9. November in München: Unterschied zwischen den Versionen

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1923 wurde [[Bayern]] von einem „Triumvirat“ dikatatorisch regiert, das sich aus dem Staatskommissar v. Kahr, Reichswehrkommandant General v. Lossow und Polizeioberst Seißer zusammensetzte. Diese Regierung war nicht von der Reichsregierung gebilligt, damit bestand schon in ihr ein (in diesem Fall: nationalisitsch-rechtsgerichteter) verfassungsgemäßes Gremium. Die (beteiligte) Reichswehr griff auch nicht ein, da Bayern für den Moment nicht als gefährlich erachtet wurde und an verschiedenen Stellen der jungen Republik kommunistische Aufstände bekämpft werden sollten. Im Oktober [[1923]] beginnt sich die politische Lage im gesamten Land zu entspannen. Hitler und Kumpanen beschließen, die bayerisch-separatistische Putschsituation, solange dies noch möglich ist, für ihre Zwecke zu nutzen und sich mit den Herren v. Kahr, Lossow und Seißer zu einem „Marsch auf Berlin“ - nach dem Vorbild von Moussolinis „Marsch auf Rom“ - also auf die gewählte Zentralregierung zu verbünden.  
1923 wurde [[Bayern]] von einem „Triumvirat“ dikatatorisch regiert, das sich aus dem Staatskommissar v. Kahr, Reichswehrkommandant General v. Lossow und Polizeioberst Seißer zusammensetzte. Diese Regierung war nicht von der Reichsregierung gebilligt, damit bestand schon in ihr ein (in diesem Fall: nationalisitsch-rechtsgerichteter) verfassungsgemäßes Gremium. Die (beteiligte) Reichswehr griff auch nicht ein, da Bayern für den Moment nicht als gefährlich erachtet wurde und an verschiedenen Stellen der jungen Republik kommunistische Aufstände bekämpft werden sollten. Im Oktober [[1923]] beginnt sich die politische Lage im gesamten Land zu entspannen. Hitler und Kumpanen beschließen, die bayerisch-separatistische Putschsituation, solange dies noch möglich ist, für ihre Zwecke zu nutzen und sich mit den Herren v. Kahr, Lossow und Seißer zu einem „Marsch auf Berlin“ - nach dem Vorbild von Moussolinis „Marsch auf Rom“ - also auf die gewählte Zentralregierung zu verbünden.  


Zu diesem Zweck wurden militärische Vorbereitungen getroffen, die SA und befreundete "Kampfbünde" mobilisiert. Am Abend des 8. November umstellen Hitlers Kämpfer den [[Bürgerbräukeller]], wo eine "Vertrauenskundgebung" der Rechten stattfindet. Von Kahr spricht gerade, als Hitler den Saal durchquert und mit einem Schuss in die Decke die Aufmerksamkeit auf seine Person lenkt. Er proklamiert die „nationale Revolution“. Den drei vormaligen Putschisten (Kahr, Lossow, Seißer) wird unterdessen im Hinterzimmer unter Zwang eine Zustimmung zur Zusammenarbeit mit Hitlers Gruppe abgenötigt. Noch in der gleichen Nacht widerrufen alle drei dieses Zugeständnis und informieren die Reichswehr. Schon zu diesem Zeitpunkt war der „Ludendorff-Hitler-Putsch“ gescheitert, da er keine wesentliche militärische oder polizeiliche Unterstützung erhielt. Weiteres siehe unter [[Ludendorff-Hitler-Putsch]].
Zu diesem Zweck wurden militärische Vorbereitungen getroffen, die SA und befreundete "Kampfbünde" mobilisiert. Am Abend des 8. November umstellen Hitlers Kämpfer den [[Bürgerbräukeller]], wo eine "Vertrauenskundgebung" der Rechten stattfindet. Von Kahr spricht gerade, als Hitler den Saal durchquert und mit einem Schuss in die Decke die Aufmerksamkeit auf seine Person lenkt. Er proklamiert die „nationale Revolution“. Den drei vormaligen Putschisten (Kahr, Lossow, Seißer) wird unterdessen im Hinterzimmer unter Zwang eine Zustimmung zur Zusammenarbeit mit Hitlers Gruppe abgenötigt.  


Noch in der gleichen Nacht widerrufen alle drei dieses Zugeständnis und informieren die Reichswehr. Schon zu diesem Zeitpunkt war der „Ludendorff-Hitler-Putsch“ gescheitert, da er keine wesentliche militärische oder polizeiliche Unterstützung erhielt. Weiteres siehe unter [[Ludendorff-Hitler-Putsch]]. Bei der Polizeiaktion gegen den Putschversuch sterben 4 Polizisten und 16 Ludendorff/NSDAP-Anhänger.


1933 stiftet Hitler einen Orden für die Teilnehmer am Putsch von 1923, der sich zum 10. Mal jährte (Dieses runde sog. "Ehrenzeichen des 9. November 1923" wird auch Blutorden genannt und zeigt auf der einen Seite in der Mitte die [[Feldherrenhalle]])
 
1925 begründet nach einer Neugründung seiner Partei Hitler den Kult um die beim Putschversuch getöteten 16 NS`ler durch eine Anordnung, nach der alle NS-Ortsgruppen jährlich am 9. November Gedenkfeiern abzuhalten haben, in die auch die Getöteten des Ersten Weltkrieges einbezogen werden mussten. Damit wurde suggeriert, dass die gescheiterten Putschisten im Grunde für dieselbe Sache gestorben wären, wie die im Weltkrieg Gefallenen: für das Vaterland.
 
1933 stiftet Hitler einen Orden für die Teilnehmer am gescheiterten Marsch auf Berlin von 1923, der sich zum 10. Mal jährte (Dieses runde sog. "Ehrenzeichen des 9. November 1923" wird auch Blutorden genannt und zeigt auf der einen Seite in der Mitte die [[Feldherrenhalle]], wo der Marsch ja gestoppt worden war).


- Lücke zu den Veranstaltungen vor 1937 -
- Lücke zu den Veranstaltungen vor 1937 -
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