Johann Baptist Seitz: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Johann Baptist Seitz''' ([[1786]] in [[München]] - 15. Mai [[1850]] ebda.). Er erlernte bei Roman Anton Boos das Handwerk des Kupferstechers und Kartographen. Auf Grund des väterlichen Berufs lernte er auch die Uhrmacherei.  
'''Johann Baptist Seitz''' (*[[1786]] in [[München]], †15. Mai [[1850]] ebenda). Er erlernte bei Roman Anton Boos das Handwerk des Kupferstechers und Kartographen. Auf Grund des väterlichen Berufs lernte er auch die Uhrmacherei.  


Er publizierte als Kupferstecher diverse Landkarten und Ansichten.
Er publizierte als Kupferstecher diverse Landkarten und Ansichten.
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Zusammen mit Gebhardt und Carl Schleich sen. erarbeitete er im (bair.militärischen) "topographischen Bureau" in München ab [[1843]] den "Topographischen Atlas von Bayern" (Maßstab 1:50 000).  
Zusammen mit Gebhardt und Carl Schleich sen. erarbeitete er im (bair.militärischen) "topographischen Bureau" in München ab [[1843]] den "Topographischen Atlas von Bayern" (Maßstab 1:50 000).  


Von ihm stammt auch ein mit vielen beweglichen Figuren ausgestattetes Miniaturtheater (Mechanisches Welttehater). Das Theater sollte auch andernorts ausgestellt werden und scheiterte um 1840 unter Hinterlassung großer Schulden.  
Von ihm stammt auch ein mit vielen beweglichen Figuren ausgestattetes Miniaturtheater (Mechanisches Welttheater). Das Theater sollte auch andernorts ausgestellt werden,was jedoch um 1840 wegen großer Schulden scheiterte.  


Aus dieser Zeit stammen Angebote zum Bau des neuen Modells (zuletz Februar 1839) nach dem alten Sandtnerschen im Reichsarchiv. Ab [[1841]] Arbeit am Relief genannten [[Stadtmodell]] (Der zu Grunde liegende Vertrag datiert vom 1. April).
Aus dieser Zeit stammen Angebote zum Bau des neuen Modells (zuletzt Februar [[1839]]) nach dem alten Sandtnerschen im Reichsarchiv. Ab [[1841]] Arbeit am Relief genannten [[Stadtmodell]] (der zu Grunde liegende Vertrag datiert vom 1. April).


Er war mit Josepha verheiratet und hatte mit ihr fünf Töchter und fünf Söhne (Alexander Maximilian, [[Franz Seitz|Franz]], Joseph, Carl, August), die später alle ebenfalls künstlerisch tätig wurden.
Er war mit Josepha verheiratet und hatte mit ihr fünf Töchter und fünf Söhne (Alexander Maximilian, [[Franz Seitz|Franz]], Joseph, Carl, August), die später ebenfalls alle künstlerisch tätig wurden.


== Stadtmodell ==
== Stadtmodell ==
Bekannt ist er heute als Hauptschöpfer eines topo-plastischen, relativ maßstäblichen Modells der Stadt München im Maßstab 1:700 aus Birnbaumholz mit einem Durchmesser von 5 Metern, an dem er im Auftrag von König Ludwig I. über Jahre arbeitete. Zu diesem Zweck benötigte er umfassende Kenntnisse in Geometrie und Architektur. Das fertige Modell kann auch heutzutage im [[Bayerisches Nationalmuseum|Münchner Nationalmuseum]] besichtigt werden. Es bietet als einziges derartiges Modell eine Gesamtansicht auf die noch von [[Stadtmauer|Mauern]] umschlossene deutsche/bairische Großstadt im 19. Jahrhundert.
Bekannt ist er heute als Hauptschöpfer eines topo-plastischen, relativ maßstäblichen Modells der Stadt München im Maßstab 1:700 aus Birnbaumholz mit einem Durchmesser von 5 Metern, an dem er im Auftrag von König [[Ludwig I.]] über Jahre arbeitete. Zu diesem Zweck benötigte er umfassende Kenntnisse in Geometrie und Architektur. Das fertige Modell kann heute im [[Bayerisches Nationalmuseum|Bayerischen Nationalmuseum]] besichtigt werden. Es bietet als einziges derartiges Modell eine Gesamtansicht auf die noch von [[Stadtmauer|Mauern]] umschlossene deutsche/bairische Großstadt im 19. Jahrhundert.


Er arbeitet am Modell bis zu seinem Tod 1850 über 9 Jahre lang. Dabei hat er, wohl unverlangt, verschiedene Verbesserungen in der Genauigkeit der Ausarbeitung vorgenommen. Überwacht wird er für den staatl. Geldgeber durch einen Gutachter, zunächst [[Friedrich von Gärtner]] (1843), dann [[August Voith]] (1844/48).  
Er arbeitet am Modell bis zu seinem Tod [[1850]] über 9 Jahre lang. Dabei hat er, wohl unverlangt, verschiedene Verbesserungen in der Genauigkeit der Ausarbeitung vorgenommen. Überwacht wird er für den staatl. Geldgeber durch einen Gutachter, zunächst [[Friedrich von Gärtner]] (1843), dann [[August Voith]] (1844/48).  


Das Relief wurde 1843 vom Köing besichtigt und in Etappen bereits in dieser Phase auch für die Münchner Bürger im Haus von Johann Baptist Kreuzweg ausgestellt und stieß auf großes Interesse. Fertiggestellt wird das Modell schließlich [[1861]] von seinem Sohn Franz und dem Bildhauer [[Anselm Sickinger]]. Dazu kam bis 1863 von Sickinger eine Ergänzung um die Gebiete an der neuen [[Maximilianstraße]] und das [[Königsplatz|Athäneum]] um den Königsplatz.
Das Relief wurde 1843 vom König besichtigt und in Etappen bereits in dieser Phase auch für die Münchner Bürger im Haus von Johann Baptist Kreuzweg ausgestellt und stieß auf großes Interesse. Fertiggestellt wird das Modell schließlich [[1861]] von seinem Sohn Franz und dem Bildhauer [[Anselm Sickinger]]. Dazu kam bis [[1863]] von Sickinger eine Ergänzung um die Gebiete an der neuen [[Maximilianstraße]] und das Athäneum um den [[Königsplatz]].


==Werke==  
==Werke==  
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