Werner Schneyder: Unterschied zwischen den Versionen
Typographisches
de>Wolny1 Keine Bearbeitungszusammenfassung |
de>Dietrich (Typographisches) |
||
| Zeile 5: | Zeile 5: | ||
== Leben == | == Leben == | ||
Werner Schneyder wurde 1937 in Graz geboren. Sein Vater stammte aus Wien, die Mutter aus [[Karlsbad]]. Er wuchs in Klagenfurt „zwischen Fußballplatz und Stadttheater“ auf, studierte in Wien [[Publizistikwissenschaft|Publizistik]] und [[Kunstgeschichte]]. Daneben arbeitete er | Werner Schneyder wurde 1937 in Graz geboren. Sein Vater stammte aus Wien, die Mutter aus [[Karlsbad]]. Er wuchs in Klagenfurt „zwischen Fußballplatz und Stadttheater“ auf, studierte in Wien [[Publizistikwissenschaft|Publizistik]] und [[Kunstgeschichte]]. Daneben arbeitete er – wie schon zur Schulzeit – als Journalist und Barsänger. Nach der zeitungswissenschaftlichen [[Promotion (Doktor)|Promotion]] schrieb er drei Jahre lang Werbetexte. Über die Annahme eines Theaterstücks wurde er als Dramaturg an das [[Landestheater Salzburg]] engagiert. Nach einem Jahr in Linz entschloss er sich zur Existenz als freier Autor. Er schrieb für den Hörfunk Features und Hörspiele, war auch deren Regisseur, schrieb Theaterkritiken und politische Tagesgedichte für Zeitungen. | ||
Werner Schneyder lebte in [[Wien]] und am [[Millstätter See]] in Kärnten. Mit seiner Frau Ilse war er mehr als 40 Jahre lang (1961–2005) verheiratet. Aus der Ehe ging der Sohn Achim (* 1964 in Salzburg), Autor und Journalist,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.servus-buch.at/autor/schneyder-achim/ |titel=Autorenportrait Achim Schneyder |werk=Servus Buch |zugriff=2019-03-04}}</ref> hervor. Im Jahre 2011, fünf Jahre nach dem Krebstod seiner ersten Frau, heiratete er in [[Spittal an der Drau]] Regine Bulling.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bunte.de/vermischtes/werner-schneyder-zum-zweiten-mal-geheiratet-31735.html | titel=Werner Schneyder. Zum zweiten Mal geheiratet |werk=[[Bunte|bunte.de]] |datum=2011-09-27 |zugriff=2018-03-19}}</ref> | Werner Schneyder lebte in [[Wien]] und am [[Millstätter See]] in Kärnten. Mit seiner Frau Ilse war er mehr als 40 Jahre lang (1961–2005) verheiratet. Aus der Ehe ging der Sohn Achim (* 1964 in Salzburg), Autor und Journalist,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.servus-buch.at/autor/schneyder-achim/ |titel=Autorenportrait Achim Schneyder |werk=Servus Buch |zugriff=2019-03-04}}</ref> hervor. Im Jahre 2011, fünf Jahre nach dem Krebstod seiner ersten Frau, heiratete er in [[Spittal an der Drau]] Regine Bulling.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bunte.de/vermischtes/werner-schneyder-zum-zweiten-mal-geheiratet-31735.html | titel=Werner Schneyder. Zum zweiten Mal geheiratet |werk=[[Bunte|bunte.de]] |datum=2011-09-27 |zugriff=2018-03-19}}</ref> | ||
Schneyder starb am 2. | Schneyder starb am 2. März 2019 in seiner Wohnung in Wien.<ref>{{Internetquelle |url=https://kurier.at/kultur/kabarettist-werner-schneyder-ist-tot/400423850 |titel=Kabarettist Werner Schneyder ist tot |werk=[[kurier.at]] |datum=2019-03-03 |zugriff=2019-03-03}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://orf.at/stories/3113760/ |titel=Kabarettist Werner Schneyder ist tot |werk=[[Österreichischer Rundfunk|orf.at]] |datum=2019-03-03 |zugriff=2019-03-03}}</ref> | ||
== Kabarett == | == Kabarett == | ||
1973 wurde ein Auftritt mit einer kabarettistischen Lesung in Salzburg für den befreundeten [[Kurt Weinzierl]] zum Anlass, Schneyder dem Star des im Jahr zuvor aufgelösten Ensembles der [[Münchner Lach- und Schießgesellschaft]], [[Dieter Hildebrandt]] als Partner zu empfehlen. Eine zunächst unverbindliche Begegnung entwickelte sich nach dem Erscheinen von Schneyders erstem Gedicht- und Aphorismenband zu dem Plan, ein Kabarett-Duo zu gründen. Dieses startete im April 1974 und zeigte fünf Programme in acht Jahren ''(Talk täglich, Lametta & Co., Wie abgerissen, Keine Fragen mehr, Ende der Spielzeit).'' 1982 trennte sich das Paar, um sich 1985 für ein kabarettgeschichtlich bedeutsames Gastspiel in der DDR ''(Zugabe Leipzig)'' noch einmal zu formieren.<ref>{{Internetquelle |autor=Willi Winkler |url=https://www.sueddeutsche.de/kultur/werner-schneyder-nachruf-1.4353231 |titel=Der Kabarettist und Ringrichter: Zum Tod von Werner Schneyder |werk=[[Süddeutsche Zeitung|sueddeutsche.de]] |datum=2019-03-03 |zugriff=2019-03-04}}</ref> Schneyder war davor schon zweimal mit Solo-Gastspielen in [[Leipzig]] gewesen. Er hatte vor dem letzten Duo-Programm ein ''Solo mit Trio'' erprobt und ließ danach unter anderem ''Satz für Satz, Doppelt besetzt, Schon wieder nüchtern, Absage'' und ''Abschiedsabend'' folgen. | 1973 wurde ein Auftritt mit einer kabarettistischen Lesung in Salzburg für den befreundeten [[Kurt Weinzierl]] zum Anlass, Schneyder dem Star des im Jahr zuvor aufgelösten Ensembles der [[Münchner Lach- und Schießgesellschaft]], [[Dieter Hildebrandt]] als Partner zu empfehlen. Eine zunächst unverbindliche Begegnung entwickelte sich nach dem Erscheinen von Schneyders erstem Gedicht- und Aphorismenband zu dem Plan, ein Kabarett-Duo zu gründen. Dieses startete im April 1974 und zeigte fünf Programme in acht Jahren ''(Talk täglich, Lametta & Co., Wie abgerissen, Keine Fragen mehr, Ende der Spielzeit).'' 1982 trennte sich das Paar, um sich 1985 für ein kabarettgeschichtlich bedeutsames Gastspiel in der DDR ''(Zugabe Leipzig)'' noch einmal zu formieren.<ref>{{Internetquelle |autor=Willi Winkler |url=https://www.sueddeutsche.de/kultur/werner-schneyder-nachruf-1.4353231 |titel=Der Kabarettist und Ringrichter: Zum Tod von Werner Schneyder |werk=[[Süddeutsche Zeitung|sueddeutsche.de]] |datum=2019-03-03 |zugriff=2019-03-04}}</ref> Schneyder war davor schon zweimal mit Solo-Gastspielen in [[Leipzig]] gewesen. Er hatte vor dem letzten Duo-Programm ein ''Solo mit Trio'' erprobt und ließ danach unter anderem ''Satz für Satz, Doppelt besetzt, Schon wieder nüchtern, Absage'' und ''Abschiedsabend'' folgen. | ||
1996 trat Schneyder von der Kabarettbühne ab. Zwölf Jahre später kehrte er mit dem Programm ''Ich bin konservativ'' zurück. Dessen Kleintheaterversion folgte 2011 ''(Das ultimative Solo).'' Alle Duo- und Soloprogramme wurden nach großen Tourneen durch Deutschland, Österreich und die Schweiz von Fernsehsendern ausgestrahlt. Daneben versuchte Schneyder auch immer wieder, literarisch-kabarettistische Elemente in neue Unterhaltungsformate ''(Salon, Stichwort, Meine Gäste und ich)'' einzubringen. Am 25. Jänner 2017, seinem 80. Geburtstag, hatte Werner Schneyder mit seinem letzten Programm ''Das war’s von mir'' Premiere im Akademietheater des Burgtheaters Wien.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.burgtheater.at/Content.Node2/home/spielplan/event_detailansicht.at.php?eventid=967529660 |titel= | 1996 trat Schneyder von der Kabarettbühne ab. Zwölf Jahre später kehrte er mit dem Programm ''Ich bin konservativ'' zurück. Dessen Kleintheaterversion folgte 2011 ''(Das ultimative Solo).'' Alle Duo- und Soloprogramme wurden nach großen Tourneen durch Deutschland, Österreich und die Schweiz von Fernsehsendern ausgestrahlt. Daneben versuchte Schneyder auch immer wieder, literarisch-kabarettistische Elemente in neue Unterhaltungsformate ''(Salon, Stichwort, Meine Gäste und ich)'' einzubringen. Am 25. Jänner 2017, seinem 80. Geburtstag, hatte Werner Schneyder mit seinem letzten Programm ''Das war’s von mir'' Premiere im Akademietheater des Burgtheaters Wien.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.burgtheater.at/Content.Node2/home/spielplan/event_detailansicht.at.php?eventid=967529660 |titel=‚Das war’s von mir – Werner Schneyder‘ |werk=burgtheater.at |datum=2017-01-25 |kommentar=Ankündigung des Galaabends auf der Seite des Burgtheaters |archiv-url=http://web.archive.org/web/20170202004309/https://www.burgtheater.at/Content.Node2/home/spielplan/event_detailansicht.at.php?eventid=967529660 |archiv-datum=2017-02-02 |zugriff=2019-03-04}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Günter Kaindlstorfer |url=https://www.deutschlandfunk.de/erfolg-von-populisten-ein-schrecklicher-aber-erzwungener.911.de.html?dram:article_id=377013 |titel=Erfolg von Populisten. „Ein schrecklicher, aber erzwungener Reflex“ |werk=[[Deutschlandfunk]]-Sendung „Kulturfragen“ |datum=2017-01-22 |zugriff=2019-03-04 |kommentar=Beitrag auf Deutschlandfunk zu Werner Schneyders 80. Geburtstags }}</ref> | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
| Zeile 23: | Zeile 23: | ||
== Schauspiel == | == Schauspiel == | ||
Als Bühnenschauspieler debütierte er – | Als Bühnenschauspieler debütierte er – wiederum in Partnerschaft mit Dieter Hildebrandt – in [[Neil Simon]]s ''Sonny Boys'' ([[Münchner Kammerspiele]], Gastspiele in Berlin und Hamburg, Tourneen und TV-Aufzeichnung). Danach schrieb er für sich die satirische Komödie ''Galanacht,'' die in zwei Inszenierungen (Berlin, Wien) 225 Mal gespielt wurde. Er dramatisierte den Roman von [[Erika Pluhar]] ''Verzeihen Sie, ist das hier schon die Endstation?'' und spielte auch deren Partner bei Gastspielen unter anderem am [[Wiener Akademietheater|Akademietheater]] und am [[Volkstheater (Wien)|Volkstheater]] in Wien. Zuletzt spielte er bei den Kärntner Komödienspielen in Porcia abermals den Willy in ''Sonny Boys,'' diesmal unter eigener Regie. | ||
== Liedtexte == | == Liedtexte == | ||
| Zeile 29: | Zeile 29: | ||
== Sport == | == Sport == | ||
Schneyder betätigte sich schon in der Schulzeit als Sportjournalist. Lange danach kam über das Kabarett ein Kontakt mit dem [[ZDF]] zustande, der ab 1975 zur Präsentation des [[Das aktuelle sportstudio|Aktuellen Sportstudios]] und 1978 zur kabarettistischen Jahresbilanzsendung [[Das ausgefallene Sport-Studio]] führte, die er bis 1990 sieben Mal moderierte. Ab den [[Olympische Sommerspiele 1984|Olympischen Spielen in Los Angeles]] (1984) kommentierte er zunächst Amateur- und später Berufsboxen im Fernsehen. Als langjähriger [[Kampfrichter]] im Amateurboxen und als Kabarettist konnte er hier zwei seiner Kompetenzen gleichzeitig anwenden. Sein anhaltendes Interesse für Sport im Allgemeinen bewies er durch gelegentliche [[Kolumne]]n in einem Fachblatt. Während seiner Duo-Jahre mit Dieter Hildebrandt stand er im Tor des ''[[FC | Schneyder betätigte sich schon in der Schulzeit als Sportjournalist. Lange danach kam über das Kabarett ein Kontakt mit dem [[ZDF]] zustande, der ab 1975 zur Präsentation des [[Das aktuelle sportstudio|Aktuellen Sportstudios]] und 1978 zur kabarettistischen Jahresbilanzsendung [[Das ausgefallene Sport-Studio]] führte, die er bis 1990 sieben Mal moderierte. Ab den [[Olympische Sommerspiele 1984|Olympischen Spielen in Los Angeles]] (1984) kommentierte er zunächst Amateur- und später Berufsboxen im Fernsehen. Als langjähriger [[Kampfrichter]] im Amateurboxen und als Kabarettist konnte er hier zwei seiner Kompetenzen gleichzeitig anwenden. Sein anhaltendes Interesse für Sport im Allgemeinen bewies er durch gelegentliche [[Kolumne]]n in einem Fachblatt. Während seiner Duo-Jahre mit Dieter Hildebrandt stand er im Tor des ''[[FC Schmiere]],'' der Fußballmannschaft der Kabarett- und Kleintheaterszene jener Zeit.<ref name="BR2017">Porträt von Werder Schneyder, Bayern 2 Radiothemen vom 17. Januar 2017, abgerufen 26. Januar 2017.</ref> | ||
== Auszeichnungen und Ehrungen == | == Auszeichnungen und Ehrungen == | ||