Großmarkthalle: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Großmarkthalle München''' im [[München|Münchner]] Stadtteil [[Sendling]] ist ein seit [[1912]] bestehender '''[[Stadtverwaltung München|städtischer]] Großhandelsmarkt für Lebensmittel und Blumen''' nahe der [[Isar]] und in unmittelbarer Nähe des südlichen [[Mittlerer Ring|Mittleren Rings]].
[[Datei:Kühlhaus München Linde.jpg|thumb|400px|Großmarkt München im Jahr 1972. Im Vordergrund das im Jahr 1949 wieder errichtete Werkseigene Linde Kühlhaus aus den Jahren 1935 nach Entwürfen von Henninger und Plarre. Mit einem Lagervolumen von 36000 Kubikmeter.  Die Temperatur konnte auf minus 28° Celsius heruntergekühlt werden. Damals Schäftlarnstraße 2.]]
 
Die '''Großmarkthalle''' [[München]] im Stadtteil [[Sendling]] ist ein seit [[1912]] bestehender '''[[Stadtverwaltung München|städtischer]] Großhandelsmarkt für Lebensmittel und Blumen''' nahe der [[Isar]] und in unmittelbarer Nähe des südlichen [[Mittlerer Ring|Mittleren Rings]].
[[Datei:Sendling GroßHa1.jpg|thumb|400px|… von außen und]]
[[Datei:Grossmarkthalle_innen.jpg|thumb|400px|… von innen ([[Karl Schillinger|K.S.]]) ]]
== Daten und Fakten ==
== Daten und Fakten ==
Die Großmarkthalle ist ein Eigenbetrieb der Landeshauptstadt München mit der Aufgabe, die Großmarkthalle einschließlich des Umschlagplatzes, die Sortieranlage, die vier ständigen Lebensmittelmärkte der Stadt ([[Viktualienmarkt]], [[Elisabethmarkt]], [[Pasinger Viktualienmarkt]] und [[Wiener Markt]]) und die städtischen [[Münchner Wochenmärkte|Wochenmärkte]] als Einrichtungen der Landeshauptstadt zur Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Blumen zu betreiben und durch Flächen- und Objektmanagement die zur Verfügung stehenden Flächen einer gewerblichen Nutzung zuzuführen. Zu diesem Zweck beschäftigt die Großmarkthalle um die 70 eigene Mitarbeiter, hatte 2005 rund 2.900 ausgegebene Kundenausweise registriert und verbuchte als Eigenbetrieb einen Jahresumsatz von 12,2 Millionen Euro.
Die Großmarkthalle ist ein Eigenbetrieb der Landeshauptstadt München mit der Aufgabe, die Großmarkthalle einschließlich des Umschlagplatzes, die Sortieranlage, die vier ständigen Lebensmittelmärkte der Stadt ([[Viktualienmarkt]], [[Elisabethmarkt]], [[Pasinger Viktualienmarkt]] und [[Wiener Markt]]) und die städtischen [[Münchner Wochenmärkte|Wochenmärkte]] als Einrichtungen der Landeshauptstadt zur Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Blumen zu betreiben und durch Flächen- und Objektmanagement die zur Verfügung stehenden Flächen einer gewerblichen Nutzung zuzuführen. Zu diesem Zweck beschäftigt die Großmarkthalle um die 70 eigene Mitarbeiter, hatte 2005 rund 2.900 ausgegebene Kundenausweise registriert und verbuchte als Eigenbetrieb einen Jahresumsatz von 12,2 Millionen Euro.


[[Datei:Muegrossmarktareal102018c90.jpg|thumb|Halle 1 im Vordegrund.]]
''Neun Hektar'' des 310.000 Quadratmeter großen Areals ''sind überbauter Raum,'' der sich aufteilt in sechs voll unterkellerte Verkaufshallen, sieben weitere Umschlag- und Lager- beziehungsweise Kühlhallen, den Blumengroßmarkt, die Gärtnerhalle, zwei Kontorhäuser mit knapp 300 Büroräumen, Gleisanschluss, die Bananenreiferei, die frühere Sortieranlage, die [[Feinkost]]<nowiki>halle</nowiki> und den Fruchthof, der Wohnen und Gewerbe verbindet.
''Neun Hektar'' des 310.000 Quadratmeter großen Areals ''sind überbauter Raum,'' der sich aufteilt in sechs voll unterkellerte Verkaufshallen, sieben weitere Umschlag- und Lager- beziehungsweise Kühlhallen, den Blumengroßmarkt, die Gärtnerhalle, zwei Kontorhäuser mit knapp 300 Büroräumen, Gleisanschluss, die Bananenreiferei, die frühere Sortieranlage, die [[Feinkost]]<nowiki>halle</nowiki> und den Fruchthof, der Wohnen und Gewerbe verbindet.


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Die Großmarkthalle wird als kostenrechnende Einrichtung betrieben und finanziert ihren Aufwand durch die von den Kunden erhobenen Gebühren und Entgelte. Die [http://129.35.196.100/Rathaus/kom/grossmarkth/136530/gmh_leitlinien.html Unternehmensleitlinien und Ziele der Großmarkthalle München] definieren die Aufgaben (Versorgungsauftrag, Wirtschaftspolitischer Auftrag, Dienstleistungsauftrag, Kultureller Auftrag, Wirtschaftlichkeit und Kostendeckung, Kostenverantwortung), die Ziele (Optimierte Ablauforganisation, Qualität und Zuverlässigkeit, Kundenorientierung, Verantwortung für die Umwelt, Informationspolitik, Internationales Frischezentrum) und die Unternehmenskultur (Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Klare Aufgabenzuweisung, Einhaltung von Dienstvorschriften, Führungskultur, Praktizierter Arbeitsschutz) der Großmarkthalle München.
Die Großmarkthalle wird als kostenrechnende Einrichtung betrieben und finanziert ihren Aufwand durch die von den Kunden erhobenen Gebühren und Entgelte. Die [http://129.35.196.100/Rathaus/kom/grossmarkth/136530/gmh_leitlinien.html Unternehmensleitlinien und Ziele der Großmarkthalle München] definieren die Aufgaben (Versorgungsauftrag, Wirtschaftspolitischer Auftrag, Dienstleistungsauftrag, Kultureller Auftrag, Wirtschaftlichkeit und Kostendeckung, Kostenverantwortung), die Ziele (Optimierte Ablauforganisation, Qualität und Zuverlässigkeit, Kundenorientierung, Verantwortung für die Umwelt, Informationspolitik, Internationales Frischezentrum) und die Unternehmenskultur (Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Klare Aufgabenzuweisung, Einhaltung von Dienstvorschriften, Führungskultur, Praktizierter Arbeitsschutz) der Großmarkthalle München.
vgl: neuerdings: [[Markthallen München]]


== Kunden ==
== Kunden ==
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*'''Feinkosthalle''', 197.. : Betreiber ist die ''Selge Feinkosthandels GmbH ''. Diese Halle war früher die Blumenhalle.
*'''Feinkosthalle''', 197.. : Betreiber ist die ''Selge Feinkosthandels GmbH ''. Diese Halle war früher die Blumenhalle.
*'''Fruchthof''', ca. [[1900]]: Dieses älteste zum Großmarkt gehörige Gebäude wird durch die Großmarkthalle München selbst betrieben, es beheimatet Gewerbeflächen, Wohnungen, Ateliers und Einzelhandelsgeschäften und wurde Ende der 1930er Jahre vom Großmarkt übernommen. Im zweiten Weltkrieg wurde es stark zerstört, nach dem Krieg wieder aufgebaut und von 1995 bis 2005 komplett saniert. Der Fruchthof liegt direkt neben dem Großmarkt, aber nicht mehr auf dem Gelände.
*'''Fruchthof''', ca. [[1900]]: Dieses älteste zum Großmarkt gehörige Gebäude wird durch die Großmarkthalle München selbst betrieben, es beheimatet Gewerbeflächen, Wohnungen, Ateliers und Einzelhandelsgeschäften und wurde Ende der 1930er Jahre vom Großmarkt übernommen. Im zweiten Weltkrieg wurde es stark zerstört, nach dem Krieg wieder aufgebaut und von 1995 bis 2005 komplett saniert. Der Fruchthof liegt direkt neben dem Großmarkt, aber nicht mehr auf dem Gelände.
*'''Gaststätte Großmarkthalle''', [[1912]] [12]: Die Gaststätte ist ein „Geheimtipp“ für gute bayrische Küche und wird von Metzgermeister Ludwig Wallner zusammen mit seiner Schwester Gabi Walter in den historischen Räumen betrieben. Die berühmten [[Weißwurst|Münchner Weißwürste]] kommen dort stets frisch und genau im rechten Augenblick auf den Teller, weitere Schmankerl sind beispielsweise die gefüllte Kalbsbrust mit Brat- oder Semmel-Füllung oder die kälberne Briesmilzwurst. Da in den großen Gasträumen außer Großmarktarbeitern und Lieferanten auch viele Wirtskollegen einkehren, die gerade vom Einkaufen kommen, ist einwandfreie Qualität bei den Wallners selbstverständlich.
[[Bild:Muekochel11132014c50.jpg|thumb|Gaststätte und ehemaliges Postamt (2014)]]
*'''Gaststätte Großmarkthalle''', [[1912]]: Die Gaststätte ist ein „Geheimtipp“ für gute bayrische Küche und wird von Metzgermeister Ludwig Wallner zusammen mit seiner Schwester Gabi Walter in den historischen Räumen betrieben. Die berühmten [[Weißwurst|Münchner Weißwürste]] kommen dort stets frisch und genau im rechten Augenblick auf den Teller, weitere Schmankerl sind beispielsweise die gefüllte Kalbsbrust mit Brat- oder Semmel-Füllung oder die kälberne Briesmilzwurst. Da in den großen Gasträumen außer Großmarktarbeitern und Lieferanten auch viele Wirtskollegen einkehren, die gerade vom Einkaufen kommen, ist einwandfreie Qualität bei den Wallners selbstverständlich.
*'''Gärtnerhalle''', [[1970]]: In dieser von der ''Erzeugergemeinschaft Großmarkt München e.V.'' betriebenen Halle vermarkten Berufsgärtner aus München und Umgebung von Montag bis Freitag ihr frisch geerntetes Obst und Gemüse direkt. Die Münchner Gärtnerhalle ist eine der letzten Einrichtungen ihrer Art auf deutschen Großmärkten.
*'''Gärtnerhalle''', [[1970]]: In dieser von der ''Erzeugergemeinschaft Großmarkt München e.V.'' betriebenen Halle vermarkten Berufsgärtner aus München und Umgebung von Montag bis Freitag ihr frisch geerntetes Obst und Gemüse direkt. Die Münchner Gärtnerhalle ist eine der letzten Einrichtungen ihrer Art auf deutschen Großmärkten.
*'''Halle 1''' bis '''Halle 4''', [[1912]]: In den „Ur-Hallen“ des Großmarkts, betrieben von der Großmarkthalle München, findet bis heute der „klassische“ Verkauf von Obst und Gemüse an den Ständen der verschiedenen Großhändler statt.
*'''Halle 1''' bis '''Halle 4''', [[1912]]: In den „Ur-Hallen“ des Großmarkts, betrieben von der Großmarkthalle München, findet bis heute der „klassische“ Verkauf von Obst und Gemüse an den Ständen der verschiedenen Großhändler statt.
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*'''Halle 23''', 2002 : Betrieb durch GMH, vermietet an Großhändler.
*'''Halle 23''', 2002 : Betrieb durch GMH, vermietet an Großhändler.
*'''Hausladen''', 1985 (?): wird durch die gleichnamige Firma betrieben (Großhändler mit Bananenreiferei).                                     
*'''Hausladen''', 1985 (?): wird durch die gleichnamige Firma betrieben (Großhändler mit Bananenreiferei).                                     
*'''Kontorhaus 1''', [[1926]]/27 nach Plänen von Karl Meitinger: Das alte Kontorhaus wird durch die GMH betrieben und ist Sitz der ''Amtsspedition Papp'', verschiedener Büros für Fruchthandel und sonstiger Firmen.
*'''Kontorhaus 1''', [[1926]]/27 nach Plänen von [[Karl Meitinger]]: Das alte Kontorhaus wird durch die GMH betrieben und ist Sitz der ''Amtsspedition Papp'', verschiedener Büros für Fruchthandel und sonstiger Firmen.
*'''Kontorhaus 2''', [[1953]]: Das in der Nachkriegszeit erbaute Kontorhaus, ebenfalls im Eigenbetrieb der Großmarkthalle, beherbergt weitere Büros für den Fruchthandel und sonstige Firmen.
*'''Kontorhaus 2''', [[1953]]: Das in der Nachkriegszeit erbaute Kontorhaus, ebenfalls im Eigenbetrieb der Großmarkthalle, beherbergt weitere Büros für den Fruchthandel und sonstige Firmen.
*'''Ladenreihe''',: In der ''früheren Kartoffelhalle''&nbsp;&nbsp;betreibt die Großmarkthalle heute Ladengeschäfte für den Großhandel und Büros.
*'''Ladenreihe''',: In der ''früheren Kartoffelhalle''&nbsp;&nbsp;betreibt die Großmarkthalle heute Ladengeschäfte für den Großhandel und Büros.
*'''Postgebäude''', [[1912]]: In diesem mit der Gaststätte verbundenen Gebäude aus der Anfangszeit, das von der Großmarkthalle verwaltet wird, befindet sich ein [[Postamt]], Büros und Dienstwohnungen.
[[Bild:Muegrossmarktgast192xbw50.jpg|thumb|Gebäude von Postamt und Gaststätte in den 1920er Jahren]]
*'''Postgebäude''', [[1912]]: In diesem mit der Gaststätte verbundenen Gebäude aus der Anfangszeit, das von der Großmarkthalle verwaltet wird, befindet sich eine Geschäftspostannahme, Büros und Dienstwohnungen.
* [[Gaststätte Großmarkthalle]]
* [[Gaststätte Großmarkthalle]]
*'''Sortieranlage''', 1926: In dieser Anlage, die ebenfalls durch die GMH verwaltet wird, wurde früher aus der Ausschussware noch Verzehrbares zum Weiterverkauf aussortiert. Heute befinden sich dort Lagerräume von ambulanten Händlern und Geschäfte des Lebensmitteleinzelhandels sowie Gastronomie. Die Sortieranlage liegt räumlich getrennt neben dem Großmarkt, ist aber noch Teil des Satzungsgebiets.
*'''Sortieranlage''', 1926: In dieser Anlage, die ebenfalls durch die GMH verwaltet wird, wurde früher aus der Ausschussware noch Verzehrbares zum Weiterverkauf aussortiert. Heute befinden sich dort Lagerräume von ambulanten Händlern und Geschäfte des Lebensmitteleinzelhandels sowie Gastronomie. Die Sortieranlage liegt räumlich getrennt neben dem Großmarkt, ist aber noch Teil des Satzungsgebiets.
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*'''Umschlaghalle II''' (UGM II), 1990: siehe UGM I.
*'''Umschlaghalle II''' (UGM II), 1990: siehe UGM I.
*'''Umschlaghalle III''' (UGM III), [[1979]]: siehe UGM I. Bei alten Marktgängern ist diese Halle auch noch als „Desumahalle“ (''Deutscher Supermarkt'') nach dem früheren Betreiber bekannt.
*'''Umschlaghalle III''' (UGM III), [[1979]]: siehe UGM I. Bei alten Marktgängern ist diese Halle auch noch als „Desumahalle“ (''Deutscher Supermarkt'') nach dem früheren Betreiber bekannt.
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==== Bauten und Anlagen der Großmarkthalle München  ====
# Halle 1
# Halle 2
# Halle 3
# Halle 4
# Halle 5
# Halle 6
# Feinkosthalle (frühere Blumenhalle)
# Halle 10
# Halle 23
# Gärtnerhalle
# Ladenreihe (frühere Kartoffelhalle)
# Gaststätte Großmarkthalle
# Postgebäude
# Sortieranlage
# Fruchthof
# Kontorhaus 1
# Kontorhaus 2
# Tiefkühlhaus (TGM)
# Umschlaghalle (UGM I)
# Umschlaghalle (UGM II)
# LKW-Parkplatz
# Firma Hausladen (mit Bananenreiferei)
# Umschlaghalle (UGM III)
# Blumengroßmarkt
kurze Übersicht
stammt aus einer LuftbildBeschriftung, siehe Wikimedia
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Bis 1945 ===
=== Bis 1945 ===
Um 1869 wurde die Bahnverbindung von Italien über den Brenner nach Süddeutschland fertig gestellt. In Folge dieser Entwicklung kamen in immer größerem Umfang Waggonlieferungen mit Südfrüchten aus Italien in München an. Die Waren wurden am [[Südbahnhof]] entladen und mit Pferdefuhrwerken zur [[Schrannenhalle]] und zum [[Viktualienmarkt]] transportiert. Mit dem raschen Anstieg der Importe aus dem Süden zeigte sich bald, dass beide Einrichtungen mit dem Umschlag dieser Warenmenge überlastet waren. Daher wurde bereits im Jahr 1893 beim Magistrat der königlichen Haupt- und Residenzstadt München die Errichtung einer „künftigen Großmarkthalle“ nach Berliner und Pariser Vorbild zur Sprache gebracht.
Um 1869 wurde die Bahnverbindung von Italien über den Brenner nach Süddeutschland fertig gestellt. In Folge dieser Entwicklung kamen in immer größerem Umfang Waggonlieferungen mit Südfrüchten aus Italien in München an. Die Waren wurden am [[Südbahnhof]] entladen und mit Pferdefuhrwerken zur [[Schrannenhalle]] und zum [[Viktualienmarkt]] transportiert. Mit dem raschen Anstieg der Importe aus dem Süden zeigte sich bald, dass beide Einrichtungen mit dem Umschlag dieser Warenmenge überlastet waren. Daher wurde bereits im Jahr 1893 beim [[Magistrat]] der königlichen Haupt- und Residenzstadt München die Errichtung einer „künftigen Großmarkthalle“ nach Berliner und Pariser Vorbild zur Sprache gebracht.


1907 wurde der Bauplatz (damals noch auf der „grünen Wiese“) festgelegt, im folgenden Jahr erteilte der Magistrat der Stadt die Baugenehmigung, 1909 bewilligte er Baumittel in Höhe von 2,5 Millionen Goldmark.
1907 wurde der Bauplatz (damals noch auf der „grünen Wiese“) festgelegt, im folgenden Jahr erteilte der Magistrat der Stadt die Baugenehmigung, 1909 bewilligte er Baumittel in Höhe von 2,5 Millionen Goldmark.
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=== 1980 bis 1999 ===
=== 1980 bis 1999 ===
Am 28. Februar 1985 lehnte der Kommunalausschuss des Münchner Stadtrats eine geplante Verlagerung der Großmarkthalle ab und stimmte den geforderten Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in der Großmarkthalle ohne Gegenstimme zu. Diese Beschlüsse werden von der Stadtratsvollversammlung am 27. März 1986 bestätigt, worauf die Brücke über die Lagerhausstraße erneuert wurde. Ab 1986 wurden umfangreiche Bauarbeiten einschließlich Tunnelbaumaßnahmen zur Verkehrsverbesserung und zur Sanierung der Großmarkthalle durchgeführt. Unter der Bauträgerschaft der mit privater Beteiligung gegründeten [[Umschlagzentrum Großmarkt München|UGM]] wurde mit dem Bau der ''Bahnrampenhalle'' begonnen, des weiteren wurde die Hallenstraße in den Hallen 1 bis 4 auf das Niveau der Verkaufsstände angehoben. Mit diesen Maßnahmen war eine Erweiterung der Standflächen um etwa ein Drittel verbunden.
Am 28. Februar 1985 lehnte der Kommunalausschuss des Münchner Stadtrats eine geplante Verlagerung der Großmarkthalle ab und stimmte den geforderten Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in der Großmarkthalle ohne Gegenstimme zu. Diese Beschlüsse werden von der Stadtratsvollversammlung am 27. März 1986 bestätigt, worauf die Brücke über die Lagerhausstraße erneuert wurde. Ab 1986 wurden umfangreiche Bauarbeiten einschließlich Tunnelbaumaßnahmen zur Verkehrsverbesserung und zur Sanierung der Großmarkthalle durchgeführt. Unter der Bauträgerschaft der mit privater Beteiligung gegründeten ''Umschlagzentrum Großmarkt München'' wurde mit dem Bau der ''Bahnrampenhalle'' begonnen, des weiteren wurde die Hallenstraße in den Hallen 1 bis 4 auf das Niveau der Verkaufsstände angehoben. Mit diesen Maßnahmen war eine Erweiterung der Standflächen um etwa ein Drittel verbunden.


1987 feierte die Münchner Großmarkthalle ihr 75-jähriges Bestehen. Die neue Distributions- und Umschlaganlage der UGM wurde Anfang 1987 in Betrieb genommen, im Lauf des Jahres wurde eine Sanierung der Keller und der Heizungsanlagen durchgeführt. Vom LKW-Platz an der Schäftlarnstraße wurde ein Tunnel unter den Gleisanlagen des Umschlagbahnhofes zu den Verkaufsanlagen angelegt.
1987 feierte die Münchner Großmarkthalle ihr 75-jähriges Bestehen. Die neue Distributions- und Umschlaganlage der UGM wurde Anfang 1987 in Betrieb genommen, im Lauf des Jahres wurde eine Sanierung der Keller und der Heizungsanlagen durchgeführt. Vom LKW-Platz an der Schäftlarnstraße wurde ein Tunnel unter den Gleisanlagen des Umschlagbahnhofes zu den Verkaufsanlagen angelegt.
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*Auf dem Gelände der Großmarkthalle logieren inzwischen auch etwa 100 Firmen, die nichts mit dem Thema Lebensmittel zu tun haben, wie Architekten, Künstler, Werbeagenturen, EDV-Firmen, Grafiker und weitere.
*Auf dem Gelände der Großmarkthalle logieren inzwischen auch etwa 100 Firmen, die nichts mit dem Thema Lebensmittel zu tun haben, wie Architekten, Künstler, Werbeagenturen, EDV-Firmen, Grafiker und weitere.


*Die Großmarkthalle wird gerne als Kulisse für Dreharbeiten genutzt. Unter anderem wurde dort  für die erste Folge von ''[[Zur Freiheit]]'' gefilmt, außerdem spielen dort Teile von ''Amore'' mit [[Wolfgang Fierek]] und [[Cleo Kretschmer]] und eine Folge der Krimiserie [[Tatort]]. Im Fruchthof wurden Teile des ersten Films von Erkan und Stefan gedreht.
*Die Großmarkthalle wird gerne als Kulisse für Dreharbeiten genutzt. Unter anderem wurde dort  für die erste Folge von ''[[Zur Freiheit]]'' gefilmt, außerdem spielen dort Teile von ''Amore'' mit [[Wolfgang Fierek]] und Cleo Kretschmer und eine Folge der Krimiserie [[Tatort]]. Im Fruchthof wurden Teile des ersten Films von Erkan und Stefan gedreht.


== Unternehmen ==
== Unternehmen ==
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===Lage auf der Karte ===
===Lage auf der Karte ===
*[http://www.geoinfo-muenchen.de/cgi-bin/cityguide.pl?action=show&lang=de&size=8660&mapper=1&zoom=100&mapX=4466754&mapY=5331302 LH München - Kommunalreferat] - '''Lage''' der GMH im amtlichen Stadtplan des Vermessungsamtes
{{Lage|nord=48.1197|ost=11.5536}}
 
==Siehe auch==
==Siehe auch==
* [[Gaststätte Großmarkthalle]]
* [[Gaststätte Großmarkthalle]]
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{{Wikipedia|Großmarkthalle_München}}
{{Wikipedia|Großmarkthalle_München}}


[[Kategorie:Handel]]
[[Kategorie:Handel| ]]
[[Kategorie:Großhandel| ]]
[[Kategorie:Sehenswürdigkeit]]
[[Kategorie:Sehenswürdigkeit]]
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