Richard-Strauss-Brunnen: Unterschied zwischen den Versionen

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==Beschreibung==
==Beschreibung==
Inmitten des aus Brannenburger "Biber" Nagelfluh gefertigten, rechteckigen Becken, streckt sich eine nach oben im Durchmesser verjüngte Rundsäule empor, die mit einer Schale bekrönt wird. In diese Schale wird das Wasser über einen niedrigen Schwall eingeleitet, um dann über den Rand in die Tiefe zu stürzen. Dabei entsteht bei Sonnenlicht an und durch den Wasservorhang ein wunderschönes Farbenspiel.  
Inmitten des aus Brannenburger "Biber" Nagelfluh gefertigten, rechteckigen Becken, streckt sich eine nach oben im Durchmesser verjüngte Rundsäule empor, die mit einer Schale bekrönt wird. In diese Schale wird das Wasser über einen niedrigen Schwall eingeleitet, um dann über den Rand in die Tiefe zu stürzen. Dabei entsteht bei Sonnenlicht am und durch den Wasservorhang ein wunderschönes Farbenspiel.  


Die aus Bronze gefertigte Säule ist durch Ringe unterteilt. An ihr finden sich in Halbrelief angebrachte Bildwerke aus der Oper ''Salome'', mit dazu passenden Spruchbändern. Innerhalb der Unterteilung zwischen dem 2 und 3 Ring hat sicher der Bildhauer mit seiner Frau verewigt. Desweiteren lässt auf einem kleinen Medaillon das Bildnis des Dirigenten Hans Knappersbusch einsehen.
Die aus Bronze gefertigte Säule ist durch Ringe unterteilt. An ihr finden sich in Halbrelief angebrachte Bildwerke aus der Oper ''Salome'' mit dazu passenden Spruchbändern. Innerhalb der Unterteilung zwischen dem zweiten und dritten Ring hat sich der Bildhauer mit seiner Frau verewigt. Desweiteren lässt auf einem kleinen Medaillon das Bildnis des Dirigenten Hans Knappersbusch erkennen.


==Der Standort und die Lage ==
==Der Standort und die Lage==
Der Brunnen steht etwa in der Mitte der [[Fußgängerzone]], auf Höhe der [[Bayerische Akademie der Wissenschaften| Akademie der Wissenschaften]]. Der Standort ist nicht zufällig gewählt, denn genau 13 Jahre vor der Errichtung des Salome-Brunnens, verstarb Richard Strauss in Garmisch. Allerdings lag sein Geburtshaus unmittelbar gegenüber, auf der anderen Häuserseite, Ecke [[Eisenmannstraße]], [[Altheimer Eck]]. Somit besteht ein wunderbares Andenken an Strauss in ewiger Erinnerung.
Der Brunnen steht etwa in der Mitte der [[Fußgängerzone]] auf Höhe des früheren Gebäudes der [[Wilhelminum|Akademie der Wissenschaften]]. Der Standort ist nicht zufällig gewählt, denn das Geburtshaus von Strauss lag unmittelbar gegenüber auf der anderen Häuserseite, Ecke [[Eisenmannstraße]], [[Altheimer Eck]]. Somit besteht ein wunderbares Andenken an Strauss in ewiger Erinnerung.
[[Bild:Mueneushauser8rsbru2010b.jpg|thumb]]
[[Bild:Mueneushauser8rsbru2010b.jpg|thumb]]
* [[Neuhauser Straße]] 8<br>
* [[Neuhauser Straße]] 8
* 80331 München


== Schöpfer ==
== Schöpfer ==
Prof. [[Hans Wimmer]] aus Pfarrkirchen. Planung und Ausführung von 1961 bis 1962. Bronzeguss in den Hans Mayr'ischen werkstätten in München. Am 24. Juni 1962, am Tag Johannes des Täufers, wurde der Brunnen unter dem Beifall der Münchner, und geladenen Gäste, feierlich enthüllt. Zum Brunnen selbst lässt sich eine Texpassage von Hans Wimmer selbst passend zitieren. ''... ist nicht etwas, das plötzlich vom Himmel fällt, sondern Fortführung der Tradition. Wer einen Schritt an das Überkommene zu setzen vermag, der ist originell. Denn allein die Kraft, die aus der Tiefe der vergangenen Bemühungen in deine Hand strömt, ist fruchtbar, und das Neueste ist nicht immer das in die Zukunft Weisende.''
Prof. [[Hans Wimmer]] aus Pfarrkirchen war mit der Planung und Ausführung von 1961 bis 1962 beauftragt. Der Bronzeguss erfolgte in den Hans Mayr'ischen Werkstätten in München. 13 Jahre nach dem Tod von Richard Strauss in Garmisch wurde am 24. Juni 1962 der Brunnen unter dem Beifall der Münchner und geladener Gäste feierlich enthüllt. Zum Brunnen selbst lässt sich eine Texpassage von Hans Wimmer selbst passend zitieren. ''... ist nicht etwas, das plötzlich vom Himmel fällt, sondern Fortführung der Tradition. Wer einen Schritt an das Überkommene zu setzen vermag, der ist originell. Denn allein die Kraft, die aus der Tiefe der vergangenen Bemühungen in deine Hand strömt, ist fruchtbar, und das Neueste ist nicht immer das in die Zukunft Weisende.''


==Besonderheiten und Ereignisse==
==Besonderheiten und Ereignisse==
*Im September des Jahres 2010 wurde der Brunnen einer grösseren Reinigung unterzogen.
*Im September des Jahres 2010 wurde der Brunnen einer größeren Reinigung unterzogen.
*Das Wasser wird in der Winterpause abgestellt.
*Das Wasser wird in der Winterpause abgestellt.


;Johannesbrunnen:Unweit davon stand bis zum Jahre [[1804]] vor dem Jesuitenkolleg der Johannesbrunnen. Er wurde im Jahre [[1770]] von [[Roman Anton Boos]] gefertigt. Eine Brunnenschale in dessen Mitte sich die Figur des Heiligen, Johann von Nepomuk erhob. ( Quelle: Burgholzer, Stadtgeschichte 1796.)
;Johannesbrunnen:Unweit davon stand bis zum Jahre [[1804]] vor dem Jesuitenkolleg der Johannesbrunnen. Er wurde im Jahre [[1770]] von [[Roman Anton Boos]] gefertigt. Eine Brunnenschale in dessen Mitte sich die Figur des Heiligen Johann von Nepomuk erhob. (Quelle: Burgholzer, Stadtgeschichte 1796)
Im Münchener Conversations-Blatt (S.310), von 1830 ist zu lesen. ''Die bisher mitten am Mariahilfsplatz in der Vorstadt Au befindliche Statue des Heil. Johann v. Nepomuk wurde an dem äußeren Schiffe der Pfarrkirche sehr zweckmäßig in eine Säulen-Nische versezt. Diese ist die nämliche, welche im J. 1770 der Hofstatuar Roman Boos aus Sandstein verfertigt, und an dem schönen, mehrfachen Röhrenbrunnen vor dem damaligen Jesuiten-Collegium in der Neuhausergasse aufgestell hat. Im Jahre *1804 mußte Brunnen und Standbild fort, und die brave Gemeinde ob der Au brachte lezteres durch die zweite Hand um 100 fl. an sich. Der Heilige, voll liebe im Ausdrucke, dessen Priesterkleidung mit großem Fleiße bearbeitet, hält ein sehr schön vergoldetes Cruzifix in der Rechten, während eine zur Linken schwebende Engelsgestalt einen solchen Palmenzweig emporreicht.''
 
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Im Münchener Conversations-Blatt (S.310), von 1830 ist zu lesen: ''Die bisher mitten am Mariahilfsplatz in der Vorstadt Au befindliche Statue des Heil. Johann v. Nepomuk wurde an dem äußeren Schiffe der Pfarrkirche sehr zweckmäßig in eine Säulen-Nische versezt. Diese ist die nämliche, welche im J. 1770 der Hofstatuar Roman Boos aus Sandstein verfertigt, und an dem schönen, mehrfachen Röhrenbrunnen vor dem damaligen Jesuiten-Collegium in der Neuhausergasse aufgestell hat. Im Jahre *1804 mußte Brunnen und Standbild fort, und die brave Gemeinde ob der Au brachte lezteres durch die zweite Hand um 100 fl. an sich. Der Heilige, voll liebe im Ausdrucke, dessen Priesterkleidung mit großem Fleiße bearbeitet, hält ein sehr schön vergoldetes Cruzifix in der Rechten, während eine zur Linken schwebende Engelsgestalt einen solchen Palmenzweig emporreicht.''
Hierzu berichtet Freudenberger: S.132. ''Aus der Geschichte der Au'', "Im Jahre 1814 war die hölzerne Kapelle so baufällig, daß ihr Zusammensturz drohte". Nach einer Geldsammlung durch den damaligen Kaplan, um eine neue Kapelle für eine Nepomuk Statue errichten zu können, ergab dies einen großen Geldbetrag von nahezu 300 Schilling. Aus diesen Geldmitteln konnte der neue Unterstand für Nepomuk errichtet werden. Die Figur des Nepomuk von dem ehemaligen Brunnen auf der Neuhauserstraße, konnte bereits der Maurermeister Höchl um das Jahr 1805 an sich bringen. Nun erstanden die Auer Bürger die von Boos geschaffene Figur für 100 Gulden. Von diesem neuen Standort begab sich der heilige Joannes auf so manch andere Tour. Bis es ihn auf die südöstliche Ecke des [[Mariahilfplatz]]es verschlug. Dort fand der heilige Nepomuk seinen Unterstand in einer kleinen Kapelle. Im 2. Weltkrieg wurde das Denkmal zerstört. Und hier endet die Geschichte des ehemaligen Brunnens von der Neuhauser-Gasse.
 
Hierzu berichtet Freudenberger ''Aus der Geschichte der Au'' S.132: ''Im Jahre 1814 war die hölzerne Kapelle so baufällig, daß ihr Zusammensturz drohte''. Nach einer Geldsammlung durch den damaligen Kaplan, um eine neue Kapelle für eine Nepomuk Statue errichten zu können, ergab dies einen großen Geldbetrag von nahezu 300 Schilling. Aus diesen Geldmitteln konnte der neue Unterstand für Nepomuk errichtet werden. Die Figur des Nepomuk von dem ehemaligen Brunnen auf der Neuhauser Straße konnte bereits der Maurermeister Höchl um das Jahr 1805 an sich bringen. Nun erstanden die Auer Bürger die von Boos geschaffene Figur für 100 Gulden. Von diesem neuen Standort begab sich der heilige Joannes auf so manch andere Tour, bis es ihn auf die südöstliche Ecke des [[Mariahilfplatz]]es verschlug. Dort fand der heilige Nepomuk seinen Unterstand in einer kleinen Kapelle. Im [[Zweiter Weltkrieg|2. Weltkrieg]] wurde das Denkmal zerstört. Und hier endet die Geschichte des ehemaligen Brunnens von der Neuhauser-Gasse.


<small>(Foto-Abb. des Nepomuk in Bauer/Graf, Links und Rechts der Isar, S.165)</small>
<small>(Foto-Abb. des Nepomuk in Bauer/Graf, Links und Rechts der Isar, S.165)</small>
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