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'''Carl August Canaris''' (* 7. Dezember 1881 in {{WL2|Rümelingen}}; † 27. Februar 1934 in {{WL2|Muralto}} ) war | '''Carl August Canaris''' (* [[7. Dezember]] [[1881]] in {{WL2|Rümelingen}}; † [[27. Februar]] [[1934]] in {{WL2|Muralto}}) war Maschinenbauingenieur und Unternehmensmanager in der [[Hirschau]] bei den Firmen Maffei und Henschel. | ||
== Werdegang == | == Werdegang == | ||
Carl August Canaris war der Sohn von Auguste Amelie Popp und Carl Wilhelm Albert Canaris (* 23. August 1852 {{WL2|Balve}}; † 26. 9. 1904 {{WL2|Bad Nauheim}}). | Carl August Canaris war der Sohn von Auguste Amelie Popp und Carl Wilhelm Albert Canaris (* 23. August 1852 {{WL2|Balve}}; † 26. 9. 1904 {{WL2|Bad Nauheim}}). Seine Geschwister waren Anna Canaris (1883; † 1964) und {{WL2|Wilhelm Canaris}}. | ||
Seine Geschwister waren Anna Canaris (1883; † 1964) und {{WL2|Wilhelm Canaris}}. | |||
Carl August Canaris studierte an der {{WL2|Technische Universität Berlin}} und der {{WL2|Bergakademie Berlin}}. | Carl August Canaris studierte an der {{WL2|Technische Universität Berlin}} und der {{WL2|Bergakademie Berlin}}. Von 1905 bis 1906 wurde er auf der {{WL2|Niederrheinische Hütte}} in Duisburg beschäftigt. Von 1907 bis 1909 wurde er in Pra, einem Stadtteil von {{WL2|Genua}} beschäftigt. 1910 leitete er das Stahlwerk in {{WL2|Huckingen}}. 1911 wurde er mit einer Studie über den Einfluss des Gießens auf die Qualität von Flusseisen-Brammen zum Doktor promoviert. Von 1911 bis 1919 war er Direktor bei {{WL2|Henschel & Sohn}} in {{WL2|Hattingen}}. Von 1920 bis 1924 war er Generaldirektor der August-Thyssen-Hütte in Hamborn. 1925 war er Geschäftsführer des ''Reichskonsortium für Wirtschaftlichkeit''. | ||
Von 1905 bis 1906 wurde er auf der {{WL2|Niederrheinische Hütte}} in Duisburg beschäftigt. | |||
Von 1907 bis 1909 wurde er in | |||
1910 leitete er das Stahlwerk in {{WL2|Huckingen}}. | |||
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Von 1911 bis 1919 war er Direktor bei {{WL2|Henschel & Sohn}} in {{WL2|Hattingen}}. | |||
Von 1920 bis 1924 war er Generaldirektor der August-Thyssen-Hütte in Hamborn. | |||
1925 war er Geschäftsführer des ''Reichskonsortium für Wirtschaftlichkeit''. | |||
1926 wurde er Geschäftsführer der | 1926 wurde er Geschäftsführer der Lokomotivfabrik [[Joseph Anton von Maffei]] in der Hirschau. Er ließ zunächst die Produktpallette ausweiten: ''Maffei'' produziert in der Folge auch Sattelschlepper, Motorstraßenwalzen und Betonbaumaschinen; er ''motorisiert'' das Unternehmen und stellte neue Direktoren ein. Pferde und Ochsen, die im Werk eingesetzt waren, wurden dem Betriebsrat überantwortet, der sie an das Kantinen-Schlachthaus weiterreichte. Dort wurden sie geschlachtet und am Wochenende an die Belegschaft als Andenken an die gute alte Zeit verkauft. | ||
Er ließ zunächst die Produktpallette ausweiten: ''Maffei'' produziert in der Folge auch Sattelschlepper, Motorstraßenwalzen und | |||
Am 15. Oktober 1929 arbeiteten bei ''Maffei'' 1739 Männer, 45 Frauen, 193 Lehrlinge und 435 Angestellte. | Am 15. Oktober 1929 arbeiteten bei ''Maffei'' 1739 Männer, 45 Frauen, 193 Lehrlinge und 435 Angestellte. | ||
Am 15. Februar 1930 waren es 1275 Arbeiter, 25 Frauen, 175 Lehrlinge und 350 Angestellte. | Am 15. Februar 1930 waren es 1275 Arbeiter, 25 Frauen, 175 Lehrlinge und 350 Angestellte. Die vormals getrennt firmierenden Bereiche Konstruktion und Vertrieb, ''Maffei & Wiedemann'', ''Melms & Pfenninge'' sowie ''Maffei & Jakob wurden eingegliedert. | ||
Die vormals getrennt firmierenden Bereiche Konstruktion und Vertrieb, ''Maffei & Wiedemann'', ''Melms & Pfenninge'' | |||
Die {{WL2|Deutsche Reichsbahn (1920–1945)}} bestellte reichsweit etwa 20 Lokomotiven im Jahr. | Die {{WL2|Deutsche Reichsbahn (1920–1945)}} bestellte reichsweit etwa 20 Lokomotiven im Jahr. Die Aufträge wurden nach einem Schlüssel an alle Lokomotivenhersteller im Deutschen Reich vergeben. 1928 wurde die bayerische Lokomotivenquote von ''Maffei'' durch ''Henschel & Sohn'' übernommen. | ||
Die Aufträge wurden nach einem Schlüssel an alle | |||
Eine Meinungsverschiedenheit in Grundsatzfragen zwischen Dr. Canaris und [http://regiowiki.hna.de/Oscar_Robert_Henschel Oscar Robert Henschel] führte zu seinem Ausscheiden aus der Geschäftsleitung. Er wurde mit mehreren Hunderttausend Reichsmark entschädigt. | Eine Meinungsverschiedenheit in Grundsatzfragen zwischen Dr. Canaris und [http://regiowiki.hna.de/Oscar_Robert_Henschel Oscar Robert Henschel] führte zu seinem Ausscheiden aus der Geschäftsleitung. Er wurde mit mehreren Hunderttausend Reichsmark entschädigt. Das ''Industriewerk Hirschau AG'' wurde stillgelegt und bis auf das [[Tivoli]]kraftwerk abgetragen. Die Lokomotivproduktion wurde nach dem Zusammenschluss 1931 mit den [[Locomotivfabriken Krauß & Comp.]] in [[Allach]] als [[Krauss-Maffei]] fortgeführt. | ||
Das ''Industriewerk Hirschau AG'' wurde stillgelegt und bis auf das [[Tivoli]]kraftwerk abgetragen. | |||
== Quellen == | == Quellen == | ||
* Günther Gerstenberg | * Günther Gerstenberg: ''An Jackl packst am End vom Stiel. Geschichte und Geschichten um Alltag, Arbeit und Arbeiterbewegung in Schwabing 1890 – 1933.'' Band 6 der Schriftenreihe vom Archiv der Münchner Arbeiterbewegung, München, 2005, S. 222 ff. | ||
* | * Rudolf Vierhaus, Hrsg: [https://books.google.de/books?id=fB9-1XYo8PQC&pg=PA273&dq=%22Canaris,+Carl+%28August%29,+Ingenieur,+Industrieller%22&hl=en&sa=X&ei=CcWvVPOOMNDKaK35goAN&redir_esc=y#v=onepage&q=%22Canaris%2C%20Carl%20%28August%29%2C%20Ingenieur%2C%20Industrieller%22&f=false Deutsche Biografische Enzyklopädie] | ||
[ | * [http://www.deutsche-biographie.de/ppn137431295.html Racine, Hugo, "Canaris, Carl August" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 116] | ||
[[Kategorie:Englischer Garten | |||
[[Kategorie:Gyßlingstraße | {{SORTIERUNG:Canaris, Carl August}} | ||
[[Kategorie:Schwabing-Freimann | [[Kategorie:Mann]] | ||
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[[Kategorie:Geboren 1881]] | |||
[[Kategorie:Gestorben 1934]] |
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