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* Das BR Fernsehen überträgt den Festakt am Mittwoch ab 10.55 Uhr live, auf BR24.de kann die Gedenkveranstaltung ab 10.55 Uhr im Livestream verfolgt werden. | * Das BR Fernsehen überträgt den Festakt am Mittwoch ab 10.55 Uhr live, auf BR24.de kann die Gedenkveranstaltung ab 10.55 Uhr im Livestream verfolgt werden. | ||
* Am Dienstag-Abend widmet ARD-alpha dem Thema einen Programmschwerpunkt. Unter anderem: | * Am Dienstag-Abend widmet ARD-alpha dem Thema einen Programmschwerpunkt. Unter anderem: | ||
** [http://www.br.de/nachrichten/oberbayern/inhalt/gedenken-opfer-olympia-attentat-fliegerhorst-ffb-1972-100.html Schießerei und Explosion 1972 am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck] - 15 Tote | ** <!--Zitate noch einarbeiten | ||
Schießerei und Explosion 1972 am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck | |||
Heute vor 45 Jahren erlangte Fürstenfeldbruck während der Olympischen Sommerspiele in München traurige Berühmtheit: Am Fliegerhorst endete das Olympia-Attentat auf die israelische Mannschaft blutig, insgesamt 15 Menschen starben. Am Tatort wird heute ab 11 Uhr – wie jedes Jahr – der Opfer des Attentats gedacht. | |||
Von: Julia Binder | |||
Stand: 05.09.2017 |Bildnachweis | |||
Attentäter '72 im olympischen Dorf in München | Bild: Bayerischer Rundfunk | |||
BR24 Zeitreise: Das Olympia-Attentat von '72 | |||
"In den frühen Morgenstunden dringen mehrere bewaffnete Terroristen in das Quartier der israelischen Mannschaft ein." | |||
Ausschnitt Tagesschau | |||
Hubschrauber in Fürstenfeldbruck 1972 | Bild: picture-alliance/dpa | |||
Hubschrauber in Fürstenfeldbruck | |||
So die ersten Meldungen in der Tagesschau. Die insgesamt acht Palästinenser nehmen Sportler, Trainer und Kampfrichter der israelischen Olympia-Mannschaft als Geiseln. Zwei erschießen sie bereits im Olympiadorf. | |||
"Spät abends war es dann so, dass die Terroristen ausgeflogen wurden mit Hubschraubern nach Fürstenfeldbruck." | |||
Polizist Rainer Zöller | |||
Denn vom Fliegerhorst in Fürstenfeldbruck aus wollten die Terroristen Deutschland mit ihren Gefangenen verlassen. | |||
"War wie Sciene Fiction, Lufthansa-Maschine stand da, die Hubschrauber sind gelandet, dann war es erst Ruhe und still, dann ging es los mit der Schießerei. – Meine Damen und Herren, hier aus der Pressekonferenz Jonny Klein, Sie haben eine Meldung durchgegeben: Anruf aus Fürstenfeldbruck, Schießerei, die Polizei schießt zurück." | |||
Polizist Rainer Zöller | |||
Zwei Stunden unkontrollierte Schießerei | |||
Ehemaliger Fliegerhorst Fürstenfeldbruck - Gedenken an Olympia-Attentat 1972 | Bild: picture-alliance/dpa | |||
Der Fliegerhorst Fürstenfeldbruck war 1972 Ort des Olympia-Attentats. | |||
Die schlecht vorbereiteten und nur mit Sturmgewehren und Standard-Dienstpistolen ausgestatteten Münchner Polizisten sollten eigentlich die israelischen Geiseln auf dem Rollfeld befreien. Doch die Aktion geriet völlig außer Kontrolle. Der Polizist Karl-Heinz Buckeley erinnert sich an zwei Stunden unkontrollierte Schießerei zwischen Polizei und Terroristen – und an die Explosion eines Hubschraubers: | |||
"Der Hubschrauber fing zu brennen an, hab Feuerwehrleute bewundert, trotzdem noch geschossen wurde, sind sie raus zum Löschen. Wir waren hinter dem Flughafengebäude unter geparkten Autos gelegen und hatten fürchterliche Angst." | |||
Karl-Heinz Buckeley | |||
Die unübersichtliche Lage am Fliegerhorst führte zu diversen Falschmeldungen und großer Verwirrung: | |||
"Vom Tower kommen andere Meldungen als von den Einsatzkräften am Boden. – Wir können nur hoffen, dass sich verschiedene Gerüchte nicht bestätigen. -- Warum kann es keiner bestätigen? – Einfach deshalb, weil die Männer derzeit im Einsatz sind." | |||
Zitat Radioreporter | |||
"Ich werde warten, bis André anruft" | |||
Dennoch verkündeten mehrere Nachrichtenagenturen gegen 23.30 Uhr in Eilmeldungen, alle Geiseln seien befreit worden. Ankie Spitzer, deren Mann André sich in der Gefangenschaft der Terroristen befand, erinnert sich noch ganz genau an die Presseerklärung des deutschen Regierungssprechers Konrad Ahlers: | |||
"Er sagte, wir hatten einen schwierigen Tag, aber ich freue mich, mitteilen zu können, dass alle Terroristen tot und alle Geiseln befreit sind. Mein Vater sprang auf und sagte, nun mach ich den Champagner auf. Ich sagte, nein, ich werde warten, bis André anruft." | |||
Ankie Spitzer | |||
Das hat er nie wieder getan. Die Bilanz des katastrophal gescheiterten Befreiungsversuch vom Fliegerhorst in Fürstenfeldbruck: Alle neun israelischen Geiseln sind tot, ein Münchner Polizist erlitt einen tödlichen Kopfschuss, fünf der acht palästinensischen Terroristen wurden ebenfalls erschossen, drei festgenommen. | |||
"Die ganze Aktion, die dafür gedacht war, unschuldige Menschenleben zu retten, endete mit diesem Desaster." | |||
Hans Klein | |||
… so fasste es der Pressesprecher der Olympischen Spiele in München, Hans Klein, treffend zusammen. | |||
Ehrengäste bei der Gedenkveranstaltung | |||
Bei der Gedenkveranstaltung heute werden unter anderem der Bayerische Kultusminister Ludwig Spaenle, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch und die Generalkonsulin des Staates Israel für Süddeutschland, Sandra Simovich, sprechen. | |||
Angehörige der Opfer in Fürstenfeldbruck | |||
Sicherheitsmaßnahmen beim Gedenkakt in Fürstenfeldbruck. Ein Polizist und sein Hund überprüfen das BR-Reporterfahrzeug Tiguan. | Bild: BR / David Herting | |||
Verstärkte Sicherheitsmaßnahmen der Polizei. Hier am Reporterfahrzeug des BR. | |||
Es kommen sogar Angehörige von zehn der insgesamt elf israelischen Todesopfer. Sie reisen eigens aus Israel an, weil sie morgen dann natürlich auch an der Einweihung der Gedenkstätte im Olympiapark teilnehmen werden. Unter ihnen ist zum Beispiel Ankie Spitzer. Deren Mann André, ein israelischer Fechttrainer, ist bei der missglückten Befreiung der Geiseln am Fliegerhorst in Fürstenfeldbruck ermordet worden. | |||
Und Ankie Spitzer hat sich schon wenige Tage nach dem Tod ihres Mannes geschworen, nie aufzuhören, über die Tat zu sprechen. Deswegen ist es ihr natürlich ein großes Anliegen, auch in Fürstenfeldbruck beim Gedenken dabei zu sein. Auch Shaul Ladany wird heute und morgen an den Feierlichkeiten teilnehmen. Er hat das Attentat überlebt, er war als Geher Teil des israelischen Mannschaft, aber in der Nachbarwohnung, in die die Terroristen nicht eingedrungen sind. Noch heute denkt er jeden Tag an diesen schicksalhaften 5. September 1972, sagt der 81-Jährige. | |||
Alle Anwesenden haben im Anschluss die Möglichkeit, nach jüdischem Brauch Steine und Blumen an der Gedenkstätte niederzulegen. | |||
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