Schwanthalerhöhe: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Schwanthalerhöhe''', auch '''Westend''' genannt, bildet den 8. Münchner [[Stadtbezirke|Stadtbezirk]], sie wurde nach dem Bildhauer [[Ludwig Michael von Schwanthaler]] benannt und hieß früher Sendlingerhöhe. Der Bezirk wird im Norden durch den Bahnkörper vor dem [[Hauptbahnhof]], im Südwesten durch die Eisenbahngleise und im Osten durch die [[Theresienwiese]] begrenzt.
[[Bild:08_Schwanthalerhöhe.jpg|right|200px]]
Der 8. Münchner [[Stadtbezirke|Stadtbezirk]], die '''Schwanthalerhöhe''' setzt sich zusammen aus den Bezrirksteilen [[Westend]] (8.11 – 8.16) und Schwanthalerhöhe (8.21 – 8.22). Er wurde nach dem Bildhauer [[Ludwig Michael von Schwanthaler]] benannt und hieß früher ''Sendlingerhöhe''. Der Bezirk wird im Norden durch den Bahnkörper vor dem [[Hauptbahnhof]], im Südwesten durch die Eisenbahngleise des [[Südring]]s und im Osten durch die [[Theresienwiese]] begrenzt.
 
;Einwohner: 29.663
;Fläche: 207,02 ha
;Einwohnerdichte (Einw. je ha): 143
<small>(Stand: 31.12.2013)</small>


==Geschichte==
==Geschichte==
Die Schwanthalerhöhe hat keinen alten historischen Ortskern, bis ins 19. Jahrhundert gehörte sie zur Gemeinde [[Sendling]] und war als ''Sendlingerhöhe'' oder ''Sendlinger Heide'' bekannt. Südlich der [[Hackerbrücke]], also nördlich des [[Europäisches Patentamt|Europäischen Patentamts]] lag der Galgenberg,, an dem auch gerädert wurde. Dieser unmittelbar nach der Stadtgrenze liegende Hinrichtungsplatz wurde nachweislich [[1423]] für die Hinrichtung eines Juden samt zweier Hunde verwendet. [[1804]] wurde als letzter ein Dienstknecht eines Försters gehängt für den Diebstahl von 16 Goldgulden. Die letzte Räderung fand [[1805]] statt, der Galgen wurde [[1808]] abgebrochen.
Die Schwanthalerhöhe hat keinen alten historischen Ortskern, bis ins 19. Jahrhundert gehörte sie zur Gemeinde [[Sendling]] und war als ''Sendlingerhöhe'' oder ''Sendlinger Heide'' bekannt. Südlich der [[Hackerbrücke]], also nördlich des [[Europäisches Patentamt|Europäischen Patentamts]] lag der Galgenberg, an dem auch gerädert wurde. Dieser unmittelbar nach der Stadtgrenze liegende Hinrichtungsplatz wurde nachweislich [[1423]] für die Hinrichtung eines Juden samt zweier Hunde verwendet. [[1804]] wurde als letzter ein Dienstknecht eines Försters gehängt für den Diebstahl von 16 Goldgulden. Die letzte Räderung fand [[1805]] statt, der Galgen wurde [[1808]] abgebrochen.


[[1820]] kam es zum Bau erster ebenerdiger Häuser als Unterkunft für Arbeiter, dabei ging die Besiedlung von der heutigen [[Landsberger Straße]] in südwestliche Richtung voran. Die Besiedlung verstärkte sich in Folge der Inbetriebnahme der ersten Eisenbahnlinie im August [[1839]] nach [[Lochhausen]], später verlängert nach [[Augsburg]]. Der erste Münchner Bahnhof stand dabei am südlichen Ende der [[Hackerbrücke]] und wurde [[1838]]-[[1839]] aus Holz erbaut. Dieser Bahnhof brannte [[1847]] ab. In Folge der Eisenbahn siedelten sich vermehrt Handwerks- und Industriebetriebe entlang der Bahnstrecke an. Die erste gepflasterte Straße war die [[Westendstraße]], die davor Haderer Weg hieß.
[[1820]] kam es zum Bau erster ebenerdiger Häuser als Unterkunft für Arbeiter, dabei ging die Besiedlung von der heutigen [[Landsberger Straße]] in südwestliche Richtung voran. Die Besiedlung verstärkte sich in Folge der Inbetriebnahme der ersten Eisenbahnlinie im August [[1839]] nach [[Lochhausen]], später verlängert nach [[Augsburg]]. Der erste Münchner Bahnhof stand dabei am südlichen Ende der [[Hackerbrücke]] und wurde [[1838]][[1839]] aus Holz erbaut. Dieser Bahnhof brannte [[1847]] ab. Als Folge der Eisenbahn siedelten sich vermehrt Handwerks- und Industriebetriebe entlang der Bahnstrecke an. Die erste gepflasterte Straße war die [[Westendstraße]], die davor ''Haderer Weg'' hieß.


[[1813]] errichtete die [[Hacker-Pschorr Bräu|Hackerbrauerei]] erste Lagerkeller an der [[Theresienhöhe]], die in der Folge zur Brauerei ausgebaut wurden. Diese Brauerei wurde abgerissen und [[1988]] - [[1992]] für 401,9 Millionen DM das Europäische Patentamt gebaut. [[1884]] - [[1890]] wurde die [[Augustiner-Brauerei]] an ihrer heutigen Stelle an der [[Landsberger Straße]] gebaut.
[[1813]] errichtete die [[Hacker-Pschorr Bräu|Hackerbrauerei]] erste Lagerkeller an der [[Theresienhöhe]], die in der Folge zur Brauerei ausgebaut wurden. Diese Brauerei wurde abgerissen und [[1988]] [[1992]] für 401,9 Millionen DM das [[Europäisches Patentamt|Europäische Patentamt]] gebaut. [[1884]] [[1890]] wurde die [[Augustiner-Brauerei]] an ihrer heutigen Stelle an der [[Landsberger Straße]] gebaut.


[[1870]] wurde die Herbststraßenbrücke gebaut, die mit einer Länge von 140 m den Bahnkörper vor dem [[Hauptbahnhof]] überspannte. Diese musste abgerissen werden für die an gleicher Stelle erbaute [[Hackerbrücke]] ([[1892]]), die nun 177 m lang war.
[[1870]] wurde die Herbststraßenbrücke gebaut, die mit einer Länge von 140 m den Bahnkörper vor dem [[Hauptbahnhof]] überspannte. Diese musste abgerissen werden für die an gleicher Stelle erbaute [[Hackerbrücke]] ([[1892]]), die nun 177 m lang war.
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[[1877]] wurde die Schwanthalerhöhe zusammen mit Sendling zu München [[Eingemeindung|eingemeindet]] und [[1891]] eigener Stadtbezirk.
[[1877]] wurde die Schwanthalerhöhe zusammen mit Sendling zu München [[Eingemeindung|eingemeindet]] und [[1891]] eigener Stadtbezirk.


==Heute==
Durch das [[Denkmalschutz|Denkmalschutzgesetz]] vom 1. Oktober [[1973]] wurde die Schwanthalerhöhe zum Sanierungsgebiet und ab [[1979]] saniert. Viele der kleinen Arbeiterwohnungen ohne fließendes Wasser wurden renoviert und zu Sozialwohnungen gemacht, Innenhöfe mit Spielplätzen ausgestattet und das Stadtviertel begrünt. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 30.000 (Höchststand 38.000) mit einem Ausländeranteil von ca. 33%.
Durch das [[Denkmalschutz|Denkmalschutzgesetz]] vom 1. Oktober [[1973]] wurde die Schwanthalerhöhe zum Sanierungsgebiet und ab [[1979]] saniert. Viele der kleinen Arbeiterwohnungen ohne fließend Wasser wurden renoviert und zu Sozialwohnungen gemacht, Innenhöfe mit Spielplätzen ausgestattet und das Stadtviertel begrünt. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 25.000 (Höchststand 38.000) mit einem Ausländeranteil von ca. 38%, davon ca. 1300 Griechen als größter Länderanteil.
 
== Bezirksausschuss ==
Zuständig ist der [[Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe|Bezirksausschuss 8 Schwanthalerhöhe]].


== Sozialbürgerhaus ==
== Sozialbürgerhaus ==
* Das [[Sozialbürgerhaus Laim - Schwanthalerhöhe]] ist zuständig für die Stadtbezirke [[Schwanthalerhöhe]], [[Laim]].
* Das [[Sozialbürgerhaus Laim - Schwanthalerhöhe]] ist zuständig für die Stadtbezirke [[Schwanthalerhöhe]] und [[Laim]].


==Weblinks==
==Weblinks==
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