Brunnenanlage auf dem Orleansplatz

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Brunnenanlage am Orleansplatz

52 bogenförmige Wasserstrahlen zum 6o m langen Brunnenbecken

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Standort: Rondell gegenüber dem Ostbahnhof

Künstler: Stadt München; Bildhauer sind nicht genannt

Material: Kehlheimer (?) Sandstein

Zeit der Errichtung: 1989

Beschreibung:

Grosse, langgestreckte Brunnenanlage im Orleansplatz-Rondell gegenüber dem Ostbahnhof, mit Fußgängerübergängen zu den Bahnhöfen (auch S- und U-Bahn). Die Brunnenanlage wurde errichtet anstelle des hierorts lange Zeit sprudelnden 'Glaspalastbrunnen von 1854' , der jetzt auf den nahgelegenen Weissenburger Platz vom Gartenbaureferat in ein Blumenmeer versetzt wurde. Der heutige Brunnen auf dem Orleansplatz ist jetzt weit weniger hoch, dafür aber sehr in die Länge gezogen. Auf der Ostseite ist das Becken gerade und beschreibt auf seiner Nordseite einen flachen Bogen. An den beiden 60 Meter voneinander entfernten, spitz zulaufenden Brunnen-Ecken sitzen aus Sandstein gefertigte Statuen halbnackter Protagonisten, nordöstlich eine Najade 'oben ohne' und südwestlich ein bärtiger Tritone mit Hut (auf dem Kopf), mit weit geöffnetem Bademantel, in einer Jakobsmuschel.

Im Vergleich mit den 199 Düsen der Stachus-Fontäne sind es hier 'nur' 52 Bogenfontänen. Sie wurden nach einer aufwändigen Sanierung im Herbst 2005 wieder aufgedreht, blieben aber immer noch 'dissonant', d.h. sie bilden über die gesamte Länge von 60 Metern keine überzeugende Kuppel harmonisch einander angepasster Wasserbögen, die aber im Jahre 2012 in die richtige Ordnung gebracht werden sollen.

unzureichend justierte 'Kuppel' aus Wasserbögen

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Das technische Problem mag verursacht sein durch das kalkhaltige Münchner Wasser, das sich an den Düsenausgängen evtl. unterschiedlich absetzt und so den jeweiligen Wasserstrahl anders ablenkt. Es könnte aber auch an der handwerklich nicht ganz erschlossenen Usance der von der Stadt beauftragten Spritzbrunnen-Firma liegen, die sich vielleicht einmal Installationstipps bei ihren Kollegen in Rom einholten, wie diese denn die Wasserbögen, z.B. der 'Fontana delle Naiadi' auf dem Rondell der 'Piazza Repubblica', so schön haben ausrichten können.

Excurs zum antiken Bauplatz des Najaden-Brunnen in Rom: Der wasserbogen-reiche Najaden-Brunnen liegt im Rondell bzw. in dem grossen Vorhof der ehemals grössten Therme Roms, die Diocletian um 300 erbauen ließ. Diese blieb in Betrieb bis im 6. Jahrhundert die Ostgoten (im Jahre 537) die Wasserleitung der Thermen 'Aqua Marcia' zerstörten. - Dem heutigen Brunnen gegenüber, hat ab 1661 der greise Michelangelo, 86-jährig, hier noch die Kirche 'S. Maria degli Angeli' eingebaut, und zwar in das ehemalige Kaltbad (Frigidarium). Als Kircheneingang nutzte er die heute oben offene, schmucklose Apsis vom ehemaligen Warmbad (Caldarium) und als inneren Zugang das daran anschließende Laumwarmbad (Tepidarium).

Quellen/Weblinks

  • Liste der Münchner Städtischen Brunnen, Stand Mai 2011, Nr. 101

Siehe auch