Karl von Abel: Unterschied zwischen den Versionen

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Durch seine erste Frau beeinflusst, wandelte sich Karl von Abel ab 1832 vom liberalen Protestanten zum konservativen Katholiken. Infolge der Zwistigkeiten mit dem Präsidenten der [[Regentschaft]], dem Grafen [[Joseph Ludwig von Armansperg]], kehrte er 1834 in das Ministerium des Innern zurück, dessen Verwaltung ihm 1837 erst [[Kommissar#Kommissarische Amtsausübung|kommissarisch]], dann definitiv als Minister übertragen wurde. Im Landtag vertrat er 1837 die Rechte der Krone hinsichtlich der Vermehrung von Klöstern sehr wirksam und wurde noch im gleichen Jahre an Stelle des [[Fürst]]en [[Ludwig (Oettingen-Wallerstein)|Ludwig von Oettingen-Wallerstein]] zunächst provisorisch und bald darauf endgültig zum Minister des Inneren ernannt. Seine neue Richtung zeigte sich sehr bald durch Duldung antipreußischer Pressepolemik anlässlich der [[Kölner Wirren]], der Förderung der Missionen, der Hebung der Stellung des Klerus und weitgehender Verkirchlichung des Bildungswesens. 1840 wurde ihm auch das Finanzministerium unterstellt, so dass er jetzt Finanz- und Innenminister war. Abels Ausfälle gegen seinen Vorgänger im Amt des Innenministers, den Fürsten Ludwig von Oettingen-Wallerstein, führten zu einem [[Duell|Pistolenduell]] zwischen ihm und dem Fürsten am 11. April 1840 im [[Englischer Garten (München)|Englischen Garten]]. Es endete zwar unblutig, zog aber für beide Seiten gleich unangenehme öffentliche Diskussionen über den [[Satisfaktion|Ehrenstandpunkt]] nach sich. Im [[Volksmund]] hieß es: ''„Ehedem hat Kain den Abel umgebracht; jetzt aber bringt der Abel kein(en) um“''.<ref name="FS" />


Am 12. März 1844 wurde Abel [[Nobilitierung|nobilitiert]] und galt als das politische Haupt der sogenannten [[Ultramontan]]en. König [[Ludwig I. (Bayern)]] bezeichnete ihn als seinen „ersten Staatsmann“. Abel behinderte u.&nbsp;a. auch die Bildung [[evangelisch]]er Gemeinden, begünstigte [[Konvertit]]en zum Katholizismus und betonte die [[Monarchie|monarch]]ische Autorität. Trotzdem herrschte er in gewisser Weise auch über die [[Katholische Kirche]] selbst, denn seine politischen Entscheidungen orientierten sich nahezu bedingungslos am Willen König Ludwig I.<ref name="MJH" /> Zwischen 1844 und 1845 wurde er zum [[Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem|Ritter vom Heiligen Grab]] geschlagen.<ref>[http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_46075 Dieter Weiß: ''Der Orden im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit''], Stand 20. April 2012</ref>
Von Liberalen und Protestanten bekämpft, verlor Abel 1846 das neue Kultusministerium. Schließlich entzog ihm Ludwig I. die Zuständigkeit für kirchliche Angelegenheiten und übertrug sie ab 1. Januar 1847 dem neugebildeten ''Ministerium des Innern für kirchliche Angelegenheiten'', das [[Karl von Schrenck]] unterstand, einem Angehörigen des [[Corps Palatia München]]. Abel  wurde am 17. Februar 1847 von Ludwig in Ungnaden entlassen; denn er hatte [[Lola Montez]], seiner dramatischen und hochpolitischen [[Liebesbeziehung]], das [[Bürgerrecht]] verweigert und sein [[Memorandum]] in die [[Presse (Medien)|Presse]] gegeben.


In der Folge wurde er 1847 außerordentlicher [[Gesandter]] in [[Turin]], der damaligen Hauptstadt des [[Königreich Sardinien|Königreichs Sardinien-Piemont]].<ref>[http://www.nachlassdatenbank.de/viewall.php Bundesarchiv]</ref> Er trat diesen Posten jedoch erst unter König [[Maximilian II. Joseph (Bayern)|Maximilian II.]] an. 1848 wurde er in die [[Kammer der Abgeordneten (Bayern)|Zweite Kammer des Bayerischen Landtages]] gewählt, sah sich  hier jedoch schonungslosen Angriffen der Gegner ausgesetzt und konnte keinen Einfluss gewinnen. [[1848]] kehrte er in den Umkreis des [[Abdikation|abgedankten]] Königs zurück und beriet den jungen König [[Maximilian II. Joseph (Bayern)]] in wichtigen Entscheidungen. Im März 1850 wurde er abberufen und in den Ruhestand versetzt. Nach seinem Sturz bewiesen ihm seine ultramontanen Anhänger „schwarze Untreue“ und verleugneten ihn, als ob er nie zu ihnen gehört hätte.<ref>Heinrich von Treitschke, zitiert nach E. Weiß</ref> Er zog sich vom öffentlichen Leben zurück und lebte auf seinem Gut [[Stamsried]] in der [[Oberpfalz]].  
In der Folge wurde er 1847 außerordentlicher [[Gesandter]] in [[Turin]], der damaligen Hauptstadt des [[Königreich Sardinien|Königreichs Sardinien-Piemont]].<ref>[http://www.nachlassdatenbank.de/viewall.php Bundesarchiv]</ref> Er trat diesen Posten jedoch erst unter König [[Maximilian II. Joseph (Bayern)|Maximilian II.]] an. 1848 wurde er in die [[Kammer der Abgeordneten (Bayern)|Zweite Kammer des Bayerischen Landtages]] gewählt, sah sich  hier jedoch schonungslosen Angriffen der Gegner ausgesetzt und konnte keinen Einfluss gewinnen. [[1848]] kehrte er in den Umkreis des [[Abdikation|abgedankten]] Königs zurück und beriet den jungen König [[Maximilian II. Joseph (Bayern)]] in wichtigen Entscheidungen. Im März 1850 wurde er abberufen und in den Ruhestand versetzt. Nach seinem Sturz bewiesen ihm seine ultramontanen Anhänger „schwarze Untreue“ und verleugneten ihn, als ob er nie zu ihnen gehört hätte.<ref>Heinrich von Treitschke, zitiert nach E. Weiß</ref> Er zog sich vom öffentlichen Leben zurück und lebte auf seinem Gut [[Stamsried]] in der [[Oberpfalz]].  
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