Am Kosttor: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Infobox Straße
| Name                = {{PAGENAME}}
| Alternativnamen      = Wurzertor, Graggenauer Tor
| Bild                = Am KosttorSch.jpg
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| Ort                  = München
| Bezeichnung Ort      =
| Ortsteil            = [[Graggenau]]
| Bezeichnung Ortsteil = [[Altstadt-Lehel]]
| PLZ                  = 80331
| Angelegt            =
| Neugestaltet        =
| NameErhalten        = 1624
| NameErhaltenInfo    = Erstnennung<ref>[[Stadtgeschichte München]]: [https://stadtgeschichte-muenchen.de/strassen/d_strasse.php?id=68 Am Kosttor]</ref>
| Straßen              = [[Platzl]] [[Maximilianstraße]]. 
| Querstraßen          =
| Plätze              =
| Bauwerke            =
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| Tram                = {{ÖPNV|19}} {{ÖPNV|21}} {{ÖPNV|N19}} [[Kammerspiele]]
| Bus                  =
| Nutzergruppen        = Fußgänger, Radfahrer, Kraftfahrzeuge
| Straßengestaltung    =
| Straßenlänge        =
| Straßenbreite        =
| Baukosten            =
| Nummer              =
| Rambaldi            = S. 145 Nr. 350
| MSVZ                = S. 23
| Straßen-ID          = 00183
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[[Bild:MuekosttorCAL1859a.jpg|thumb|400px|''Das Kosttor im Jahre 1859,''  Aquarell von Carl August Lebschée, 1864]]
[[Bild:MuekosttorCAL1859a.jpg|thumb|400px|''Das Kosttor im Jahre 1859,''  Aquarell von Carl August Lebschée, 1864]]
Der Platz '''Am Kosttor''' in [[München]] liegt an der Kreuzung der Straße [[Platzl]] mit der [[Maximilianstraße]].   
Der Platz '''Am Kosttor''' in [[München]] liegt an der Kreuzung der Straße [[Platzl]] mit der [[Maximilianstraße]].   


Das '''Kosttor''', ursprünglich ''Wurzertor'', dann ''Graggenauer Tor'' genannt, war eines der [[Stadttor]]e der zweiten [[Stadtmauer]] des mittelalterlichen [[München]]s. Westlich vom Kosttor stand der [[Falkenturm]].
Das '''Kosttor''', ursprünglich ''Wurzertor'', dann ''Graggenauer Tor'' genannt, war eines der [[Stadttor]]e der zweiten [[Stadtmauer]] des mittelalterlichen [[München]]s. Westlich vom Kosttor stand der [[Falkenturm]].


Sammlung
== Die Gedenktafel ==
An der Fassade des Gebäudes Platzl 5, bauzeitlich das Hotel Roth, findet sich auf der Höhe der ersten Etage, Sichtachse zum Brunnen zeigend, eine steinerne Gedenktafel die über den Neuthurm und das Kosttor berichten. Die Tafel wurde auf Anordnung Ludwig II, nach dem Abbruch der Toranlagen im Sommer 1872<ref>Alckens: ''Die Gedenktafeln.'' München 1938</ref>, dort angebracht. Die Tafel hat ide Zeit überdauert, und wurde auch auf den Nachfolgebau aus den [[1880er]]-Jahren, dem Hotel, an Ort und Stelle wieder angebracht.
 
== Standortsituation ==
Am äußersten Rand der [[Graggenau]]-Ostseite an der alten [[Stadtmauer]] wurde einige Jahre nach der Abtragung der alten [[Stadtmauer|Stadtbefestigung]] und der Reste des [[Kosttor]]s, des Zwingers, der Zwingermauer und des Hofzerwirkgewölbes ein kleiner Platz frei. An seinem oberem Ende beginnen die [[Dienerstraße|Dienergasse]] und [[Burgstraße|Burggasse]], die [[Bräuhausstraße]], [[Münzstraße]] und [[Pfisterstraße]]. Rundherum entstanden neue Bauwerke: Das Gebäude des Baumeisters [[Anton Roth]], das noch vorhandene [[Bürgerhaus]] des [[Georg von Hauberrisser]], das Bürgerhaus von [[Heilmann und Littmann]] und einige andere wunderschöne Bürgerhäuser, die teils den Krieg nicht überstanden haben. Eine [[Litfaßsäule]] war bis Anfang 1904 in der Mitte des kleinen Platzes aufgestellt.
 
Am Samstag, den 1. Oktober [[1904]] ändert sich der Anblick des Platzes für die Bürger der Stadt.
::Die Bildhauer [[Heinrich Düll]] und [[Georg Pezold]] schufen, wohl im Auftrag des Stifters, dem Ehepaar Wolf einen Ort zum Verweilen. An der Stelle, an der einst Plakate zum Besuch des Platzls einluden, reckte sich nun ein kleiner Brunnen gen Himmel. Von oben blicken uns ein Wolf und das Rotkäppchen entgegen. In einem Zeitungsartikel vom 2. Oktober 1904 ist zu lesen: ''Am Kosttor, unmittelbar vor dem Eingang zum Hotel Roth, ist heute der [[Wolfsbrunnen]] enthüllt und dem Betriebe übergeben worden. Diese Stadtzierde, ein Werk der beiden Bildhauer Düll und Petzold, ist gestiftet von dem Münchner Großhändler Wolf und dessen Gattin Apollonia Wolf, geborene Hochreiter''.
 
Dieser Brunnen war Teil eines Wettbewerbs. Zur Teilnahme waren alle in München arbeitenden Bildhauer und Künstler eingeladen, ihre Ideen und Vorschläge in Form eines Pappmodels einzureichen. Darunter hochgeachtete Künstler wie; Hubert Netzer, Philipp Widmer, Hugo Kaufmann, Fritz Behn, Theodor von Gosen, und das Duo [[Joseph Flossmann]] und Otto Riemerschmid. Den ersten Platz konnten damals das Künstlerduo aus Bogenhausen, Düll und Pezold mit einem ihrer zwei eingereichten Modelle erringen. Ein in vielen Details abgeänderter Brunnen, dem Modell entsprechend, so wie wir ihn heute noch sehen, wurde dann zur Ausführung gebracht.
 
Diese kleine Insel mit Brunnen war von einem Zaun umgeben. Innerhalb des Zauns befand sich eine kleine Grünanlage mit Bäumen. Zwei Seiten des achteckigen Zauns waren offen zugänglich, die dem [[Hotel Roth]] zugewandte und die gegenüberliegende Seite. Bereits 1911 wurde der Zaun wieder entfernt - somit war der Brunnen von allen Seiten frei zugänglich. Allein die Rückseite, dem Hotel Roth zugewandt, behielt noch ihren parkähnlichen Charakter.
 
[[Datei:MueAkwolfsbrunn1908a.jpg|mini|Der Wolfsbrunnen und dem Hotel Roth im Hintergrund, um 1910.]]
Heute ist der Platz von einer kleinen Ringstraße umgeben, die mit Autos zugeparkt ist. Innerhalb des Platzes stehen Bäume, Fahrräder und der Brunnen, an dem sich bei schönem Wetter so manch einer sein Gesicht mit Wasser abkühlt.
 
== Berichte ==
* Lorenz Hübner über das ''Kostthörchen'' im Jahre 1803:
* Lorenz Hübner über das ''Kostthörchen'' im Jahre 1803:
:''Dieses hieß einst das Wurzerthor, vermutlich von dem Nahmen eines Anwohners. Nachher, als im Jahre [[1449]] Martin Ridler des inneren Rathes eine Stiftung für 6 Personen gemacht hatte, die daselbst gespeiset wurden, und deren Anzahl nachher unter Verwaltung des Magistrats und durch mehrere Wohlthäter sehr vermehret wurde, wurde es das Kost- oder Brodthor genannt, unter welcher Benennung es noch in den gleichzeitigen Sahlbüchern vorkommt. Es führt die Jahreszahl 1526. Der Nahme blieb, obgleich später das Almosen selbst auf den [[Frauenkirche|Frauenfreithof]] übersetzt wurde.''
:''Dieses hieß einst das Wurzerthor, vermutlich von dem Nahmen eines Anwohners. Nachher, als im Jahre [[1449]] Martin Ridler des inneren Rathes eine Stiftung für 6 Personen gemacht hatte, die daselbst gespeiset wurden, und deren Anzahl nachher unter Verwaltung des Magistrats und durch mehrere Wohlthäter sehr vermehret wurde, wurde es das Kost- oder Brodthor genannt, unter welcher Benennung es noch in den gleichzeitigen Sahlbüchern vorkommt. Es führt die Jahreszahl 1526. Der Nahme blieb, obgleich später das Almosen selbst auf den [[Frauenkirche|Frauenfreithof]] übersetzt wurde.''


[[Datei:MueKosttor032012a.jpg|240px|Kosttor 3]]
== Die Fassaden ==
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Datei:MueKosttor032012a.jpg|Am Kosttor 3. Im Jahr 2012.
Datei:Muekosttor3032024.jpg|Im Jahr 2024, abermals der Blick auf die Fassade des Gebäudes Am Kosttor 3, nun ohne parkende Blechkisten.
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==Lage==
== Lage ==
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== Siehe auch ==
*mehr zu den verschiedenen Baustufen der [[Stadtmauer]]


==Siehe auch==
== Einzelnachweise ==
*mehr zu den verschiedenen Baustufen der [[Stadtmauer]]
<references/>


[[Kategorie:Am Kosttor| ]]
[[Kategorie:{{PAGENAME}}| ]]
[[Kategorie:Straße und Platz]]
[[Kategorie:Straße und Platz]]
[[Kategorie:Stadtmauer|Kost]]
[[Kategorie:Stadtmauer|Kost]]
[[Kategorie:Altstadt]]
[[Kategorie:Altstadt-Lehel]]
[[Kategorie:Graggenauer Viertel]]
[[Kategorie:Graggenauer Viertel]]
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