Viktualienmarkt: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Dieser Artikel|befasst sich mit dem Viktualienmarkt im Stadtkern. Es gibt auch einen Artikel zum [[Pasinger Viktualienmarkt]].
{{Dieser Artikel|befasst sich mit dem Viktualienmarkt im Stadtkern. <br>Es gibt auch einen Artikel zum [[Pasinger Viktualienmarkt]].}}
[[Bild:Viktualienmarkt02082010a.jpg|thumb|460px|Blick nach Südwest: der Übergang vom Viktualienmarkt zur Metzgerzeile, darüber auf der Terrasse das Café Rischart, im Hintergrund rechts die Häuser beim Aufgang zum Petersplatz; ganz weit links wäre die [[Schrannenhalle]] zu denken]]
{{Infobox Straße
Der '''Viktualienmarkt''' ist ein Markt für Lebensmittel (lateinisch ''victus'') in der [[München|Münchner]] Innenstadt. Er findet täglich (außer an Sonn- und Feiertagen) statt und besteht größtenteils aus festen Ständen in schilffarbenen Holzhütten mit flachem Pyramidendach, dazwischen sieben Brunnen, ein [[Biergarten]] und der [[Maibaum]].  
| Name                = Viktualienmarkt
| Alternativnamen      = Untere Fleischbank (ab 1611), Fleischbankstraße (1796-1807)
| Bild                = ViktualienmarktSch.jpg
| BildHintergrund      =
(Oder wenn zwei Bilder verwendet werden:
| Bild1                =
| Bild1Hintergrund    =
| Bild1Breite          =
| Bild2                =
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| Bild2Breite          =
| Bild zeigt          =
| Ort                  = München
| Bezeichnung Ort      =
| Ortsteil            = [[Angerviertel]]
| Bezeichnung Ortsteil = [[Altstadt-Lehel]]
| PLZ                  = 80331
| Angelegt            =
| Neugestaltet        =
| NameErhalten        = 1807
| NameErhaltenInfo    = Erstnennung<ref>Stadtgeschichte München: [https://stadtgeschichte-muenchen.de/strassen/d_strasse.php?id=5522 Viktualienmarkt]</ref>
| Straßen              = [[Tal]] [[Rosental]]
| Querstraßen          = [[Petersplatz]] [[Prälat-Miller-Weg]] [[Frauenstraße]] [[Blumenstraße]] [[Prälat-Zistl-Straße]]
| Plätze              = [[Dreifaltigkeitsplatz]]
| Bauwerke            =
| U-Bahn              = {{ÖPNV|S1}}-{{ÖPNV|S8}} {{ÖPNV|U3}} {{ÖPNV|U6}} [[Marienplatz]]
| Tram                =
| Bus                  = {{ÖPNV|52}} {{ÖPNV|62}} Viktualienmarkt, {{ÖPNV|132}} auch [[Tal]]
| Nutzergruppen        = Fußgänger, z.T. Radfahrer, Kraftfahrzeuge, ÖPNV
| Straßengestaltung    = Platz ist verkehrsberuhigt
| Straßenlänge        = 210 m
| Straßenbreite        =
| Baukosten            =
| Nummer              =
| Rambaldi            = 679
| MSVZ                =
| Straßen-ID          = 04893
}}
[[Datei:Viktualienmarkt mit Dachgrün.jpeg|thumb|Der Viktualienmarkt von oben, 1982 — Standldächer 2019 nachträglich „begrünt“<br/><small>Fotobearbeitung [[Karl Schillinger]]</small>]]
[[Datei:Mueviktualienmarkt1884.jpg|thumb||Der Viktualienmarkt im Jahr [[1884]] ]]
Der '''Viktualienmarkt''' ist ein Markt für Lebensmittel (lateinisch ''victus'') in der [[München|Münchner]] [[Innenstadt]]. Er findet werktäglich statt und besteht größtenteils aus festen Ständen in schilffarbenen Holzhütten mit flachem Pyramidendach, dazwischen acht [[Brunnen am Viktualienmarkt|Brunnen]], ein [[Biergarten]] und der [[Maibaum]].  


[[Datei:Mueviktualienmarkt1884.jpg|thumb||Das Leben und Treiben am Viktualienmarkt im Jahr 1884]]
[[Bild:Viktualienmarkt02082010a.jpg|thumb|410px|Blick nach Südwest: der Übergang vom Viktualienmarkt zur Metzgerzeile, darüber auf der Terrasse das [[Rischart|Café Rischart]], im Hintergrund rechts die Häuser beim Aufgang zum [[Petersplatz]]; ganz weit links wäre die [[Schrannenhalle]] zu denken]]
[[Datei:Mueviktu091961bw50.jpg|thumb|Auch das war der Viktualienmarkt (1961)]]
== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der Viktualienmarkt am heutigen Ort entstand aus der Verlegung des alten Münchner Stadtmarktes am ''Schrannenplatz'', dem heutigen [[Marienplatz]], der als Handelsort für Getreide und andere Agrarerzeugnisse zu klein geworden war. Daher verfügte König [[Maximilian I. Joseph]] am 2.&nbsp;Mai&nbsp;[[1807]] einen Teil des Marktes in das Gebiet zwischen [[Heilig-Geist-Kirche]] und [[Frauenstraße]] zu verlegen und trug dem Magistrat auf, die von der Stadt erworbenen Benefizhäuser von Heiliggeist abzubrechen. Damit hatte der „grüne Markt" einen eigenen Platz, der geraume Zeit auch einfach ''Marktplatz'' hieß. Die Bezeichnung Viktualienmarkt wurde erst später üblich.
Der Viktualienmarkt an seinem heutigen Platz entstand aus der Verlegung des alten Münchner Stadtmarktes am ''Schrannenplatz'' vor dem Rathaus, dem heutigen [[Marienplatz]], der als Handelsort für Getreide und andere Agrar-Erzeugnisse zu klein geworden war. Daher verfügte König [[Maximilian I. Joseph]] am 2.&nbsp;Mai&nbsp;[[1807]], einen Teil des Marktes in das Gebiet zwischen [[Heilig-Geist-Kirche]] und [[Frauenstraße]] zu verlegen und trug dem [[Magistrat]] auf, dort die von der Stadt erworbenen [[Heilig-Geist-Kirche|Benefizhäuser von Heiliggeist]] abzubrechen. Damit hatte der „grüne Markt" einen eigenen Platz, der geraume Zeit einfach ''Marktplatz'' hieß. Die Bezeichnung Viktualienmarkt wurde erst später üblich.


Bereits in den Jahren [[1823]] bis [[1829]] musste dieser zentrale Markt wesentlich erweitert werden. Im Jahre [[1885]] wurde das alte Heilig-Geist-Spital abgebrochen und die Heilig-Geist-Kirche in westliche Richtung verlängert. Dadurch erhielten Markt und Stadt ein neues Gesicht. Am Südende an der [[Blumenstraße]] war [[1852]], hart an der einstigen [[Stadtmauer]], die langgestreckte [[Schrannenhalle]], die Vorläuferin der heutigen [[Großmarkthalle München|Großmarkthalle]] entstanden, die [[1932]] teilweise abbrannte und seit [[2005]] wieder in Betrieb ist. [[1855]] wurde der Fischmarkt an die [[Westenriederstraße]] verlegt. Seit [[1870]] gibt es feste Stände. Davor wurden die Verkaufsplätze täglich neu vergeben.  
Bereits in den Jahren [[1823]] bis [[1829]] musste dieser zentrale Markt wesentlich erweitert werden. Im Jahre [[1885]] wurde das alte Heilig-Geist-Spital abgebrochen und die [[Heilig-Geist-Kirche]] in westliche Richtung verlängert. Dadurch erhielten Markt und Stadt ein neues Gesicht. Am Südende an der [[Blumenstraße]] war [[1852]], hart an der einstigen [[Stadtmauer]], die langgestreckte [[Schrannenhalle]], die Vorläuferin der heutigen [[Großmarkthalle München|Großmarkthalle]] entstanden, die [[1932]] teilweise abbrannte und erst seit [[2005]] wieder in Betrieb ist. [[1855]] wurde der Fischmarkt an die [[Westenriederstraße]] verlegt.  


Im Laufe der Zeit erfuhr der Markt noch viele Ergänzungen, so eine Bankmetzgerhalle, eine Halle für den Verkauf von Kutteln, Brotverkaufsläden, Ladenbauten und Pavillons für den Obstverkauf und eine eigene Halle der [[Nordsee]]fischerei. Die Petersberglmetzger, die Geflügel- und Wildbrethändler und die Blumenfrauen breiteten sich aus. Im Jahr 1890 hatte der Viktualienmarkt seine heutige Größe erreicht.
'''Seit [[1870]]''' gibt es feste Stände. Davor wurden die Verkaufsplätze täglich neu vergeben.  


Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde der Platz bei Luftangriffen schwer beschädigt. Man überlegte sogar, den Markt ganz aufzugeben und auf diesem wertvollen Grund in bester Lage Hochhäuser zu errichten. Doch die Stadtverwaltung erweckte den Viktualienmarkt mit erheblichem finanziellem Aufwand wieder zu neuem Leben.  
Im Laufe der Zeit erfuhr der Markt noch viele Ergänzungen, so eine Bankmetzgerhalle, eine Halle für den Verkauf von Kutteln, Brotverkaufsläden, Ladenbauten und Pavillons für den Obstverkauf und eine eigene Halle für [[Nordsee]]fische und Meeresfrüchte. Die Petersberglmetzger, die Geflügel- und Wildbrethändler und die Blumenfrauen breiteten sich aus. Im Jahr 1890 hatte der Viktualienmarkt seine heutige Größe erreicht.


Eine andere Geschichte feiert jeden Faschingsdienstag neu Auferstehung: Der Tanz der Marktfrauen (s.u.).
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde der Platz bei [[Luftangriffe auf München|Luftangriffen]] schwer beschädigt. Man überlegte sogar, den Markt ganz aufzugeben und auf diesem wertvollen Grund in bester Lage Hochhäuser zu errichten. Doch die Stadtverwaltung erweckte nach dem Krieg den Viktualienmarkt mit erheblichem finanziellem Aufwand wieder zu neuem Leben.  


Seit den 1950er Jahren entwickelte sich der Viktualienmarkt zu einem Feinschmeckermarkt. Auf einer Fläche von 22.000 Quadratmetern beherbergt er heute 140 Firmen, die Brot, Blumen, Früchte, Fisch, Fleisch, Molkereiprodukte, Säfte, Kunsthandwerk und vieles mehr anbieten.
Und noch eine andere Geschichte feiert jeden [[Fasching|Faschingsdienstag]] je neu ihre Auferstehung: der [[Tanz der Marktfrauen]].


Die Pläne für eine direkt neben dem Markt verlaufenden Stadtautobahn aus den [[1960er]] Jahren wurden zum Glück nicht Realität. [[1969]] (im Vorfeld der [[Olympische Sommerspiele 1972|Olympiade]]) wurden der Markt, die ''Standl'' (bayerisch für Stände) und das [[Petersbergl]] komplett saniert und renoviert. Im Rahmen dieser Aktion wurden auch die Keller in der Abteilung V errichtet.
Seit den 1950er-Jahren entwickelte sich der Viktualienmarkt allmählich zu einem Feinschmeckermarkt. Auf einer Fläche von 22.000 m² beherbergt er heute 140 Firmen, die Brot, Blumen, Früchte, Fisch, Fleisch, Molkereiprodukte, Säfte, Kunsthandwerk und vieles mehr anbieten. Doch es gibt auch Bodenständiges, das Handwerkervesper und die Weißwürste.  


Die Pläne für eine direkt neben dem Markt verlaufenden Stadtautobahn aus den [[1960er]]-Jahren wurden zum Glück nicht Realität. [[1969]] (im Vorfeld der [[Olympische Sommerspiele 1972]]) wurden der Markt, die ''Standl'' (bayerisch für Stände) und das [[Petersbergl]] komplett saniert und renoviert. Im Rahmen dieser Aktion wurden auch Keller in der Abteilung V eingerichtet.
[[Bild:Viktualienmarkt32010a.jpg|thumb|Blick über den Viktualienmarkt<br>(Foto März 2010)]]
== Abteilungen ==
== Abteilungen ==
[[Bild:Viktualienmarkt32010a.jpg|thumb|Blick über den Viktualienmarkt<br>(Foto März 2010)]]
Der Viktualienmarkt gliedert sich in sieben Abteilungen:
Der Viktualienmarkt gliedert sich in sieben Abteilungen:
* '''Abteilung I''': Dieser Bereich wird geprägt vom „Obstfreimarkt“, in dem sieben Händler (immer die gleichen) mit Schirmständen wöchentlich rotieren, den Käse- und Wildhändlern und einem kleinen [[Brunnen]].
* '''Abteilung I''': Dieser Bereich wird geprägt vom „Obstfreimarkt“, in dem sieben Händler (immer die gleichen) mit Schirmständen wöchentlich rotieren, den Käse- und Wildhändlern und einem kleinen [[Brunnen]].
* '''Abteilung II''': Diese an die [[Schrannenhalle]] grenzende Abteilung besteht vor allem aus dem „Café Nymphenburg“, den Obstbauern und dem [[Karl-Valentin-Brunnen]]. Der Übergang vom Viktualienmarkt zur Schrannenhalle wurde im Zuge des Neubaus der Schrannenhalle umgestaltet.
* '''Abteilung II''': Diese an die [[Schrannenhalle]] grenzende Abteilung besteht vor allem aus dem „Café Nymphenburg“, den Obstbauern und dem [[Karl-Valentin-Brunnen]]. Der Übergang vom Viktualienmarkt zur Schrannenhalle wurde im Zuge des Neubaus der Schrannenhalle umgestaltet.
* '''Abteilung III''': Hier bilden die Stände einen Innenhof mit einem kleinen Brunnen. Zuhause sind hier unter anderem die Kartoffelhändler, die „Suppenküche“, der „Exoten Müller“ und die „Bäckerliesl“, mit über 80 Jahren die älteste Händlerin am Markt.
* '''Abteilung III''': Hier bilden die Stände einen Innenhof mit einem kleinen [[Kartoffelbrunnen|Brunnen]]. Zuhause sind hier unter anderem die Kartoffelhändler, die „Suppenküche“, der „[[Exoten Müller]]“ und die „[[Bäckerliesl]]“, mit über 80 Jahren die älteste Händlerin am Markt.
* '''Abteilung IV''': Der [[Maibaum]], der [[Liesl-Karlstadt-Brunnen]] und ein [[Biergarten]] bilden das Zentrum des Marktes. Da die Stadt bei der Vergabe des Biergartens keine der Münchner [[Brauerei]]en bevorzugen wollte, wurde ein Kompromiss gefunden: abwechselnd beliefert jede der Brauereien den Biergarten und das Bier wird in neutralen Krügen ausgeschenkt. Über der Schänke ist angeschlagen, welches Bier gerade im Ausschank ist. Die Lieferungen werden durch den [[Verein Münchener Brauereien|Verein Münchener Brauereien e. V.]] organisiert, der auch jeweils den [[Maibaum]] spendet und den "Brauertag" durchführt. Zur Abteilung IV gehören auch die Fischhalle, betrieben von der "[[Nordsee]]" und der "Waldmarkt", in welchem hauptsächlich Produkte wie Kränze, Palmzweige oder Pilze verkauft werden.
* '''Abteilung IV''': Der [[Maibaum]], der [[Liesl-Karlstadt-Brunnen]] und ein [[Biergarten]] bilden das Zentrum des Marktes. Da die Stadt bei der Vergabe des Biergartens keine der Münchner [[Brauerei]]en bevorzugen wollte, wurde ein Kompromiss gefunden: abwechselnd beliefert jede der Brauereien den Biergarten und das Bier wird in neutralen Krügen ausgeschenkt. Über der Schänke ist angeschlagen, welches Bier gerade im Ausschank ist. Die Lieferungen werden durch den [[Verein Münchener Brauereien|Verein Münchener Brauereien e. V.]] organisiert, der auch jeweils den [[Maibaum]] spendet und den "Brauertag" durchführt. Zur Abteilung IV gehören auch die Fischhalle, betrieben von der "[[Nordsee]]" und der "Waldmarkt", in welchem hauptsächlich Produkte wie Kränze, Palmzweige oder Pilze verkauft werden.
* '''Abteilung V''': Die fünfte Abteilung beherbergt in Ergänzung zum ''Petersbergl'' (siehe Abt. VII) weitere Metzger. Unter dieser Abteilung befinden sich die Kelleranlagen des Viktualienmarktes, bei denen es sich entgegen anderslautenden Gerüchten um ganz normale Keller mit Lagerräumen und Kühlungen handelt und nicht um alte Kavernen oder ähnliches. In den Abteilungen I, II, III und VI befinden sich keine oder nur sehr kleine Keller, da dort die alten Stadtbäche fließen.
* '''Abteilung V''': Die fünfte Abteilung beherbergt in Ergänzung zum ''[[Petersbergl]]'' (siehe Abt. VII) weitere Metzger. Unter dieser Abteilung befinden sich die Kelleranlagen des Viktualienmarktes, bei denen es sich entgegen anderslautenden Gerüchten um ganz normale Keller mit Lagerräumen und Kühlungen handelt und nicht um alte Kavernen oder ähnliches. In den Abteilungen I, II, III und VI befinden sich keine oder nur sehr kleine Keller, da dort die alten Stadtbäche fließen.
[[Bild:Viki-Markt-Metzgerzeile Tal.JPG|thumb|Die Metzgerzeile vom Tal aus gesehen (Abtlg. VII)]]
[[Bild:Viki-Markt-Metzgerzeile Tal.JPG|thumb|Die Metzgerzeile vom Tal aus gesehen (Abtlg. VII)]]
* '''Abteilung VI'''. Diese Abteilung wurde vor kurzem komplett renoviert und mit neuen Ständen für die Eigenerzeuger besetzt. Auch die Entsorgungsstation, die wegen des Neubaus der Schrannenhalle von ihrem angestammten Platz weichen musste, fand dort einen Platz und wurde in neuer Form errichtet. In der früheren Kuttlerhalle haben heute unter anderem Fischhändler und ein koscheres Geschäft ihren Platz. Auch heute stehen noch Geflügelhändler in diesem Teil des Marktes, der früher „Ganserlmarkt“ hieß.
* '''Abteilung VI'''. Diese Abteilung wurde vor kurzem komplett renoviert und mit neuen Ständen für die Eigenerzeuger besetzt. Auch die Entsorgungsstation, die wegen des Neubaus der Schrannenhalle von ihrem angestammten Platz weichen musste, fand dort einen Platz und wurde in neuer Form errichtet. In der früheren Kuttlerhalle haben heute unter anderem Fischhändler und ein koscheres Geschäft ihren Platz. Auch heute stehen noch Geflügelhändler in diesem Teil des Marktes, der früher „Ganserlmarkt“ hieß.
* '''Abteilung VII - Metzgerzeile''', ''Petersbergl'': Dieser 1880 von [[Arnold Zenetti]] errichtete Backsteinbau beherbergt die [[Metzgerzeile]], das „[[Rischart|Café Rischart]]“, Münchens einziges Kammfachgeschäft und zwei Kunsthandwerksläden.  
* '''Abteilung VII - Metzgerzeile''', ''Petersbergl'': Dieser 1880 von [[Arnold Zenetti]] errichtete Backsteinbau beherbergt die sog. ''Metzgerzeile'', das „[[Rischart|Café Rischart]]“, Münchens einziges Kammfachgeschäft und zwei Kunsthandwerksläden. Schon vor der Gründung des Viktualienmarktes hatten hier die Metzger, die in früheren Zeiten wegen der Abwässer vor die [[Stadtmauer]] schlachteten, ihre Stände.
[[Bild:MueViktualiemarkt52010a.jpg|thumb|Wohn- und Geschäftshaus auf der Hausnummer "Viktualienmarkt 5"]]
:Das [[Petersbergl]] ist Teil des Viktualienmarktes, obwohl ihn eine Fahrbahn vom Markt trennt. Auch diese Straße heißt ''Viktualienmarkt''.  


Schon vor der Gründung des Viktualienmarktes hatten hier die Metzger, die in früheren Zeiten wegen der Abwässer vor die [[Stadtmauer]] ziehen mussten, ihren Sitz.
:Über den Verkaufsstellen befindet sich eine öffentlich zugängliche Terrasse. Bis zum Teilabriss des [[Altes Rathaus|Alten Rathauses]] befanden sich dort Teile der Stadtschreiberei. Das Petersbergl ist tatsächlich eine milde Anhöhe. Die Lebensmittel-Marktsatzung gilt auch über der Metzgerzeile, wo sich eine tagsüber frei zugängliche Terrasse, die zum Café Rischart gehört, befindet, von der aus man den Viktualienmarkt recht gut überblicken kann.
[[Bild:MueViktualiemarkt52010a.jpg|thumb|Wohn- und Geschäftshaus auf der Hausnummer "Viktualienmarkt Nr.5"]]
Das [[Petersbergl]] ist Teil des Viktualienmarktes, obwohl ihn eine Fahrbahn vom Markt trennt. Auch diese Straße heißt ''Viktualienmarkt''.  


Über den Verkaufsstellen befindet sich eine öffentlich zugängliche Terrasse. Bis zum Teilabriss des [[Altes Rathaus|Alten Rathauses]] befanden sich dort Teile der Stadtschreiberei. Das Petersbergl ist tatsächlich eine milde Anhöhe. Die Lebensmittel-Marktsatzung gilt auch über der Metzgerzeile, wo sich eine tagsüber frei zugängliche Terrasse, die zum Café Rischart gehört, befindet, von der aus man den Viktualienmarkt recht gut überblicken kann.
In alten Unterlagen wird -abweichend hiervon- manchmal das Gebiet hinter der alten [[Freibank]] (der heutigen [[Schrannenhalle]], also bei der heutigen [[Frauenstraße|Frauen-]] / [[Blumenstraße]]) noch als Abt. VII bezeichnet.


In alten Unterlagen wird -abweichend hiervon- manchmal das Gebiet hinter der alten [[Freibank]] (der heutigen Schrannenhalle, also bei der heutigen [[Frauenstraße|Frauen-]] / [[Blumenstraße]]) als Abt. VII bezeichnet.
== Rund um den Viktualienmarkt ==
 
Der Norden des Marktes wird begrenzt vom [[Alter Peter|„Alten Peter“]] und der [[Heilig-Geist-Kirche]]. Am westlichen Rand befinden sich Geschäfts- und Bürogebäude aus der Nachkriegszeit. Im Süden liegt die wiedereröffnete Schrannenhalle und gegenüber, auf der anderen Seite der Frauenstraße, gemischte Wohn- und Geschäftsbebauung. Diese zieht sich an der östlichen Seite bis zur Heilig-Geist-Kirche entlang. Die südliche und östliche Bebauung wurde trotz starker Beschädigungen durch Luftangriffe während des Zweiten Weltkriegs nach dem Krieg wieder aufgebaut und ist architektonisch wesentlich ansprechender als die westlich gelegenen Nachkriegsbauten. Bis auf den südlichen „Zipfel“ zur Schrannenhalle hin und die nordöstliche Bebauung bei der Heilig-Geist-Kirche ist der Viktualienmarkt durch öffentliche Straßen von der Umgebung getrennt.
* [[Viktualienmarkt — Händlerliste|Händlerliste]]
 
==Rund um den Viktualienmarkt==
Der Norden des Marktes wird begrenzt vom [[Alter Peter|„Alten Peter“]] und der [[Heilig-Geist-Kirche]]. Am westlichen Rand befinden sich Geschäfts- und Bürogebäude aus der Nachkriegszeit. Im Süden liegt die wiedereröffnete [[Schrannenhalle]] und gegenüber, auf der anderen Seite der Frauenstraße, gemischte Wohn- und Geschäftsbebauung. Diese zieht sich an der östlichen Seite bis zur Heilig-Geist-Kirche entlang. Die südliche und östliche Bebauung wurde trotz starker Beschädigungen durch [[Luftangriffe auf München|Luftangriffe]] während des [[Zweiter Weltkrieg|zweiten Weltkriegs]] nach dem Krieg wieder aufgebaut und ist architektonisch wesentlich ansprechender als die westlich gelegenen Nachkriegsbauten. Bis auf den südlichen „Zipfel“ zur Schrannenhalle hin und die nordöstliche Bebauung bei der Heilig-Geist-Kirche ist der Viktualienmarkt durch öffentliche Straßen von der Umgebung getrennt.


[[Datei:Brunnenbier.jpg|thumb|Liesl-Karlstadt-Brunnen. Foto 2014. Foto Schillinger.]]
[[Bild:450px-Karl-Valentin-Brunnen Viktualienmarkt Muenchen 2004.jpg|thumb|Karl-Valentin-Brunnen]]
== Brunnen und "Bäche" ==
== Brunnen und "Bäche" ==
[[Bild:450px-Karl-Valentin-Brunnen Viktualienmarkt Muenchen 2004.jpg|thumb|Karl-Valentin-Brunnen]]
Münchner Bürger bereicherten ab [[1953]] den Platz mit Gedenkbrunnen für die [[Volkssänger]] und Komiker [[Liesl Karlstadt]], [[Karl Valentin]] und [[Weiß Ferdl]].
Münchner Bürger bereicherten ab [[1953]] den Platz mit Gedenkbrunnen für die [[Volkssänger]] und Komiker [[Liesl Karlstadt]], [[Karl Valentin]] und [[Weiß Ferdl]].


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In München gab es früher fast [[Münchner Stadtbäche|90 Bäche]] und Seitenarme des [[Isarkanal]]s. Auf dem Viktualienmarkt mündete der ''Fischerbach'' ins ''Münzbachl,'' das seinerseits unter der [[Heiliggeistkirche]] durchschlüpfte. Das ''Strohhammerbachl'' vereinigte sich mit dem ''Katzenbach,'' der das [[Tal]] überquerte. Der ''östliche Stadtgrabenbach'' kreuzte sich mit dem ''Roßschwemmbach,'' der sich wiederum in den ''Pfisterbach'' (beim Geschäft [[Kustermann]]) ergoss. Im ''Roßschwemmbach'' wurden die betrügerischen "Loabeschmiede" ([[Bäcker]]) untergetaucht. Heute sind alle diese Bäche längst im Untergrund der [[Kanalisation]] verschwunden.  
In München gab es früher fast [[Münchner Stadtbäche|90 Bäche]] und Seitenarme des [[Isarkanal]]s. Auf dem Viktualienmarkt mündete der ''Fischerbach'' ins ''Münzbachl,'' das seinerseits unter der [[Heiliggeistkirche]] durchschlüpfte. Das ''Strohhammerbachl'' vereinigte sich mit dem ''Katzenbach,'' der das [[Tal]] überquerte. Der ''östliche Stadtgrabenbach'' kreuzte sich mit dem ''Roßschwemmbach,'' der sich wiederum in den ''Pfisterbach'' (beim Geschäft [[Kustermann]]) ergoss. Im ''Roßschwemmbach'' wurden die betrügerischen "Loabeschmiede" ([[Bäcker]]) untergetaucht. Heute sind alle diese Bäche längst im Untergrund der [[Kanalisation]] verschwunden.  


[[1907]] beabsichtigte man, hier einen gewöhnlichen Brunnen in "ganz einfacher Ausführung" zu errichten, der zusammen mit neu geplanten Verkaufsständen der Stadt zur "Zierde gereichen" sollte. Der Textilkaufmann und Vorsitzende des ''Freundeskreises Münchner Volkssänger und Volksschauspieler'', [[Gustl Feldmeier]], ergriff die Initiative zur Errichtung der ersten 3 Brunnen (zur Erinnerung an [[Karl Valentin]], [[Weiß Ferdl]], [[Liesl Karlstadt]]), denn, so begründete er: "Hier schlägt das Herz Münchens am stärksten". Später kamen noch die Gedenkbrunnen für die Volkssänger und Komiker [[Ida Schumacher]], [[Elise Aulinger]] und [[Roider Jackl]] hinzu.  
[[1907]] beabsichtigte man, hier einen gewöhnlichen Brunnen in „ganz einfacher Ausführung“ zu errichten, der zusammen mit neu geplanten Verkaufsständen der Stadt zur "Zierde gereichen" sollte. Der Textilkaufmann und Vorsitzende des ''Freundeskreises Münchner Volkssänger und Volksschauspieler'', [[Gustl Feldmeier]], ergriff die Initiative zur Errichtung der ersten 3 Brunnen (zur Erinnerung an [[Karl Valentin]], [[Weiß Ferdl]], [[Liesl Karlstadt]]), denn, so begründete er: „Hier schlägt das Herz Münchens am stärksten.Später kamen noch die Gedenkbrunnen für die Volkssänger und Komiker [[Ida Schumacher]], [[Elise Aulinger]] und [[Roider Jackl]] hinzu.  


Daneben gibt es auf dem Markt noch zwei kleinere Brunnen ohne berühmte Namensgeber.
Daneben gibt es auf dem Markt noch zwei kleinere Brunnen ohne berühmte Namensgeber.
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* Faschingsdienstag mit dem [[Tanz der Marktfrauen]], einem Höhepunkt des Faschings.
* Faschingsdienstag mit dem [[Tanz der Marktfrauen]], einem Höhepunkt des Faschings.
* Eröffnung der Spargelsaison (immer Mitte April)
* Eröffnung der Spargelsaison (immer Mitte April)
* Brauertag der Münchner Brauereien (alle 2 Jahre: 2006, 2008,....)
* Brauertag der Münchner Brauereien (alle zwei Jahre, zuletzt 2022)
* Gärtnertag (immer am 1. Dienstag im August)
* Gärtnertag (immer am 1. Dienstag im August)
* Sommerfest (immer am 1. Samstag im August)
* Sommerfest (immer am 1. Samstag im August)
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Die Händler des Marktes haben keinen Mietvertrag, sondern eine so genannte Zuweisung ([[Verwaltungsakt]]). Dies hat zum einen historische Gründe, da der Markt Teil der Stadtverwaltung war und ist, zum anderen ist es in der Lebensmittelmarktsatzung so festgelegt. Die Gebühren setzen sich zusammen aus einer Grundgebühr und einer Umsatzgebühr und richten sich nach der Gebührensatzung für die Lebensmittelmärkte [http://www.muenchen.info/dir/recht/551/551_20021210.htm] Eine pauschale Aussage über die Gebühren für einen Stand ist nicht möglich, da durch viele Faktoren (fester Stand, Schirmstand, Freistand, Keller, Abteilung, Sortiment) für jeden Stand praktisch eine eigene Gebühr zustande kommt. Anfragen nach einem Stand auf dem Markt kommen auf eine Vormerkliste. Wird ein Stand frei, werden die entsprechenden Vorgemerkten angeschrieben. Prinzipiell wird ein freiwerdender Stand wieder mit dem gleichen Sortiment besetzt, um das Marktgleichgewicht zu erhalten. Die Stände werden nach verschiedenen Kriterien vergeben: Konzept, Erfahrung, wirtschaftlicher Hintergrund usw..
Die Händler des Marktes haben keinen Mietvertrag, sondern eine so genannte Zuweisung ([[Verwaltungsakt]]). Dies hat zum einen historische Gründe, da der Markt Teil der Stadtverwaltung war und ist, zum anderen ist es in der Lebensmittelmarktsatzung so festgelegt. Die Gebühren setzen sich zusammen aus einer Grundgebühr und einer Umsatzgebühr und richten sich nach der Gebührensatzung für die Lebensmittelmärkte [http://www.muenchen.info/dir/recht/551/551_20021210.htm] Eine pauschale Aussage über die Gebühren für einen Stand ist nicht möglich, da durch viele Faktoren (fester Stand, Schirmstand, Freistand, Keller, Abteilung, Sortiment) für jeden Stand praktisch eine eigene Gebühr zustande kommt. Anfragen nach einem Stand auf dem Markt kommen auf eine Vormerkliste. Wird ein Stand frei, werden die entsprechenden Vorgemerkten angeschrieben. Prinzipiell wird ein freiwerdender Stand wieder mit dem gleichen Sortiment besetzt, um das Marktgleichgewicht zu erhalten. Die Stände werden nach verschiedenen Kriterien vergeben: Konzept, Erfahrung, wirtschaftlicher Hintergrund usw..


==Abräumpflicht==
== Abräumpflicht ==
Ausgehend von dem Marktgedanken gab es lange eine Abräumpflicht, nach der die Händler jeden Samstagabend ihren Stand komplett abzuräumen und die Waren irgendwo einlagern sollten, nur um alles am Montag in aller Herrgottsfrühe wieder neu aufzubauen. In einem Gerichtsverfahren bekam die derzeitige Sprecherin der Interessengemeinschaft Viktualienmarkt dagegen Recht. Die Abräumpflicht wurde aufgehoben. Fest zugeteilte Markt-Standplätze gibt es übrigens erst seit [[1870]]. Davor wurde den Markthändlern jeden Morgen vom Marktmeister ein Platz vergeben. Man ahnt, welche Möglichkeiten des Zwists darin lagen. Die Interessengemeinschaft Viktualienmarkt ist sozusagen die Gewerkschaft der Marktfrauen, der Mehrzahl von 84 der ca. 120 Händlerinnen und -er, auf dem Viktualienmarkt gegenüber der Verwaltung.
Ausgehend von dem Marktgedanken gab es lange eine Abräumpflicht, nach der die Händler jeden Samstagabend ihren Stand komplett abzuräumen und die Waren irgendwo einlagern sollten, nur um alles am Montag in aller Herrgottsfrühe wieder neu aufzubauen. In einem Gerichtsverfahren bekam die derzeitige Sprecherin der Interessengemeinschaft Viktualienmarkt dagegen Recht. Die Abräumpflicht wurde aufgehoben. Fest zugeteilte Markt-Standplätze gibt es übrigens erst seit [[1870]]. Davor wurde den Markthändlern jeden Morgen vom Marktmeister ein Platz vergeben. Man ahnt, welche Möglichkeiten des Zwists darin lagen. Die Interessengemeinschaft Viktualienmarkt ist sozusagen die Gewerkschaft der Marktfrauen, der Mehrzahl von 84 der ca. 120 Händlerinnen und -er, auf dem Viktualienmarkt gegenüber der Verwaltung.


==Öffnungszeiten==
[[Datei:Metzgerzeile.jpg|thumb|Metzgerzeile (weihnachtlich?), links der [[St. Peter|Alte Peter]] mit dem Peterbergl, rechts das [[Altes Rathaus|Alte Rathaus]] (Foto: [[Karl Schillinger|K. Schillinger]], 2018)]]
 
== Öffnungszeiten ==
In früheren Zeiten hatte der Viktualienmarkt jeden Tag (einschließlich Sonntag) von 7 Uhr früh bis zum Einbruch der Dämmerung geöffnet. Nur an hohen kirchlichen Feiertagen blieb der Markt geschlossen. Da der Viktualienmarkt der zentrale Ort für die Lebensmittelversorgung der Münchner Bürger war und es ja noch keine Kühleinrichtungen gab, war die tägliche Öffnung sehr wichtig.
In früheren Zeiten hatte der Viktualienmarkt jeden Tag (einschließlich Sonntag) von 7 Uhr früh bis zum Einbruch der Dämmerung geöffnet. Nur an hohen kirchlichen Feiertagen blieb der Markt geschlossen. Da der Viktualienmarkt der zentrale Ort für die Lebensmittelversorgung der Münchner Bürger war und es ja noch keine Kühleinrichtungen gab, war die tägliche Öffnung sehr wichtig.


Heute haben die Viktualienmarkthändler im Rahmen der gesetzlichen Öffnungszeiten Montag bis Samstag bis spätestens 20 Uhr geöffnet, Ausnahmen gibt es für Blumenhändler, Bäcker und Gastronomie.
Heute haben die Viktualienmarkthändler im Rahmen der gesetzlichen Öffnungszeiten Montag bis Samstag bis längstens 20 Uhr geöffnet. Ausnahmen hiervon gibt es für Blumenhändler, Bäcker und Gastronomie.


== Sonstiges ==
== Sonstiges ==
* Der Markt wird auch „die gute Stube von München“ genannt. Aufgrund seiner Prominenz ist das Preisniveau eher überdurchschnittlich.
* Der Markt wird auch „die gute Stube von München“ genannt. Aufgrund seiner Prominenz ist das Preisniveau eher überdurchschnittlich.
* Das Gebiet um den Viktualienmarkt ist straßenverkehrsrechtlich entweder [[Fußgängerzone]] (mit Lieferzeiten; Taxi und Linienverkehr frei) oder Gehweg mit Fahrradrowdies.
* Das Gebiet um den Viktualienmarkt gehört straßenverkehrsrechtlich entweder zur [[Fußgängerzone]] (mit Lieferzeiten; Taxi und Linienverkehr frei) oder ist eigentlich ein Gehweg (mit Fahrradrowdies).
* Bis 1960 hatte die [[Straßenbahn München|Trambahn]]linie Linie 5 (Viktualienmarkt - [[Candidplatz]]) ihre Wendeschleife am Markt.
* Bis 1960 hatte die [[Trambahnlinie 5]] (Viktualienmarkt [[Candidplatz]]) ihre Wendeschleife am Markt.
* Neben dem bekannten Markt im Münchner Zentrum gibt es im Stadtteil [[Pasing]] einen weiteren, wenn auch kleineren [[Pasinger Viktualienmarkt]]. Da Pasing 1905 bei der Gründung des Marktes noch eine eigene Stadt war, gibt es nun in München zwei Viktualienmärkte.
* Der Viktualienmarkt wird sehr gerne als Kulisse für Dreharbeiten genutzt, unter anderem in dem gleichnamigen [[Tatort]] und in der Fernsehserie [[München 7]]. 2003/2004 wurde von Steffi Kammermeier ein abendfüllender Dokumentarfilm über den Viktualienmarkt gedreht.
* Der Viktualienmarkt wird sehr gerne als Kulisse für Dreharbeiten genutzt, unter anderem in dem gleichnamigen [[Tatort]] und in der Fernsehserie [[München 7]]. 2003/2004 wurde von Steffi Kammermeier ein abendfüllender Dokumentarfilm über den Viktualienmarkt gedreht.
* 2003 gab die Deutsche Post eine Briefmarke (45 Cent) zum Viktualienmarkt heraus.
* 2003 gab die Deutsche Post eine Briefmarke (45 Cent) zum Viktualienmarkt heraus.
* Von [[Ida Schumacher]] (die ja auch einen Brunnen auf dem Viktualienmarkt hat) gibt es ein (in München) sehr bekanntes Stück: ''Die [[Ratschkathl]] vom Viktualienmarkt''.
* Von [[Ida Schumacher]] (die ja auch einen Brunnen auf dem Viktualienmarkt hat) gibt es ein (in München) sehr bekanntes Stück: ''Die [[Ratschkathl]] vom Viktualienmarkt''.
* Als Motiv für Maler war der Viktualienmarkt schon immer beliebt, so unter anderem bei den Münchner Malern [[Rupert Maria Stöckl]] und [[Josef Wahl]].
* Als Motiv für Maler war der Viktualienmarkt schon immer beliebt, so unter anderem bei den Münchner Malern [[Rupert Maria Stöckl]] und [[Josef Wahl]].
*Die Händler sind in der ''Interessengemeinschaft Viktualienmarkt'' (IGV) organisiert. Diese vertritt die Händler gegenüber der Großmarkthalle und nach außen.
*Die Händler sind in der ''Interessengemeinschaft Viktualienmarkt'' (IGV) organisiert. Diese vertritt die Händler gegenüber der Großmarkthalle (dem Marktbetreiber) und nach außen.
 
== Renovierungspläne, „Freunde“ ==
''Ein Komplettabriss sei kein Thema,'' versicherte [[Kommunalreferat|Kommunalreferent]] [[Axel Markwardt]] (SPD) den Marktleuten 2017. Und: „Alle Händler bleiben auch nach der Sanierung mit ihrem Sortiment am Markt.“ Die Stadt will den traditionellen Charme und die architektonischen Charakteristik der Standl erhalten, wie die grüne Farbe und die Holzwände. Gleichzeitig sollen bauliche Mängel behoben und die Technik modernisiert werden. Was die Stadt angekündigt hat, sei genau das, was die Händler immer wollten. 2011 gab die Stadt beim TÜV Rheinland ein Gutachten über den Viktualienmarkt in Auftrag. Das Urteil war vernichtend: gravierende Mängel bei Brand- und Arbeitsschutz in den Buden, ebenso bei der Hygiene in Kellern und Toiletten. Aber natürlich sorgten sich die Marktleute dann um ihre Lizenzen auf Lebenszeit. Zuletzt hatte die Stadt für die Buden nur noch Dreijahresverträge vergeben. Doch die Zukunft der Händler scheint gesichert. Und die meisten Standl werden die Sanierung überleben. Es sei aber möglich, dass die eine oder andere Bude neu gebaut werden müsse.
 
Anfang Februar 2017 hat sich ein Verein „[[Freunde des Viktualienmarkts]]“ gegründet. Dessen Mitglieder wollen sich dafür einsetzen, dass das Flair des Marktes erhalten bleibt. Mehr als 240 Menschen haben sich dem Verein bis Juli bereits angeschlossen.
 
== Medien ==
=== Historische Fotos ===
* [https://www.abendzeitung-muenchen.de/gallery.fotos-ab-1850-bilder-die-ungehobenen-schaetze-des-stadtarchivs.baa8a3bf-ac66-4b39-b5e5-7098bff0f374.html/id/75dca7b6-10e0-4522-be3b-4b7dd63b0694 1875: Standl am Viktualienmarkt. Hinten das Alte Rathaus.] (Abdruck in der AZ; Foto im: Münchner [[Stadtarchiv]])
* [https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/bildansicht.aspx Bildliste dazu im stadtarchiv.muenchen.de]
 
=== Filme ===
* ''Im Bauch von München - Der Viktualienmarkt'', [[Film]] von Stefano Tealdi und Ignacio Lantero, 44 Min, 2017, zdf. [https://www.arte.tv/de/videos/070776-004-F/im-bauch-von-muenchen/ (Link zum Video)]
 
== Siehe auch ==
* [[Viktualienmarkt — Händlerliste]]
* [[Elisabethmarkt]]
* Neben dem bekannten Markt im Münchner Zentrum gibt es im Stadtteil [[Pasing]] einen weiteren, wenn auch kleineren [[Pasinger Viktualienmarkt]]. Da Pasing 1905 bei der Gründung des Marktes noch eine [[Eingemeindung|eigene Stadt]] war, gibt es nun in München zwei Viktualienmärkte.


== Literatur ==
== Literatur ==
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* Axel Winterstein, Alexander Winterstein: ''200 Jahre Viktualienmarkt. Tradition und Frische''. 2007, MünchenVerlag, München 2007, ISBN 3-937090-16-9 [http://www.muenchenverlag.de/product_info.php?info=p132_200-Jahre-Viktualienmarkt-in-M-nchen.html Verlagsinfo.]
* Axel Winterstein, Alexander Winterstein: ''200 Jahre Viktualienmarkt. Tradition und Frische''. 2007, MünchenVerlag, München 2007, ISBN 3-937090-16-9 [http://www.muenchenverlag.de/product_info.php?info=p132_200-Jahre-Viktualienmarkt-in-M-nchen.html Verlagsinfo.]


==Lage==
== Lage ==
* {{Lage|nord=48.13553|ost=11.57642}}
* {{Lage|nord=48.13553|ost=11.57642}}
* [http://www.geoinfo-muenchen.de/cgi-bin/cityguide.pl?action=show&lang=de&size=8660&mapper=1&zoom=100&mapX=4468605&mapY=5333146 Lage des Viktualienmarkts im amtlichen Stadtplan der Stadt München]
* [http://www.geoinfo-muenchen.de/cgi-bin/cityguide.pl?action=show&lang=de&size=8660&mapper=1&zoom=100&mapX=4468605&mapY=5333146 Lage des Viktualienmarkts im amtlichen Stadtplan der Stadt München]
* [http://www.muenchen.de/rathaus/rathaus/dms/Home/Stadtverwaltung/Kommunalreferat/pdf_mhm/plan_viktualienmarkt.pdf Plan aller Stände auf dem Viktualienmarkt] (PDF-Datei)
* [http://www.muenchen.de/rathaus/rathaus/dms/Home/Stadtverwaltung/Kommunalreferat/pdf_mhm/plan_viktualienmarkt.pdf Plan aller Stände auf dem Viktualienmarkt] (PDF-Datei)
== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.viktualienmarkt.de/ Offizielle Seite der Stadt München zum Viktualienmarkt]
* [http://www.viktualienmarkt.de/ Offizielle Seite der Stadt München zum Viktualienmarkt]
* [http://www.munichx.de/sport_freizeit/viktualienmarkt.php Viktualienmarkt München] Artikel von munichx.de
* [http://www.munichx.de/sport_freizeit/viktualienmarkt.php Viktualienmarkt München] Artikel von munichx.de
* Anna von Münchhausen: [http://www.zeit.de/2011/31/WOS-Viktualienmarkt Zum TÜV-Gutachten 2011.] Die Zeit Nr. 31 vom 28.7.2011 ("Sie wollen keine Disney-Folklore mit Brezel. Dem Münchner Viktualienmarkt droht die Sanierung – Händler wie Kunden rüsten zum Aufstand.")
* Anna von Münchhausen: [http://www.zeit.de/2011/31/WOS-Viktualienmarkt Zum TÜV-Gutachten 2011.] Die Zeit Nr. 31 vom 28.7.2011 ("Sie wollen keine Disney-Folklore mit Brezel. Dem Münchner Viktualienmarkt droht die Sanierung – Händler wie Kunden rüsten zum Aufstand.")
* [http://www.viktualienmarkt-muenchen.de/ Umfrangreiche Informationen rund um den Viktualienmarkt in München]
* [http://www.viktualienmarkt-muenchen.de/ Umfangreiche Informationen rund um den Viktualienmarkt] (bei mux.de)
* [http://www.stadtpanoramen.de/muenchen/viktualienmarkt.html Viktualienmarkt München] - Interaktives 360&deg; Panorama
* [http://www.stadtpanoramen.de/muenchen/viktualienmarkt.html Viktualienmarkt München] - Interaktives 360&deg; Panorama
* {{yelp|Viktualienmarkt-Muenchen|Viktualienmarkt}}
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== Einzelnachweise ==
<references/>
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[[Kategorie:Altstadt]]
[[Kategorie:Altstadt-Lehel]]
[[Kategorie:Angerviertel]]
[[Kategorie:Angerviertel]]
[[Kategorie:Sehenswürdigkeit]]
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[[Kategorie:Kultur]]
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[[Kategorie:Feinkost]]
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[[Kategorie:Viktualienmarkt| ]]
[[Kategorie:Straße und Platz]]
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