Viktualienmarkt: Unterschied zwischen den Versionen

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| Name                = Viktualienmarkt
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| Alternativnamen      = Untere Fleischbank (ab 1611), Fleischbankstraße (1796-1807)
| Alternativnamen      = Untere Fleischbank (ab 1611), Fleischbankstraße (1796-1807)
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(Oder wenn zwei Bilder verwendet werden:
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[[Bild:Viktualienmarkt02082010a.jpg|thumb|410px|Blick nach Südwest: der Übergang vom Viktualienmarkt zur Metzgerzeile, darüber auf der Terrasse das [[Rischart|Café Rischart]], im Hintergrund rechts die Häuser beim Aufgang zum [[Petersplatz]]; ganz weit links wäre die [[Schrannenhalle]] zu denken]]
[[Bild:Viktualienmarkt02082010a.jpg|thumb|410px|Blick nach Südwest: der Übergang vom Viktualienmarkt zur Metzgerzeile, darüber auf der Terrasse das [[Rischart|Café Rischart]], im Hintergrund rechts die Häuser beim Aufgang zum [[Petersplatz]]; ganz weit links wäre die [[Schrannenhalle]] zu denken]]
[[Datei:Mueviktu091961bw50.jpg|thumb|Auch das war der Viktualienmarkt (1961).]]
[[Datei:Mueviktu091961bw50.jpg|thumb|Auch das war der Viktualienmarkt (1961)]]
== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der Viktualienmarkt an seinem heutigen Platz entstand aus der Verlegung des alten Münchner Stadtmarktes am ''Schrannenplatz'' vor dem Rathaus, dem heutigen [[Marienplatz]], der als Handelsort für Getreide und andere Agrar-Erzeugnisse zu klein geworden war. Daher verfügte König [[Maximilian I. Joseph]] am 2. Mai [[1807]], einen Teil des Marktes in das Gebiet zwischen [[Heilig-Geist-Kirche]] und [[Frauenstraße]] zu verlegen und trug dem [[Magistrat]] auf, dort die von der Stadt erworbenen [[Heilig-Geist-Kirche|Benefizhäuser von Heiliggeist]] abzubrechen. Damit hatte der „grüne Markt" einen eigenen Platz, der geraume Zeit einfach ''Marktplatz'' hieß. Die Bezeichnung Viktualienmarkt wurde erst später üblich.
Der Viktualienmarkt an seinem heutigen Platz entstand aus der Verlegung des alten Münchner Stadtmarktes am ''Schrannenplatz'' vor dem Rathaus, dem heutigen [[Marienplatz]], der als Handelsort für Getreide und andere Agrar-Erzeugnisse zu klein geworden war. Daher verfügte König [[Maximilian I. Joseph]] am 2. Mai [[1807]], einen Teil des Marktes in das Gebiet zwischen [[Heilig-Geist-Kirche]] und [[Frauenstraße]] zu verlegen und trug dem [[Magistrat]] auf, dort die von der Stadt erworbenen [[Heilig-Geist-Kirche|Benefizhäuser von Heiliggeist]] abzubrechen. Damit hatte der „grüne Markt" einen eigenen Platz, der geraume Zeit einfach ''Marktplatz'' hieß. Die Bezeichnung Viktualienmarkt wurde erst später üblich.


Bereits in den Jahren [[1823]] bis [[1829]] musste dieser zentrale Markt wesentlich erweitert werden. Im Jahre [[1885]] wurde das alte Heilig-Geist-Spital abgebrochen und die [[Heilig-Geist-Kirche]] in westliche Richtung verlängert. Dadurch erhielten Markt und Stadt ein neues Gesicht. Am Südende an der [[Blumenstraße]] war [[1852]], hart an der einstigen [[Stadtmauer]], die langgestreckte [[Schrannenhalle]], die Vorläuferin der heutigen [[Großmarkthalle München|Großmarkthalle]] entstanden, die [[1932]] teilweise abbrannte und erst seit [[2005]] wieder in Betrieb ist. [[1855]] wurde der Fischmarkt an die [[Westenriederstraße]] verlegt.  
Bereits in den Jahren [[1823]] bis [[1829]] musste dieser zentrale Markt wesentlich erweitert werden. Im Jahre [[1885]] wurde das alte Heilig-Geist-Spital abgebrochen und die [[Heilig-Geist-Kirche]] in westliche Richtung verlängert. Dadurch erhielten Markt und Stadt ein neues Gesicht. Am Südende an der [[Blumenstraße]] war [[1852]], hart an der einstigen [[Stadtmauer]], die langgestreckte [[Schrannenhalle]], die Vorläuferin der heutigen [[Großmarkthalle München|Großmarkthalle]] entstanden, die [[1932]] teilweise abbrannte und erst seit [[2005]] wieder in Betrieb ist. [[1855]] wurde der Fischmarkt an die [[Westenriederstraße]] verlegt.  
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In alten Unterlagen wird -abweichend hiervon- manchmal das Gebiet hinter der alten [[Freibank]] (der heutigen [[Schrannenhalle]], also bei der heutigen [[Frauenstraße|Frauen-]] / [[Blumenstraße]]) noch als Abt. VII bezeichnet.
In alten Unterlagen wird -abweichend hiervon- manchmal das Gebiet hinter der alten [[Freibank]] (der heutigen [[Schrannenhalle]], also bei der heutigen [[Frauenstraße|Frauen-]] / [[Blumenstraße]]) noch als Abt. VII bezeichnet.


==Rund um den Viktualienmarkt==
== Rund um den Viktualienmarkt ==
Der Norden des Marktes wird begrenzt vom [[Alter Peter|„Alten Peter“]] und der [[Heilig-Geist-Kirche]]. Am westlichen Rand befinden sich Geschäfts- und Bürogebäude aus der Nachkriegszeit. Im Süden liegt die wiedereröffnete Schrannenhalle und gegenüber, auf der anderen Seite der Frauenstraße, gemischte Wohn- und Geschäftsbebauung. Diese zieht sich an der östlichen Seite bis zur Heilig-Geist-Kirche entlang. Die südliche und östliche Bebauung wurde trotz starker Beschädigungen durch Luftangriffe während des Zweiten Weltkriegs nach dem Krieg wieder aufgebaut und ist architektonisch wesentlich ansprechender als die westlich gelegenen Nachkriegsbauten. Bis auf den südlichen „Zipfel“ zur Schrannenhalle hin und die nordöstliche Bebauung bei der Heilig-Geist-Kirche ist der Viktualienmarkt durch öffentliche Straßen von der Umgebung getrennt.
Der Norden des Marktes wird begrenzt vom [[Alter Peter|„Alten Peter“]] und der [[Heilig-Geist-Kirche]]. Am westlichen Rand befinden sich Geschäfts- und Bürogebäude aus der Nachkriegszeit. Im Süden liegt die wiedereröffnete Schrannenhalle und gegenüber, auf der anderen Seite der Frauenstraße, gemischte Wohn- und Geschäftsbebauung. Diese zieht sich an der östlichen Seite bis zur Heilig-Geist-Kirche entlang. Die südliche und östliche Bebauung wurde trotz starker Beschädigungen durch Luftangriffe während des Zweiten Weltkriegs nach dem Krieg wieder aufgebaut und ist architektonisch wesentlich ansprechender als die westlich gelegenen Nachkriegsbauten. Bis auf den südlichen „Zipfel“ zur Schrannenhalle hin und die nordöstliche Bebauung bei der Heilig-Geist-Kirche ist der Viktualienmarkt durch öffentliche Straßen von der Umgebung getrennt.


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[[Datei:Metzgerzeile.jpg|thumb|Metzgerzeile (weihnachtlich?), links der [[St. Peter|Alte Peter]] mit dem Peterbergl, rechts das [[Altes Rathaus|Alte Rathaus]] (Foto: [[Karl Schillinger|K. Schillinger]], 2018)]]
[[Datei:Metzgerzeile.jpg|thumb|Metzgerzeile (weihnachtlich?), links der [[St. Peter|Alte Peter]] mit dem Peterbergl, rechts das [[Altes Rathaus|Alte Rathaus]] (Foto: [[Karl Schillinger|K. Schillinger]], 2018)]]


==Öffnungszeiten==
== Öffnungszeiten ==
In früheren Zeiten hatte der Viktualienmarkt jeden Tag (einschließlich Sonntag) von 7 Uhr früh bis zum Einbruch der Dämmerung geöffnet. Nur an hohen kirchlichen Feiertagen blieb der Markt geschlossen. Da der Viktualienmarkt der zentrale Ort für die Lebensmittelversorgung der Münchner Bürger war und es ja noch keine Kühleinrichtungen gab, war die tägliche Öffnung sehr wichtig.
In früheren Zeiten hatte der Viktualienmarkt jeden Tag (einschließlich Sonntag) von 7 Uhr früh bis zum Einbruch der Dämmerung geöffnet. Nur an hohen kirchlichen Feiertagen blieb der Markt geschlossen. Da der Viktualienmarkt der zentrale Ort für die Lebensmittelversorgung der Münchner Bürger war und es ja noch keine Kühleinrichtungen gab, war die tägliche Öffnung sehr wichtig.


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* Das Gebiet um den Viktualienmarkt gehört straßenverkehrsrechtlich entweder zur [[Fußgängerzone]] (mit Lieferzeiten; Taxi und Linienverkehr frei) oder ist eigentlich ein Gehweg (mit Fahrradrowdies).
* Das Gebiet um den Viktualienmarkt gehört straßenverkehrsrechtlich entweder zur [[Fußgängerzone]] (mit Lieferzeiten; Taxi und Linienverkehr frei) oder ist eigentlich ein Gehweg (mit Fahrradrowdies).
* Bis 1960 hatte die [[Trambahnlinie 5]] (Viktualienmarkt – [[Candidplatz]]) ihre Wendeschleife am Markt.
* Bis 1960 hatte die [[Trambahnlinie 5]] (Viktualienmarkt – [[Candidplatz]]) ihre Wendeschleife am Markt.
* Der Viktualienmarkt wird sehr gerne als Kulisse für Dreharbeiten genutzt, unter anderem in dem gleichnamigen [[Tatort]] und in der Fernsehserie [[München 7]]. 2003/2004 wurde von Steffi Kammermeier ein abendfüllender Dokumentarfilm über den Viktualienmarkt gedreht.
* Der Viktualienmarkt wird sehr gerne als Kulisse für Dreharbeiten genutzt, unter anderem in dem gleichnamigen [[Tatort]] und in der Fernsehserie [[München 7]]. 2003/2004 wurde von Steffi Kammermeier ein abendfüllender Dokumentarfilm über den Viktualienmarkt gedreht.
* 2003 gab die Deutsche Post eine Briefmarke (45 Cent) zum Viktualienmarkt heraus.
* 2003 gab die Deutsche Post eine Briefmarke (45 Cent) zum Viktualienmarkt heraus.
* Von [[Ida Schumacher]] (die ja auch einen Brunnen auf dem Viktualienmarkt hat) gibt es ein (in München) sehr bekanntes Stück: ''Die [[Ratschkathl]] vom Viktualienmarkt''.
* Von [[Ida Schumacher]] (die ja auch einen Brunnen auf dem Viktualienmarkt hat) gibt es ein (in München) sehr bekanntes Stück: ''Die [[Ratschkathl]] vom Viktualienmarkt''.
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