Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik

Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik oder Münchner Sicherheitskonferenz (MSC), auch Internationale Sicherheitskonferenz findet seit 1963 als inoffizielles Treffen von Experten für internationale Sicherheit in München statt.

Ort & Zeit

Die Konferenz findet meist im Februar im Bayrischen Hof statt.

Geschichte

Ewald-Heinrich von Kleist lud 1963 zur ersten "internationalen Wehrkundebegegnung" ein. Ziel Kleists, der an dem gescheiterten Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 beteiligt war, war der sicherheitspolitische Austausch von Experten aus den USA und Westeuropa und damit die Stärkung der transatlantischen Beziehungen (NATO). Daraus entwickelte sich eines der wichtigsten Foren für Sicherheitspolitik weltweit. Kleist leitete die Konferenz, die auch Wehrkundetagung genannt wurde, bis 1996.

1991 ließ er die Tagung wegen des Golfkriegs ausfallen.

1997 fand sich kein Nachfolger für die Konferenzleitung.

1998 übernahm Horst Teltschik, der frühere sicherheitspolitische Berater von Kanzler Helmut Kohl, die Leitung.

Auf Teltschik folgte 2009 als Gastgeber der frühere deutsche Botschafter in London und Washington, Wolfgang Ischinger. 2023 war erstmals Christoph HeusgenW Gastgeber.

Demo 2008

 
Auch attac München ruft auf.
 
Clowns

Samstag, 9. Februar 2008: 16.00 Uhr Zentrale Kundgebung auf dem Marienplatz; 18.00 Uhr: Großdemo mit Weg zur Münchner Residenz. Es findet eine Gegendemo statt, die vom Münchner Bündnis gegen Krieg und Rassismus und dem Münchner Friedensbündnis organisiert und von vielen Organisationen unterstützt wurde.

2014

Ein Höhepunkt der 50. Konferenz war eine Gesprächsrunde über Sicherheitspolitik am Samstag mit Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt (95), Frankreichs Ex-Präsident Valéry Giscard d'Estaing (87), Ex-US-Außenminister Henry Kissinger (90) und Egon Bahr (91), einem Wegbereiter der Ostpolitik zur Zeit von Willy Brandt.

Politisch brisant war das Thema Ukraine, Russland und Europa.

Ein Großaufgebot von über 3000 Polizisten sicherte auch dieses Jahr die Veranstaltung. Dagegen nahm die (geschätzte) Zahl der Demonstranten gegenüber den Vorjahren mit 2500 Menschen etwas ab (Polizeimitteilung).

2015

Während Joe Biden Russland auffordert, seine Friedensversprechen für die Ukraine endlich (vor amerikanischen Waffenlieferungen an die Ukraine) umzusetzen, reisten Bundeskanzlerin Angela Merkel und Präsident François Hollande (F) nach Moskau und Kiew. Zurück in München warb sie eindringlich für weitere Gespräche, da es in dem Konflikt keine Alternative zu einer diplomatischen Lösung gebe.

Auch die deutsche Verteidigungsministerin U. von der Leyen hatte vor Rüstungslieferungen an die Ukraine gewarnt.

2024

Die wichtigsten ausländischen Gäste auf der Sicherheitskonferenz waren der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und die amerikanische Vizepräsidentin Kamala Harris. Die wichtigsten Themen waren der andauernde Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, der Gaza-Krieg und der Tod des russischen Oppositionspolitikers Nawalny. Sein Tod wurde während der Konferenz bekanntgegeben, seine Witwe Julija Nawalnaja hielt nach der Todesnachricht eine Rede, in der sie forderte, Wladimir Putin zur Verantwortung zu ziehen.

Weblinks

Das Thema "Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
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