Sendlinger Mordweihnacht: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Bedingungen, die Kaiser Leopold I. der bayerischen Kurfürstin im Vertrag von Ilbesheim zu Beginn des Machtvakuums gewährte, waren großzügig. Unter anderem blieb München unter ihrer unmittelbaren Herrschaft. Leopold I. wollte mit dieser Politik zeitraubende Kämpfe mit den Garnisonen in den bayerischen Städten vermeiden. Im Frühjahr 1705 verstarb jedoch Leopold I. und sein Sohn und Nachfolger Joseph I. ließ das bayerische Oberland und die Residenzstadt München besetzen. Er ließ außerdem die Steuern drastisch erhöhen und quartierte Truppen ein. Im Herbst 1705 wurde eine Zwangsaushebung im ganzen Kurfürstentum angeordnet. Die Soldaten der kaiserlichen Administrationen gingen bei der Rekrutierung und dem Eintreiben von Versorgungsleistungen äußerst brutal vor, worunter vor allem die Landbevölkerung zu leiden hatte.
Die Bedingungen, die Kaiser Leopold I. der bayerischen Kurfürstin im Vertrag von Ilbesheim zu Beginn des Machtvakuums gewährte, waren großzügig. Unter anderem blieb München unter ihrer unmittelbaren Herrschaft. Leopold I. wollte mit dieser Politik zeitraubende Kämpfe mit den Garnisonen in den bayerischen Städten vermeiden. Im Frühjahr 1705 verstarb jedoch Leopold I. und sein Sohn und Nachfolger Joseph I. ließ das bayerische Oberland und die Residenzstadt München besetzen. Er ließ außerdem die Steuern drastisch erhöhen und quartierte Truppen ein. Im Herbst 1705 wurde eine Zwangsaushebung im ganzen Kurfürstentum angeordnet. Die Soldaten der kaiserlichen Administrationen gingen bei der Rekrutierung und dem Eintreiben von Versorgungsleistungen äußerst brutal vor, worunter vor allem die Landbevölkerung zu leiden hatte.


Als Konsequenz kam es zu ersten Aufständen und Gewalttätigkeiten der von der Zwangsaushebung betroffenen Männer in der Oberpfalz, in Niederbayern und in der Gegend um Bad Tölz, die bereits die Losung für die folgenden Revolten prägten: ''Lieber bairisch stea'm, als kaiserlich verdea'm''. Anfang Oktober wurden bei Neunburg vorm Wald achtzehn Rekruten, die zur Armee abgeführt werden sollten, auf offener Straße befreit. Trotz des Einschreitens der kaiserlichen Truppen breiteten sich die Aufstände in Niederbayern und der Oberpfalz – im sogenannten ''Unterland'' – schnell aus.
Als Konsequenz kam es zu ersten Aufständen und Gewalttätigkeiten der von der Zwangsaushebung betroffenen Männer in der Oberpfalz, in Niederbayern und in der Gegend um [[Bad Tölz]], die bereits die Losung für die folgenden Revolten prägten: ''Lieber bairisch stea'm, als kaiserlich verdea'm''. Anfang Oktober wurden bei Neunburg vorm Wald achtzehn Rekruten, die zur Armee abgeführt werden sollten, auf offener Straße befreit. Trotz des Einschreitens der kaiserlichen Truppen breiteten sich die Aufstände in Niederbayern und der Oberpfalz – im sogenannten ''Unterland'' – schnell aus.


=== Die ersten Erfolge des Aufstands und das Braunauer Parlament ===
=== Die ersten Erfolge des Aufstands und das Braunauer Parlament ===
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