Erzbistum München und Freising

Das Erzbistum München und Freising ist die Organisation der römisch-katholischen Kircheim Großraum München.

Wappen des Erzbistums München und Freising
Das Palais Holnstein, hier um 1890, ist bis heute Sitz des Erzbistums
Palais Holnstein im Jahr 2018.

Geschichte

Herzog Grimoald II. rief etwa um 720 den fränkischen Bischof Korbinian an seinen Hof in Freising und errichtete eine erste Domkirche neben seiner herzoglichen Pfalz auf dem später Domberg genannten Hügel. Bonifatius errichtete im Jahr 739 das Bistum Freising zusammen mit den Bistümern Salzburg, Regensburg und Passau. 1294 wurde es zum Fürstbistum erhoben.

Als nach der Säkularisation 1803 im selben Jahr der damalige Bischof starb, blieb der Bischofsstuhl 18 Jahre lang unbesetzt. Durch das Bayerische Konkordat von 1817 wurde das Erzbistum München und Freising errichtet, der Sitz nach München verlegt und die Frauenkirche als Dom zu Unserer Lieben Frau zur Kathedrale erhoben. 1921 wurde Lothar Anselm Freiherr von Gebsattel zum ersten Erzbischof ernannt.

Leitung

An der Spitze des Erzbistums steht ein Erzbischof oder ein vom Papst bestellter Amtsverwalter.

Dieser Erzbischof erhielt in der Vergangenheit sehr oft vom Papst eine Berufung in das Kardinalskollegium. Die Vorbereitung der Bischofswahl findet im Metropolitankapitel statt. In der Regel unterbreitet das Domkapitel dem Papst eine Liste von Kandidaten für das Bischofsamt, aus der dieser dann den Bischof ernennt.

Organisation

Im Erzbistum München und Freising leben etwa 3,9 Millionen Menschen, darunter etwas mehr als 1,4 Millionen Katholiken (etwa 36 Prozent). Das Erzbistum ist in drei Seelsorgsregionen mit insgesamt 18 Dekanaten unterteilt. Es gibt 743 Seelsorgestellen (Pfarreien und Kuratien), von denen 696 in 220 Pfarrverbänden zusammengeschlossen und 47 selbständig sind. An Kirchengebäuden gibt es im Erzbistum 743 Pfarrkirchen, 1.134 Filialkirchen und Nebenkirchen sowie 1.365 Kapellen.[1].

Bis zum 31. Dezember 2023 gab es im Erzbistum 40 Dekanate. Davon lagen auf dem Münchner Stadtgebiet die elf Dekanate München-Innenstadt, München-Bogenhausen, München-Feldmoching, München-Forstenried, München-Freimann, München-Giesing, München-Laim, München-Nymphenburg, München-Pasing, München-Perlach und München-Trudering. Zur Region München des Erzbistums gehörte ferner das Dekanat Ottobrunn.

Mit der am 1. Januar 2024 in Kraft getretenen Dekanatsreform wurden die bisher 40 Dekanate zu 18 Dekanaten zusammengefasst, aus den zwölf Dekanaten der Region München wurden fünf. Die Pfarrverbände und Einzelpfarreien selbst blieben unverändert.[2] Seitdem gibt es in München die Dekanate:[3]

Dekanat bisherige Dekanate Pfarreien Pfarrverbände
München-Mitte München-Innenstadt, teilweise München-Nymphenburg 27 5
München-Nordost teilweise München-Bogenhausen, München-Trudering 25 10
München-Nordwest teilweise München-Feldmoching, München-Freimann, teilweise München-Nymphenburg 29 11
München-Südost teilweise München-Bogenhausen, München-Giesing, München-Perlach, Ottobrunn 43 16
München-Südwest München-Forstenried, München-Laim, München-Pasing 43 17
Gesamt: 167 59

Weitere kirchliche Einrichtungen des Bistums oder innerhalb des Bistums sind:

Personalstrukturen des Bistums

Zum 1. Januar 2019 wirkte im Erzbistum 576 Priester in der Seelsorge, 294 lebten im Ruhestand. 128 Männer arbeiteten als Diakone im Hauptberuf, weitere 49 im Zivilberuf. 326 Frauen und Männer waren im Erzbistum als Pastoralreferenten angestellt. Ferner arbeiteten 280 Frauen und Männer als Gemeindereferenten. Zudem gab es im Erzbistum 574 Religionslehrer im Kirchendienst. In Ordensgemeinschaften lebten insgesamt 1673 Ordensschwestern und 466 Ordensmänner (Patres, Fratres).

Unter den mehr als 200.000 Ehrenamtlichen in den Pfarreien wirkten etwa 9.000 in Pfarrgemeinderäten und weitere 6.150 in Kirchenverwaltungen.

Die Zahl der kirchlichen Angestellten belief sich auf ca. 16.000. Darunter waren über 1.000 Lehrkräfte an den diözesaneigenen Schulen.

Die Zahl der Mitarbeiter bei der Caritas belief sich auf ca. 20.000 (Kopfzahl, das sind deutlich weniger Vollzeit-Arbeitsplätze}.

Haus der Begegnung in Rom

In Rom wurde 2015 im "Haus der Begegnung" des Erzbistums München und Freising der Betrieb aufgenommen, gebaut 1917, erworben 2012, umgetauft in "Casa Santa Maria", besser bekannt schlicht als "das Haus in Rom".

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zahlen, Daten, Fakten. erzbistum-muenchen.de, Hrsg.: Erzdiözese München und Freising, abgerufen am 23. November 2023
  2. Dekanatsreform 2024. erzbistum-muenchen.de, Hrsg.: Erzdiözese München und Freising, abgerufen am 23. November 2023
  3. Detailkarte der neuen Dekanate in der Seelsorgsregion München. erzbistum-muenchen.de, Hrsg.: Erzdiözese München und Freising, abgerufen am 23. November 2023 (pdf)
Das Thema "Erzbistum München und Freising" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
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