Trinkbrunnen an der Kreppe: Unterschied zwischen den Versionen

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zieht.  Man hört es nur noch nahe von einem Kanaldeckel rauschen.
zieht.  Man hört es nur noch nahe von einem Kanaldeckel rauschen.
Früher aufgefangen von zuletzt zwei Hofbrunnhäusern, wurde das Wasser etwa zweihundert Jahre lang mit ‘Teicheln‘ (Holzrohr-Fernleitungen) über die ‘Teichelbrücke‘, via Praterinsel, von rechts nach links der Isar, bis hin zur Residenz geführt.  
Früher aufgefangen von zuletzt zwei Hofbrunnhäusern, wurde das Wasser etwa zweihundert Jahre lang mit ‘Teicheln‘ (Holzrohr-Fernleitungen) über die ‘Teichelbrücke‘, via Praterinsel, von rechts nach links der Isar, bis hin zur Residenz geführt.  
Zur damaligen Wasser-Qualität schreibt Prinz Leopold (1846-1930), Generalfeldmarschall und Namensgeber des ‘Leopold-Boulevards‘ (nach seiner Gemahlin Giesela heißt die ‘Gisellastraße‘) in den Lebenserinnerungen aus seiner Kindheit  z.Zt. der 2. Münchner Cholera-Epidemie 1854, an
Zur damaligen Wasser-Qualität schreibt Prinz Leopold (1846-1930), Generalfeldmarschall und Namensgeber des ‘Leopold-Boulevards‘ (nach seiner Gemahlin Giesela heißt eine davon abgehende Straße ‘Gisellastraße‘) in den Lebenserinnerungen aus seiner Kindheit  z.Zt. der 2. Münchner Cholera-Epidemie 1854, an
der seine Großmutter, Königin Therese, starb: ‘ das Leitungswasser stammte aus den Brunnthaler Quellen...ich kann mich deutlich erinnern, dass das Trinkwasser, welches für uns Kinder das einzige Getränk bildete, bei nachhaltigem Regen, und insbesondere bei Tauwetter, trübe und oft flockig war. Der geborene Münchner war gegen diese Bazillen, die man damals noch nicht kannte, meist immun, aber zugereiste Auswärtige, besonders aus Franken, aus der Pfalz oder vom Rhein, kamen selten ohne leichte oder schwere Typhus-Erkrankung durch.‘ (Pustet-Verlag, 1983, S. 47).
der seine Großmutter, Königin Therese, starb: ‘ das Leitungswasser stammte aus den Brunnthaler Quellen...ich kann mich deutlich erinnern, dass das Trinkwasser, welches für uns Kinder das einzige Getränk bildete, bei nachhaltigem Regen, und insbesondere bei Tauwetter, trübe und oft flockig war. Der geborene Münchner war gegen diese Bazillen, die man damals noch nicht kannte, meist immun, aber zugereiste Auswärtige, besonders aus Franken, aus der Pfalz oder vom Rhein, kamen selten ohne leichte oder schwere Typhus-Erkrankung durch.‘ (Pustet-Verlag, 1983, S. 47).
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Version vom 2. November 2011, 18:01 Uhr

Der einfache Zylinder-Brunnen steht auf der Talsohle der ‘Kreppe‘, einer Schmiede gegenüber; er hat zwei Wasserauslass-Hebel: oben für Trink- und unten für Koch- und Brauchwasser. Mit ‘Kreppe‘, wie der Abkürzungsweg vom Max-Weberplatz zum Wiener Platz offiziell heißt, wurden einst vom Wasser ausgespülte Gräben benannt, die in der Trockenzeit als Fahrweg dienten. Hier, in der ‘Quellmulde‘ des Brunnthalbaches, beginnt das ‘Brunnthal‘, das an der Ecke Sckell-, Max-Planckstraße überbaut, knapp neben der nördlichen Straßenrampe des Maximilianeums mit seinem gleichnamigen, jetzt aber unterirdisch verlaufenden Bach, in nordwestlicher Richtung zur Isar hinab zieht. Man hört es nur noch nahe von einem Kanaldeckel rauschen. Früher aufgefangen von zuletzt zwei Hofbrunnhäusern, wurde das Wasser etwa zweihundert Jahre lang mit ‘Teicheln‘ (Holzrohr-Fernleitungen) über die ‘Teichelbrücke‘, via Praterinsel, von rechts nach links der Isar, bis hin zur Residenz geführt. Zur damaligen Wasser-Qualität schreibt Prinz Leopold (1846-1930), Generalfeldmarschall und Namensgeber des ‘Leopold-Boulevards‘ (nach seiner Gemahlin Giesela heißt eine davon abgehende Straße ‘Gisellastraße‘) in den Lebenserinnerungen aus seiner Kindheit z.Zt. der 2. Münchner Cholera-Epidemie 1854, an der seine Großmutter, Königin Therese, starb: ‘ das Leitungswasser stammte aus den Brunnthaler Quellen...ich kann mich deutlich erinnern, dass das Trinkwasser, welches für uns Kinder das einzige Getränk bildete, bei nachhaltigem Regen, und insbesondere bei Tauwetter, trübe und oft flockig war. Der geborene Münchner war gegen diese Bazillen, die man damals noch nicht kannte, meist immun, aber zugereiste Auswärtige, besonders aus Franken, aus der Pfalz oder vom Rhein, kamen selten ohne leichte oder schwere Typhus-Erkrankung durch.‘ (Pustet-Verlag, 1983, S. 47). 03 a d kreppe.jpg