Jakob Sandtner: Unterschied zwischen den Versionen

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Sandtner verlegte in diesen Jahren seinen Wohnsitz nach München, wo Albrecht für seinen Unterhalt aufkam. Über die Arbeitsweise Sandtners ist nicht viel bekannt, aber aufgrund der hohen Detailtreue der Modelle muss die Fertigung  von umfangreichen Vermessungen begleitet worden sein. Außerdem wurde Sandtner wohl von Gehilfen unterstützt, denn bereits 1574 war das letzte Modell vollendet. Ab 1576 war Sandtner unter den Werkleuten am herzöglichen Hof beschäftigt. Als Albrecht 1579 starb, kam sein Sohn [[Wilhelm V. (Bayern)|Wilhelm V.]] an die Macht. Er teilte die Kunstbegeisterung seines Vaters nicht und kündigte Sandtner im  darauffolgenden Jahr. Der Auslöser für diese Entscheidung war möglicherweise auch die schlechte finanzielle Lage des Hofes. Sandtner zog daraufhin mit seiner Frau und seinen Kindern nach Ingolstadt und verdingte sich als Seifensieder. Die Quellen berichten, dass Sandtner sich auf eine Reise nach Venedig begab - danach verlieren sich seine Lebensspuren. Sandtner hinterließ vier Kinder.
Sandtner verlegte in diesen Jahren seinen Wohnsitz nach München, wo Albrecht für seinen Unterhalt aufkam. Über die Arbeitsweise Sandtners ist nicht viel bekannt, aber aufgrund der hohen Detailtreue der Modelle muss die Fertigung  von umfangreichen Vermessungen begleitet worden sein. Außerdem wurde Sandtner wohl von Gehilfen unterstützt, denn bereits 1574 war das letzte Modell vollendet. Ab 1576 war Sandtner unter den Werkleuten am herzöglichen Hof beschäftigt. Als Albrecht 1579 starb, kam sein Sohn [[Wilhelm V. (Bayern)|Wilhelm V.]] an die Macht. Er teilte die Kunstbegeisterung seines Vaters nicht und kündigte Sandtner im  darauffolgenden Jahr. Der Auslöser für diese Entscheidung war möglicherweise auch die schlechte finanzielle Lage des Hofes. Sandtner zog daraufhin mit seiner Frau und seinen Kindern nach Ingolstadt und verdingte sich als Seifensieder. Die Quellen berichten, dass Sandtner sich auf eine Reise nach Venedig begab - danach verlieren sich seine Lebensspuren. Sandtner hinterließ vier Kinder.


== Stadtmodelle ==
== Jakob Sandtners Stadtmodell ==
In der Reihe der bayerischen Residenzstädte
* München, [[1570]], Maßstab 1:616 <br />


Die Modelle der bayerischen Residenzstädte stehen heute im [[Bayerisches Nationalmuseum|Bayerischen Nationalmuseum]] in München. Diese sind im einzelnen:
Kurfürst [[Maximilian I. (Bayern)|Maximilian I.]] ließ in das Münchner Modell nachträglich zwei Gebäudekomplexe einfügen: Das Jesuitenkolleg mit der Michaeliskirche sowie die erweiterten Residenzgebäude.
* [[Straubing]], 1568, Maßstab 1:1666 <br /> Eine Kopie des Straubinger Stadtmodells ist in der Eingangshalle des [[Gäubodenmuseum]]s in Straubing aufgestellt.
* [[München]], [[1570]], Maßstab 1:616 <br /> Kurfürst [[Maximilian I. (Bayern)|Maximilian I.]] ließ in das Münchner Modell nachträglich zwei Gebäudekomplexe einfügen: Das Jesuitenkolleg mit der Michaeliskirche sowie die erweiterten Residenzgebäude.
* [[Landshut]], 1570, Maßstab 1:750
* [[Ingolstadt]], 1572, Maßstab 1:685
* [[Burghausen]], 1574, Maßstab 1:662
 
Im 1598 von Johann Baptist Fickler erstellten Inventar der Kunstkammer taucht auch ein Stadtmodell von [[Jerusalem]] auf, auch dieses steht heute im Nationalmuseum. Es ist weder signiert noch datiert, weist aber markante Gemeinsamkeiten in der Herstellungsweise zu den übrigen Modellen auf, so dass man davon ausgeht, dass auch dieses von Sandtner stammt und etwa um 1570 angefertigt wurde. Dabei handelt es sich aber um ein fiktives Bild, ein sogenanntes ''Idealmodell'' der Stadt Jerusalem, nicht um ein reales Abbild, das verschiedenste Architekturstile in einem rechtwinkligen Straßenraster mischt.
 
Sandtner scheint auch ein Modell von [[Rhodos (Stadt)|Rhodos]] angefertigt zu haben, das jedoch nicht in der Kunstkammer aufbewahrt wurde und verloren gegangen ist.


== Literatur ==
== Literatur ==
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