Fischmarktbrunnen: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Fischmarktbrunnen01.jpg|thumb|400px|Fischmarktbrunnen]]
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Der '''Fischmarktbrunnen''', wiederholt seiner Heimat beraubt, steht seit 1961 einsam und verlassen auf der kleinen grünen Insel am Rande der [[Maxvorstadt]].
Dieser Brunnen, wiederholt seiner Heimat beraubt, steht seit 1961 einsam und verlassen auf der kleinen grünen Insel am Rande der [[Maxvorstadt]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Beginnen wir einmal mehr in der Vergangenheit. Im Jahre [[1831]] hatte man sich entschlossen für einen Teil des neuen Viktualienmarktes, dem dortigen Fischmarkt, einen Laufbrunnen zu stellen. (Datum aus: <small>''München mit seinen Kunstschätzen und Merkwürdigkeiten'', R. & H. Marggraff, Finsterlin, München, 1846.</small>)<br>
Beginnen wir einmal mehr in der Vergangenheit. Im Jahre [[1831]] hatte man sich entschlossen für einen Teil des neuen Viktualienmarktes, dem dortigen Fischmarkt, einen Laufbrunnen zu stellen. (Datum aus: <small>''München mit seinen Kunstschätzen und Merkwürdigkeiten'', R. & H. Marggraff, Finsterlin, München, 1846.</small>)<br>
Anfang Mai des Jahres 1831 wird bereits am neuen Fischmarkt des Viktualienmarktes, das Fundament des Brunnens angelegt. Der Steinmetzmeister [[Franz Hellriegel]], damals wohnhaft in der Müllerstraße 47, ist indess noch fleissig mit der Ausarbeitung des aus [[Kelheimer Muschelkalk]] gefertigten Brunnens beschäftigt.
Anfang Mai des Jahres 1831 wird bereits am neuen Fischmarkt des Viktualienmarktes, das Fundament des Brunnens angelegt. Der Steinmetzmeister Franz Hellriegel, damals wohnhaft in der [[Müllerstraße]] 47, ist indes noch fleißig mit der Ausarbeitung des aus [[Kelheimer Muschelkalk]] gefertigten Brunnens beschäftigt.
 
Zu den Feierlichkeiten des ersten öffentlichen Fischmarktes am neuen Viktualienmarkt, am 1. Juli 1831 wurde der Brunnen erstmals in voller Wasserpracht den Bürgern der Stadt München presentiert. Bereits einige Tage zuvor, am 25. Juni 1831 konnten die Bürger den neuen Brunnen bei ersten Versuchen ihn mit Wasser zu beschicken, bewundern. Hierzu einige Zeilen aus dem ''Beobachter'': ''Es ist nicht zu läugnen, daß der Platz hierdurch an äußerer Zierde ungemein gewonnen hat. Allein über das gar zu fein aus den Röhren kommende Wasser, auf welches gleichsam die Delphine von Oben zwischen den aufrecht stehenden Muscheln sehnsuchtsvoll oder mitleidig herabschauen ...'' (Quelle: <small>''Münchener Konversations-Blatt., Mitgabe zum Bayerischen Beobachter, Nr. 180, München, 29. Juni 1831.''</small>)  
Zu den Feierlichkeiten des ersten öffentlichen Fischmarktes am neuen Viktualienmarkt, am 1. Juli 1831 wurde der Brunnen erstmals in voller Wasserpracht den Bürgern der Stadt München presentiert. Bereits einige Tage zuvor, am 25. Juni 1831 konnten die Bürger den neuen Brunnen bei ersten Versuchen ihn mit Wasser zu beschicken, bewundern. Hierzu einige Zeilen aus dem ''Beobachter'': ''Es ist nicht zu läugnen, daß der Platz hierdurch an äußerer Zierde ungemein gewonnen hat. Allein über das gar zu fein aus den Röhren kommende Wasser, auf welches gleichsam die Delphine von Oben zwischen den aufrecht stehenden Muscheln sehnsuchtsvoll oder mitleidig herabschauen ...'' (Quelle: <small>''Münchener Konversations-Blatt., Mitgabe zum Bayerischen Beobachter, Nr. 180, München, 29. Juni 1831.''</small>)  


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Ab 1958 stehen Straßenumbauarbeiten an, und der Brunnen muss wieder auf eine kleine Wanderung gehen, um im Jahre [[1961]] seinen neuen Standort, eine kleinen grünen Insel, eingerahmt von der [[Dachauer Straße]], der [[Sandstraße]] und der [[Josef-Ruederer-Straße]], zu erhalten.
Ab 1958 stehen Straßenumbauarbeiten an, und der Brunnen muss wieder auf eine kleine Wanderung gehen, um im Jahre [[1961]] seinen neuen Standort, eine kleinen grünen Insel, eingerahmt von der [[Dachauer Straße]], der [[Sandstraße]] und der [[Josef-Ruederer-Straße]], zu erhalten.


Der in München noch heute ansässige Steinmetzbetrieb Oppenrieder übernimmt die Aufgabe der Restaurierung und der Umbauten. Niemand würde wohl annehmen, dass unser recht modern wirkende Brunnen einst am Fischmarkt des Viktualienmarktes stand. Und niemand würde denken, dass einst ein Fischmarkt am [[Ruedererplatz]] abgehalten wurde.
Der in München noch heute ansässige Steinmetzbetrieb Oppenrieder übernimmt die Aufgabe der Restaurierung und der Umbauten. Niemand würde wohl annehmen, dass unser recht modern wirkende Brunnen einst am Fischmarkt des Viktualienmarktes stand. Und niemand würde denken, dass einst ein Fischmarkt am Ruedererplatz abgehalten wurde.


Zu hoffen bleibt, dass der Brunnen vielleicht eines Tages wieder einen gemütlicheren und passenderen Platz finden möge, wenngleich sich auf Parkbänken am Rande des Grünstreifens einige "Obdachlose" bei fast jeder Wetterlage zu spannenden Plaudereien treffen und den Brunnen und seinen Platz wohl als ihre Heimat ansehen.
Zu hoffen bleibt, dass der Brunnen vielleicht eines Tages wieder einen gemütlicheren und passenderen Platz finden möge, wenngleich sich auf Parkbänken am Rande des Grünstreifens einige "Obdachlose" bei fast jeder Wetterlage zu spannenden Plaudereien treffen und den Brunnen und seinen Platz wohl als ihre Heimat ansehen.


== Beschreibung ==
== Beschreibung ==
Das achteckige Fundament ebenso das Brunnenbecken ist aus Kelheimer Muchelkalk, und die Mittelsäule aus [[Donaukalkstein]] gefertigt. [[Otto Reis]] ordnet das Gestein des Brunnenbeckens dem Ruhpoldinger oder Trientiner Knollenmarmor zu. Das Material der Mittelsäule und Krönung ordnet er als Kelheimer Muschelkalk ein. Bei dem Material des Brunnenbeckens ist er sich mit dem Author des ''Beobachters'' somit uneins.
Das achteckige Fundament ebenso das Brunnenbecken ist aus Kelheimer Muschelkalk und die Mittelsäule aus [[Donaukalkstein]] gefertigt. [[Otto Reis]] ordnet das Gestein des Brunnenbeckens dem Ruhpoldinger oder Trientiner Knollenmarmor zu. Das Material der Mittelsäule und Krönung ordnet er als Kelheimer Muschelkalk ein. Bei dem Material des Brunnenbeckens ist er sich mit dem Author des ''Beobachters'' somit uneins.


Diese Form setzt sich bis unter den Aufsatz fort. Jede der Flanken der Mittelsäule, die sich  
Diese Form setzt sich bis unter den Aufsatz fort. Jede der Flanken der Mittelsäule, die sich  
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