhuVv?si=V3Xds28MRXCcClzwNGHyvg  Man beachte, diese Songs/Tracks sind NUR aus dem Spotify-Katalog, das physische Tonträgerarsenal DJ-Kollektives bietet eine viel größere Vielfalt an Musik.


== Trivia ==
== Trivia ==


Vor Oliver Franks Reisen nach Cuba, geriet er schon unbewusst mit Partykultur in Kontakt: in der Grundschule an der Ostpreußenstraße / Englschalking  https://ostpreussen.musin.de/ ging Monika Kruse http://dasfilter.com/kultur/der-klang-des-ultraschall-ueber-die-geburt-der-muenchener-techno-szene in seine Parallelklasse - im Luitpold Gymnasium München / Lehel [https://de.wikipedia.org/wiki/Luitpold-Gymnasium_M%C3%BCnchen]Thomas Reichhold aka Tom Novy https://www.tomnovy.com/. Vor allem Monika Kruses Werdegang entstand im absoluten Underground. Sie organisierte legendäre Trambahnpartys und legte als allererste DJ-Generation in München - Oberföhring bei Ultraworld (Vorläufer des Ultraschall) Electronica auf. Thomas Reichhold eröffnete schon kurz nach der Schule einen eigenen Plattenstore - und startete eine auch international, im Overground verankerte Karriere. In der Kulturstation / Oberföhring https://www.sub-bavaria.de/wiki/Kulturstation kam Oliver Frank neben den üblichen Hardcore / Punkkonzerten auch mit der Ultraworldpartyreihe in Kontakt. Aufgrund feuerpolizeilichen Bedenken (es ging um Installationen und Perfomances mit Feuer) kam jedoch eine Zusammenarbeit mit Peter Wacha aka DJ Upstart http://www.flashtimer.de/pdf/3Fragezeichen-Upstart.pdf damals nicht zustande.
Vor Oliver Franks Reisen nach Cuba, geriet er schon mit zukünftigen "Namen" der deutschen Party-/Musikkultur in Kontakt: in der Grundschule an der Ostpreußenstraße / Englschalking  <ref>https://ostpreussen.musin.de/</ref> ging Monika Kruse <ref>http://dasfilter.com/kultur/der-klang-des-ultraschall-ueber-die-geburt-der-muenchener-techno-szene</ref> in seine Parallelklasse - im Luitpold Gymnasium München / Lehel <ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Luitpold-Gymnasium_M%C3%BCnchen</ref> Thomas Reichhold aka Tom Novy <ref>https://www.tomnovy.com/</ref>. Vor allem Monika Kruses Werdegang entstand im absoluten Underground. Sie organisierte legendäre Trambahnpartys und legte als allererste DJ-Generation in München - Oberföhring bei Ultraworld (Vorläufer des Ultraschall und Rote Sonne) Electronica auf. Thomas Reichhold eröffnete schon kurz nach der Schullaufbahn einen eigenen Plattenstore - und startete eine auch international erfolgreiche, im Overground verankerte Karriere. In der Kulturstation / Oberföhring <ref>https://www.sub-bavaria.de/wiki/Kulturstation</ref> kam Oliver Frank neben den üblichen Hardcore / Punkkonzerten auch mit der Ultraworldpartyreihe in Kontakt. Aufgrund feuerpolizeilichen Bedenken (es ging um Installationen und Perfomances mit Feuer) kam jedoch eine Zusammenarbeit mit Peter Wacha aka DJ Upstart <ref>http://www.flashtimer.de/pdf/3Fragezeichen-Upstart.pdf</ref> damals nicht zustande.
 
Die Künstler müssen im übrigen nicht ganz non-profit arbeiten; denn sie werden in Naturalien bezahlt. Über die hauseigene Hühnerhaltung kommt jeder Artist in den Genuss der "''U-menz Six''"-Eier. Die "''U-menz Six''" sind derzeit sechs Hennen, die ein stabiles Matriarchat nach demokratisch gewählter Hackordnung bilden. (Stand Feb ´24: Daenerys (Matriarchin), Arya, Hennifer, Ylyi, Neves und Zenzi)


== Zutritt ==
== Zutritt ==
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== Aktuelles==
Da das Holy-Tyson-Konzept (Party in Verbindung mit einer anderen Kunstform) immer weniger angenommen wurde, haben wir uns nach eingehender Evaluation entschieden diese Veranstaltungsreihe zu beenden.
Die Band Deichkind hat in ihrem Song "Keine Party" die geriatrischen Aspekte dieser allgemeinen Problematik sehr eindrücklich beschrieben:
"...
Schluss mit Remmidemmi, das hört jetzt hier sofort auf
Ey, Leute, aus dem Alter ist man doch mal langsam raus
Party ist jetzt over, weil das echt keiner mehr braucht
Und dieses "Bum-Bum-Bum-Bum", das hält doch keiner aus
Da oben steht vermeintlich die Band, die die Party rockt
Doch die hab'n das alles einfach von den Beastie Boys gezockt
Wie soll man sich bei so 'nem Krach denn or'n'lich unterhalten?
Die spielen doch nur noch, um das eig'ne Image zu verwalten
Sein wir doch mal ehrlich, was Party betrifft
Schein'n hier die Int'ressen etwas auseinander zu geh'n
Stattdessen wäre doch die Alternative mal für
Sich und sein Leben Verantwortung zu übernehm'n
Ständig dieses Hände hoch, macht mal Lärm
Und am besten dann auch noch alle zusammen in die Knie
Vielleicht sollte man kurz mal den Sinn des Ganzen hinterfragen
Bevor sich dann doch wieder alle auszieh'n
Wir woll'n keine Party! (Hey!)
Was fällt euch eigentlich ein? (Hey!)
Ey, Leute, sagt mal, geht's noch? (Hey!)
Das kann doch wohl nicht sein! (Hey!)
..."
Das Video hierzu ist schöner als die "Nachtwache" von Rembrandt van Rijn und wer diesen Artikel bis hierher gelesen hat anzusehen: https://www.youtube.com/watch?v=vH1poPSIvOk
== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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