Friedhof am Perlacher Forst: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
keine Bearbeitungszusammenfassung
K (Kat)
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 8: Zeile 8:
Stadelheimer Str. 24<br>
Stadelheimer Str. 24<br>
[[Straßenbahn]] 27 und Bus 139: Haltestelle Schwanseestraße
[[Straßenbahn]] 27 und Bus 139: Haltestelle Schwanseestraße
== KZ-Ehrenhain I ==
Den Eingang zum Ehrenhain markiert ein Gedenkstein (0,43 m × 0,80 m × 0,52 m), der folgenden Text enthält:
::: „Hier ruhen 4092 Opfer nationalsozialistischer Willkür zur letzten Ruhe bestattet“.
Die Asche der Toten stammt zumeist von Opfern aus dem [[Konzentrationslager Dachau]], die in das Krematorium im Ostfriedhof gebracht wurden. Dazu kam die Asche von Opfern, die im Zusammenhang mit der so genannten Euthanasie (Krankenmorde) in den Tötungsanstalten Hartheim, Sonnenstein, Fürstenberg, Grafeneck und Steyr in Gaskammern ermordeten Menschen. Unter den Toten sind Deutsche, Franzosen, Holländer, Österreicher, Polen, Russen und Tschechen. Ihre Bestattung fand im Jahre [[1950]] statt. In der 2.800 Quadratmeter großen, mit Linden bepflanzten Anlage sind 3.996 Urnen bestattet.
In 44 Gräberfelder, von denen jedes 90 Urnen enthält.
Kreuzförmig angelegte Wege laufen in der Mitte der Anlage auf einen Brunnen zu, auf dessen Einfassung folgender Text steht:
:::„Den Toten zur Ehre, den Lebenden
::::zur steten Mahnung. Anno MCML.“
Die Namensliste befindet sich im Archiv der [[Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen|Bayerischen Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Gärten und Seen]].
Der Ehrenhain ist unter der Leitung des Münchner Professors Karl Knappe in Zusammenarbeit mit den Architekten H. Grill und F. Fredrich vom Münchner Städtischen Baureferat Hochbau I entstanden.
== KZ-Ehrenhain II ==
Der Münchner Oberbürgermeister [[Karl Scharnagl]] sprach sich anlässlich einer Gedenkveranstaltung
zum Volkstrauertag [[1945]] für die Errichtung einer Grabanlage für die im [[Stadelheim#Gedenkstätte|Strafgefängnis München-Stadelheim]] Hingerichteten aus.
Nach dem Münchner [[Stadtrat]]sbeschluss vom 22. Juni [[1954]] entstand diese '''Grabstätte für politische Opfer''', die aus Reihengräbern entlang der Umfassung des Gefängnisses 1954 hierher umgebettet wurden. Die Namensliste befindet sich im Archiv der Bayerischen Verwaltung Staatlicher Schlösser, Gärten und Seen.
Die von einer Hecke begrenzte Grabanlage mit 93 Reihengräbern ist in der Mitte durch einen Betonquader (2,67 m × 0,60 m × 0,28 m) als gemeinsamen Denkmal markiert. Auf diesem sind
vier Stahlplatten (0,3 m × 0,42 m, Foto siehe unter Weblinks) mit eingraviertem Text angebracht:
:::„Hier ruhen 94 Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft,
::::sie wurden aus politischen Gründen in der Zeit zwischen 1942–1945 im
::::Gefängnis Stadelheim ermordet.“
::::::(Text der 1. Platte)
Auf zwei weiteren Tafeln stehen Namen der Opfer.
Auf der vierten Platte heißt es:
:::„Viele von ihnen waren Mitglieder von Widerstandsgruppen.
::::Hans C. Leipelt gehörte zum studentischen Widerstandskreis „Weiße Rose“
::::und wurde am 29. Januar 1945 enthauptet.“
Die Gedenktafeln und das einem Sarkophag ähnelnde Grabmal in der Mitte der Anlage entstanden später. Die Einweihung fand am 18. Juli [[1996]] statt.


==Bekannte Verstorbene auf dem Friedhof==
==Bekannte Verstorbene auf dem Friedhof==
Zeile 19: Zeile 62:
**[[wikipedia:de:Hans Scholl|Hans Scholl]]
**[[wikipedia:de:Hans Scholl|Hans Scholl]]
**[[wikipedia:de:Sophie Scholl|Sophie Scholl]]
**[[wikipedia:de:Sophie Scholl|Sophie Scholl]]
==Lage==
[[St.-Martins-Platz]] 1; in [[Obergiesing]], nördlich St. Bonifatius- und St. Martin-Straße, zwischen Am Giesinger Feld und Eisenbahn-Südring.
== Literatur ==
* Alt, Karl (1946): ''Todeskandidaten. Erlebnisse eines Seelsorgers.'' Neubau Verlag A. Groß, München
* Alt, Karl; Reuter, Werner (Hrsg., 1994): ''Überschreiten von Grenzen. Strafgefängnis München-Stadelheim.'' Verlag Ökologie & Pädagogik, München.
* Claudia Wessel: „Ort des Terrors - Ort des Erinnerns“, Artikel der [[Süddeutsche Zeitung|SZ]], Nr. 47 vom 25. Februar 2008
==Weblinks==
* {{WL2|Justizvollzugsanstalt München}} (Artikel bei Wikipedia)
* [http://www.muenchen.de/Rathaus/rgu/friedhof_bestattung/grossfriedhoefe/friedhof_am_perlacher_forst/99734/ Friedhof am Perlacher Forst, Stadelheimer Straße 24, 81549 München] (bei muenchen.de)
* [http://www.ns-dokumentationszentrum-muenchen.de/files/pfoertner2.pdf Beschreibung der Gräberfelder KZ-Ehrenhain I und KZ-Ehrenhain II] (bei www.ns-dokumentationszentrum-muenchen.de)
[[Kategorie:Friedhof]]
[[Kategorie:Friedhof]]
14.416

Bearbeitungen

Navigationsmenü