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*München Deutsches Museum - [[Deutsches Museum|UNRRA Durchgangslager/Munich Deutsches Museum]] - UNRRA Transit Camp | *München Deutsches Museum - [[Deutsches Museum|UNRRA Durchgangslager/Munich Deutsches Museum]] - UNRRA Transit Camp | ||
*München [[Funkkaserne]] - Durchgangs- und Auswanderungslager/Munich Funkkaserne - Transit and Emigration Camp | *München [[Funkkaserne]] - Durchgangs- und Auswanderungslager/Munich Funkkaserne - Transit and Emigration Camp | ||
*München-[[ | *München-[[#Freimann displaced persons camp|Neufreimann]] - Jüdisches DP-Lager/Munich-Neufreimann - Jewish DP Camp | ||
*München [[Kaserne|Warner Kaserne]] - Durchgangs- und Auswanderungslager/Munich Warner Kaserne - Transit and Emigration Camp | *München [[Kaserne|Warner Kaserne]] - Durchgangs- und Auswanderungslager/Munich Warner Kaserne - Transit and Emigration Camp | ||
**siehe auch: | **siehe auch: | ||
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*Hochland - Jüdisches DP-Lager (Hachschara)/Jewish DP Camp (Hachsharah) | *Hochland - Jüdisches DP-Lager (Hachschara)/Jewish DP Camp (Hachsharah) | ||
*[[Kaufering]] - Jüdische DP-Gemeinde/Jewish DP Community | *[[Kaufering]] - Jüdische DP-Gemeinde/Jewish DP Community | ||
* [[Prien]] - Jüdisches Kinderlager/Jewish DP Children's Center | |||
== A Lebn afs nay (''Ein Leben aufs neu'') == | == A Lebn afs nay (''Ein Leben aufs neu'') == | ||
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So wurden sie zu ''displaced persons'', die in Auffanglagern – DP camps – bei München, Regensburg und Bamberg, in Ulm und Stuttgart, bei Frankfurt am Main, Kassel und vielen anderen Städten lebten und warteten, die meisten drei bis vier Jahre. Zu ihnen stießen ab 1946 mehr als 100.000 weitere jüdische Flüchtlinge aus Osteuropa, zumeist polnische Juden, die Krieg und Holocaust in der Sowjetunion überlebt hatten und nach dem Krieg in Polen erneut mit antisemitischen Pogromen konfrontiert waren. Gemeinsam bauten diese jüdischen DPs (nach ihrer Selbstbezeichnung die She’arit Hapleyta – "der Rest, der entkommen ist") in den von den Besatzungsmächten errichteten Lagern ihr eigenes Gemeinwesen auf, mit Zentralkomitee und örtlichen Selbstverwaltungen, mit Schulen und beruflichen Ausbildungskursen, Zeitungen und Zeitschriften, Theatergruppen und Sportmannschaften. | So wurden sie zu ''displaced persons'', die in Auffanglagern – DP camps – bei München, Regensburg und Bamberg, in Ulm und Stuttgart, bei Frankfurt am Main, Kassel und vielen anderen Städten lebten und warteten, die meisten drei bis vier Jahre. Zu ihnen stießen ab 1946 mehr als 100.000 weitere jüdische Flüchtlinge aus Osteuropa, zumeist polnische Juden, die Krieg und Holocaust in der Sowjetunion überlebt hatten und nach dem Krieg in Polen erneut mit antisemitischen Pogromen konfrontiert waren. Gemeinsam bauten diese jüdischen DPs (nach ihrer Selbstbezeichnung die She’arit Hapleyta – "der Rest, der entkommen ist") in den von den Besatzungsmächten errichteten Lagern ihr eigenes Gemeinwesen auf, mit Zentralkomitee und örtlichen Selbstverwaltungen, mit Schulen und beruflichen Ausbildungskursen, Zeitungen und Zeitschriften, Theatergruppen und Sportmannschaften. | ||
Für die Mehrheit der in den DP-Camps ausharrenden Juden war eine Zukunft im Land der Täter allerdings unvorstellbar: Ihre Hoffnung richtete sich auf ein freies, ohne Angst vor Verfolgung, selbstbestimmtes Leben in Palästina. Mit der Gründung des Staates Israel im Mai 1948 wurden die "Wartesäle" nicht mehr gebraucht, die Lager sukzessive zugemacht. | Für die Mehrheit der in den DP-Camps ausharrenden Juden war eine Zukunft im Land der Täter allerdings unvorstellbar: Ihre Hoffnung richtete sich auf ein freies, ohne Angst vor Verfolgung, selbstbestimmtes Leben in Palästina. Mit der Gründung des Staates Israel im Mai 1948 wurden die "Wartesäle" nicht mehr gebraucht, die Lager sukzessive zugemacht. Umzüge in das [[DP-Camp Föhrenwald|DP-Camp Föhrenwald, bzw. Regierungslager bei Wolfratshsn.]] waren teilweise die Folge. | ||
== Die Unterstützung durch die Israelitische Kultusgemeinde == | == Die Unterstützung durch die Israelitische Kultusgemeinde == | ||
Am 19. Juli 1945 wurde die [[Israelitische Kultusgemeinde]] (IKG) München neu gegründet, am 20. Mai 1947 die [[Synagoge]] in der [[Reichenbachstraße]] neu eingeweiht. Die Gemeindemitglieder bestanden aus den wenigen überlebenden deutschen Juden, zum größten Teil aus dem [[KZ Theresienstadt]] zurückgekehrt. Die Anzahl der Münchner Juden sank bald und beständig: 1950 zählte man etwa 4.800, 1975 knapp 4.000 und 1995 nur noch rund 2.200 Gemeindemitglieder. Durch die Öffnung der ehemaligen UdSSR konnten jüdische Bürger als sogenannte Kontingentflüchtlinge aus den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion einreisen. Die beiden Münchner jüdischen Gemeinden, die Israelitische Kultusgemeinde und die liberale Gemeinde Beth Shalom, haben nun insgesamt wieder etwa 10.000 Mitglieder (Stand: Herbst 2006). | Am 19. Juli 1945 wurde die [[Israelitische Kultusgemeinde]] (IKG) München neu gegründet, am 20. Mai 1947 die [[Synagoge]] in der [[Reichenbachstraße]] neu eingeweiht. Die Gemeindemitglieder bestanden aus den wenigen überlebenden deutschen Juden, zum größten Teil aus dem [[KZ Theresienstadt]] zurückgekehrt. Die Anzahl der Münchner Juden sank bald und beständig: 1950 zählte man etwa 4.800, 1975 knapp 4.000 und 1995 nur noch rund 2.200 Gemeindemitglieder. Durch die Öffnung der ehemaligen UdSSR konnten jüdische Bürger als sogenannte Kontingentflüchtlinge aus den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion einreisen. Die beiden Münchner jüdischen Gemeinden, die Israelitische Kultusgemeinde und die liberale Gemeinde Beth Shalom, haben nun insgesamt wieder etwa 10.000 Mitglieder (Stand: Herbst 2006). | ||
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==American sector camps== | ==American sector camps== | ||
*München IRO displaced persons camp, a camp for Latvian displaced persons, es gab Scout troop und Girl Guides | *München IRO displaced persons camp, a camp for Latvian displaced persons, es gab Scout troop und Girl Guides | ||
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*München-Freiman, es gab Russian Boy Scout troops | *München-Freiman, es gab Russian Boy Scout troops | ||
* DP-Camp Föhrenwald, [[Wolfratshausen]], 1945-1957 (zuletzt deutsch geführtes [http://www.hagalil.com/2017/02/foehrenwald/ hagalil.com-Link]) | * DP-Camp Föhrenwald, [[Wolfratshausen]], 1945-1957 (zuletzt deutsch geführtes [http://www.hagalil.com/2017/02/foehrenwald/ hagalil.com-Link]) | ||
Jim G. Tobias | Jim G. Tobias | ||
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* Gregor Prokoptschuk: ''Ukrainer in Munchen und der Bundesrepublik.'' Verlag Ukraine. 112 S. G. Munchen, 1959. | * Gregor Prokoptschuk: ''Ukrainer in Munchen und der Bundesrepublik.'' Verlag Ukraine. 112 S. G. Munchen, 1959. | ||
* Elke Schubert: "Mir zaynen do. Das aktuelle Jahrbuch des Fritz-Bauer-Instituts über die jüdischen 'Displaced Persons' im Nachkriegsdeutschland", in: Frankfurter Rundschau, Nr. 38, 14.02.1998 | * Elke Schubert: "Mir zaynen do. Das aktuelle Jahrbuch des Fritz-Bauer-Instituts über die jüdischen 'Displaced Persons' im Nachkriegsdeutschland", in: Frankfurter Rundschau, Nr. 38, 14.02.1998 | ||
* | * Leo W. Schwarz: The Redeemers. A Saga of the Years 1945-1952. New York, NY: Farrar, Straus and Young, 1953 | ||
* Wetzel | * Juliane Wetzel: Jüdisches Leben in München 1945-1951. Durchgangsstation oder Wiederaufbau? München, Stadtarchiv, 1987 | ||
===Einzelne Zitate, Bemerkungen=== | ===Einzelne Zitate, Bemerkungen=== | ||
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