Else Behrend-Rosenfeld
Else Behrend-Rosenfeld (geboren 1891, gestorben 1970), Fürsorgerin (heutige Bezeichnung: Sozialarbeiterin) und Historikerin.
Ihr Mann Siegfried Rosenfeld, Jurist, war ein hoher Beamter im preussischen Justizministerium und sozialdemokratischer Landtagsabgeordneter. Sie, promoviert, arbeitete als ehrenamtliche Fürsorgerin in einem Frauengefängnis. Sie haben drei Kinder, Gustel, Peter und Hanna. Die Situation der Familie veränderte sich 1932. Im preußischen Landtag kämpfte die Sozialdemokratische Fraktion gegen die immer frecher auftretenden Nazis. Ende 1932 wurde Siegfried Rosenfeld zwangspensioniert, auch seine Frau verlor 1933 ihre Arbeit. Noch wiesen die Rosenfelds, wie viele deutsche Juden, den Gedanken an Emigration weit von sich. Die Familie wich nach Bayern aus. In Schönau am Königssee erlebten die Rosenfelds als erstes Schikanen und wurden letztlich aus der Gemeinde ausgewiesen. In Bayerisch Gmain bei Bad Reichenhall fielen sie in die Hände einer Denunziantin. Dann schufen sie sich in Icking ein relativ sicheres Umfeld. 1937 und 1939 entkamen die Kinder mit Hilfe der Quäker nach Argentinien und England. Die Pogromnacht 1938 überstand die Familie in München. Ein Visum ermöglichte Siegfried Rosenfeld erst Ende August 1939 die Emigration nach England. Seine Frau musste er allein zurücklassen
Else Behrend-Rosenfeld wird 1941 in Berg am Laim interniert.
Nachlass
U. a. berichtet sie von der Reaktion der Münchner auf die Kennzeichungsverpflichtung mt Judensternen.
Die Else-Rosenfeld-Straße in München kreuzt die Josephsburgstraße.
Literatur
- Else Behrend-Rosenfeld: Else Rosenfeld. Ich stand nicht allein. Erlebnisse einer Jüdin in Deutschland 1933-1944. Europ. Verlags-Anstalt, 1948 u. 1991, 1945 bei Büchergilde zuerst unter dem Titel: Verfemt und verfolgt publiziert. Auch C. H. Beck, München, 1988, ISBN 3-406-32902-0
- Hans Lamm (Hrsg.): Von Juden in München. Ein Gedenkbuch. München, 1958