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Das '''Konzentrationslager Allach''', auch '''Lager Ludwigsfeld, Lager Allach-Karlsfeld, KZ-Außenlager Allach''' genannt, war vom 22. Februar [[1943]] (nach der Gedenktafel von 19. März an) bis April [[1945]] ein großes Außenlager des [[KZ Dachau|SS-Konzentrationslagers Dachau (als Stammlager)]] im Münchner Stadtteil [[Allach]]. Es | Das '''Konzentrationslager Allach''', auch '''Lager Ludwigsfeld, Lager Allach-Karlsfeld, KZ-Außenlager Allach''' genannt, war vom 22. Februar [[1943]] (nach der Gedenktafel von 19. März an) bis April [[1945]] ein großes Außenlager des [[KZ Dachau|SS-Konzentrationslagers Dachau (als Stammlager)]] im Münchner Stadtteil [[Allach]]. Es diente vor allem zur Ausbeutung der Arbeitskraft der KZ-Häftlinge in der Industrie (Rüstungsproduktion für das Dt. Reich; vor allem für die Firmen [[BMW]], [[Dyckerhoff]], die Organisation Todt und die Porzellanmanufaktur Allach). Siehe dazu auch das Stichwort Zwangsarbeit in den diversen Lexiken. Das Konzentrationslager bestand aus circa 22 Holzbaracken, die eigentlich als Pferdeställe konstruiert waren. Im Durchschnitt befanden sich im KZ 3.500 bis 5.000 Häftlinge, zum Kriegsende hin gab es hier 10.000 Gefangene. Vom und zum Stammlager hin gab es einen ständigen Austausch von Gefangenen. Dort saß auch die Verwaltung des KZ Allach. | ||
Ab 30. März 1943 wurden etwa 600 Häftlinge im | Ab 30. März 1943 wurden bereits etwa 600 Häftlinge im Konzentrationslager für Bauarbeiten, z. B. Aushubarbeiten eingesetzt. | ||
Ab dem 12. April startete eine vierwöchiger Kurzlehrgang für KZ-Häftlinge, die anschließend als Bohrer, Fräser, Drechsler und Schlosser in 10- bis 12-Stunden-Schichten ausgebeutet wurden. Es kam in diesen Jahren zu zahlreichen „Bestrafungen“ durch die SS-Bewachung durch Erhängen wegen so genannter Sabotage, Fluchtversuchen oder dem Diebstahl von Essen. Die Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen in Ludwigsburg listete Jahrzehnte später 50 hier begangene Morde auf. | Ab dem 12. April 1943 startete eine vierwöchiger Kurzlehrgang für KZ-Häftlinge, die anschließend als Bohrer, Fräser, Drechsler und Schlosser in 10- bis 12-Stunden-Schichten ausgebeutet wurden. Es kam in diesen Jahren zu zahlreichen „Bestrafungen“ durch die SS-Bewachung durch Erhängen wegen so genannter Sabotage, Fluchtversuchen oder dem Diebstahl von Essen. Die Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen in Ludwigsburg listete Jahrzehnte später '''50 hier begangene Morde''' auf. | ||
In unmittelbarer Nähe des Lagers wurden zwei weitere Lager, ein Arbeitslager und ein Kriegsgefangenenlager, errichtet. | In unmittelbarer Nähe des Lagers wurden zwei weitere Lager, ein so genanntes Arbeitslager und ein [[Kriegsgefangenenlager]], errichtet. | ||
1955 wurde die | 1955 wurde die restlichen KZ-Baracken abgerissen und BMW verkaufte das Grundstück an die Firma MAN, die auf dem Gelände einen Parkplatz errichtete. | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Rozalija Sokola, ''30. April 1945 - Ende und Anfang: Vom KZ-Aussenlager Allach zur Siedlung München-Ludwigsfeld'', Geschichtswerkstatt Neuhausen, 2005 | * Rozalija Sokola, ''30. April 1945 - Ende und Anfang: Vom KZ-Aussenlager Allach zur Siedlung München-Ludwigsfeld'', Geschichtswerkstatt Neuhausen, 2005. ISBN 3931231151 | ||
* Zofka Zdenek: ''Allach – Sklaven für BMW. Zur Geschichte eines Außenlagers des KZ Dachau'', in: Dachauer Hefte 2 (1986), ISSN 0257-9472, S. 68–78. | * Zofka Zdenek: ''Allach – Sklaven für BMW. Zur Geschichte eines Außenlagers des KZ Dachau'', in: Dachauer Hefte 2 (1986), ISSN 0257-9472, S. 68–78. | ||
* Andreas Heusler: ''Zwangsarbeit in der Münchner Kriegswirtschaft 1939 - 1945''. Buchendorfer Verlag, München 2000, 2. Auflage | * Andreas Heusler: ''Zwangsarbeit in der Münchner Kriegswirtschaft 1939 - 1945''. Buchendorfer Verlag, München, 2000, 2. Auflage. ISBN 3927984078 | ||
* Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): ''Der Ort des Terrors: Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager''. Verlag Beck, München 2005, (Band 2). ISBN 978-3-406-52960-3 | * Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): ''Der Ort des Terrors: Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager''. Verlag Beck, München, 2005, (Band 2). ISBN 978-3-406-52960-3 | ||
* Facharbeit am Louise-Schroeder-Gymnasium zum Außenlager Allach, auch [http://hirschen.wordpress.com/2008/12/18/die-ss-porzellanmanufaktur-allach/ z. T. online] | * Facharbeit am Louise-Schroeder-Gymnasium zum Außenlager Allach, auch [http://hirschen.wordpress.com/2008/12/18/die-ss-porzellanmanufaktur-allach/ z. T. online] | ||
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