Chronik des Konzentrationslagers Dachau: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Auf- und Ausbau des Lagers erfolgte weitgehend unabhängig von Planungen der Gemeinde. Es gehörte bis 1939 offiziell nicht zum Dachauer Gemeindegebiet.  
Der Auf- und Ausbau des Lagers erfolgte weitgehend unabhängig von Planungen der Gemeinde. Es gehörte bis 1939 offiziell nicht zum Dachauer Gemeindegebiet.  


* 22. März: Die ersten Häftlinge aus den Münchner Gefängnissen [[Justizvollzugsanstalt Neudeck|Neudeck]] und [[Stadelheim]] und aus der Strafanstalt Landsberg am Lech [http://www.sueddeutsche.de/bayern/errichtung-des-kz-dachau-vor-jahren-niemand-kann-sagen-er-habe-nichts-gewusst-1.1630886 treffen am Mittag  unter den Augen Schaulustiger im KZ Dachau ein]. (vgl. den Link zum Südd.Ztg.Bericht von Walter Gierlich v. 22. März 2013. Er zitiert die Pressemitteilung Heinrich Himmlers unter der Überschrift "Ein Konzentrationslager für politische Gefangene" abgedruckt nicht nur im NSDAP-Blatt Völkischer Beobachter, sondern auch in den Münchner Neuesten Nachrichten am Dienstag, 21. März 1933.) Im ersten Transport wird auch der Münchner Rechtsreferendar Claus Bastian nach Dachau gebracht, der die Häftlingsnummer eins erhält. Mehr als 200.000 Gefangene werden nach ihm dorthin gebracht. Zunächst wachen Polizeieinheiten, die bald von SS-Trupps abgelöst werden.  
* 22. März: Die ersten Häftlinge aus den Münchner Gefängnissen [[Justizvollzugsanstalt Neudeck|Neudeck]] und [[Stadelheim]] und aus der Strafanstalt Landsberg am Lech [http://www.sueddeutsche.de/bayern/errichtung-des-kz-dachau-vor-jahren-niemand-kann-sagen-er-habe-nichts-gewusst-1.1630886 treffen am Mittag  unter den Augen Schaulustiger im KZ Dachau ein]. (vgl. den Link zum Südd.Ztg.Bericht von Walter Gierlich v. 22. März 2013. Er zitiert die Pressemitteilung Heinrich Himmlers unter der Überschrift "Ein Konzentrationslager für politische Gefangene" abgedruckt nicht nur im NSDAP-Blatt Völkischer Beobachter, sondern auch in den Münchner Neuesten Nachrichten am Dienstag, 21. März 1933.) Im ersten Transport wird auch der Münchner Rechtsreferendar [[Claus Bastian]] nach Dachau gebracht, der die Häftlingsnummer eins erhält. Mehr als 200.000 Gefangene werden nach ihm dorthin gebracht. Zunächst übernehmen Polizeieinheiten die Wachdienste, die jedoch bald auf Drängen der NSDAP von SS-Trupps abgelöst werden.  


* 12. April: Drei Morde an den Häftlingen {{WL2|Deportation_und_Flucht_von_Juden_aus_Fürth#Rudolf_Benario_und_Ernst_Goldmann|Rudolf Benario}} und Ernst Goldmann aus Fürth und Arthur Kahn aus Nürnberg, werden bekannt, angezeigt und dazu eine staatsanwaltschaftliche Untersuchung eröffnet. ([[Rudolf Benario]], dazu [http://www.zbdachau.de/history/ger2.htm Im Laufe des Jahres 1933 werden weitere Häftlinge in Dachau ermordet. "Auf der Flucht erschossen", "Selbstmord" ist die stereotype Angabe der SS über den Tod.] (An Ort und Stelle stellen Oberstaatsanwalt Carl Wintersberger, sein engster Mitarbeiter, der 1. Staatsanwalt [[Josef Hartinger]], und der Landgerichtsarzt [[Dr. Flamm]] Untersuchungen an und vernehmen verdächtige SS-Posten. Hartinger erhebt am 1. Juni 1933 Klage gegen den Lagerkommandanten Hilmar Wäckerle "wegen Verbrechens der Körperverletzung mit Todesfolge". Sein mutiger Einsatz bewirkt, daß sich das bayerische Kabinett unter Ministerpräsident Siebert mit den Mordfällen in Dachau beschäftigen und Himmler den Kommandanten Wäckerle fallen lassen muß! Der Nachfolger Theodor Eicke übernimmt die Lagerleitung.)
* 12. April: Drei Morde an den Häftlingen {{WL2|Deportation_und_Flucht_von_Juden_aus_Fürth#Rudolf_Benario_und_Ernst_Goldmann|Rudolf Benario}} und Ernst Goldmann aus Fürth und Arthur Kahn aus Nürnberg, werden bekannt, angezeigt und dazu eine staatsanwaltschaftliche Untersuchung eröffnet. ([[Rudolf Benario]], dazu [http://www.zbdachau.de/history/ger2.htm Im Laufe des Jahres 1933 werden weitere Häftlinge in Dachau ermordet. "Auf der Flucht erschossen", "Selbstmord" ist die stereotype Angabe der SS über den Tod.] (An Ort und Stelle stellen Oberstaatsanwalt Carl Wintersberger, sein engster Mitarbeiter, der 1. Staatsanwalt [[Josef Hartinger]], und der Landgerichtsarzt [[Dr. Flamm]] Untersuchungen an und vernehmen verdächtige SS-Posten. Hartinger erhebt am 1. Juni 1933 Klage gegen den Lagerkommandanten Hilmar Wäckerle "wegen Verbrechens der Körperverletzung mit Todesfolge". Sein mutiger Einsatz bewirkt, daß sich das bayerische Kabinett unter Ministerpräsident Siebert mit den Mordfällen in Dachau beschäftigen und Himmler den Kommandanten Wäckerle fallen lassen muß! Der Nachfolger Theodor Eicke übernimmt die Lagerleitung.)
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