Benutzer:Alois09/ho-keller

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05.10.2011, Der Hochhaus-Boom hielt nicht lange

Modern und schick - so sah man 1961 den Menglerbau mit seinen eleganten Läden. Doch der Stadt blieben - bis auf die Peripherie - ähnlich hohe Gebäude erspart. Foto: Ballarin

hö. Der Menglerbau ist nicht erstes Hochhaus, das entstand fünf Jahre früher in der Berliner Straße. Und schon 1961 gab es im Stadtgebiet neun Häuser, die die 20-Meter-Marke für Hochhäuser überschritten hatten. Im März 1961 rechnete die RNZ noch mit insgesamt 28 weiteren Hochhäusern in der Stadt. Doch keines hat einen derartigen Eindruck hinterlassen wie der Vierzehngeschosser, der an der Stelle des alten Bahnhofs steht. Das liegt vor allem daran, dass der Menglerbau das erste (und im Grunde das einzige) Hochhaus in der Innenstadt ist. Die anderen, die bis 1961 und später entstanden, lagen in der Peripherie. Und um die gab es kaum Diskussionen - nur beim Menglerbau zerstritt sich die Stadt zwei Jahre lang darüber - als ginge es um Wohl und Wehe des Abendlandes -, ob der Turm zwei Stockwerke mehr vertragen würde. Seitdem haben sich als maximale Gebäudehöhe in 14 Geschosse festgesetzt - und ansonsten wurde in der Innenstadt nichts mehr Hohes gebaut. Diese Vorgabe respektierte später auch das Neuenheimer Feld wie bei der alten Kinderklinik (gebaut bis 1965, 13 Etagen) und auch der Emmertsgrund (gebaut bis 1973, 14 Etagen in der Emmertsgrundpassage 1 bis 7). Damals liebte man Einzelhochhäuser als "städteräumliche Dominanten", die das Stadtbild auflockern sollten: So wurde 1973 beispielsweise das alte "Capitol"-Kino in der Bergheimer Straße abgerissen, um dem "Rega-Hotel" Platz zu machen. Übrigens: Ausdrücklich verboten ist der Hochhausbau nur in dem innerstädtischen Gebiet aus Altstadt und Neuenheimer Ufer, das mal Unesco-Welterbe werden sollte. Näheres regeln ansonsten Bebauungspläne, die es aber nicht für alle Stadtteile gibt. Zum Beispiel darf in der Weststadt nur maximal fünfgeschossig gebaut werden. Auch wenn der Menglerbau mit 47,80 Metern imposant hoch ist (der Kaufhof schräg gegenüber ist 15 Meter niedriger), andere Gebäude laufen ihm den Rang ab: die Print Media Academy (gebaut 2000) mit 50 Metern und der SRH-"Science Tower" (2004) mit 54 Metern. Am höchsten hinaus will seit 1992 das ehemalige MLP-Hochhaus, der "Lange Manfred" (benannt nach MLP-Gründer Manfred Lautenschläger), mit 17 Stockwerken und 63 Metern. Chronologie: Ab 1955: Mit dem Abriss des alten Bahnhofs werden gewaltige Flächen am Rand der Altstadt frei. Bis 1960 werden die Bankgebäude in der Kurfürstenanlage fertig, mit einem Hochhaus samt Ladengalerie soll die "Neustadt" zwischen Bergheim und der Weststadt gekrönt werden. In dieser Zeit beginnen auch die Bauarbeiten am Horten-Kaufhaus und am Kaufhof in der Hauptstraße. 1960: In der Kommunalpolitik debattiert man, ob der "Menglerbau um zwei Stockwerke aufgestockt werden darf, es bleibt bei 14 Geschossen. Der Darmstädter Architekt Jakob Mengler beugt sich dem Willen der Politik – auch wenn die Diskussion 1972 wieder aufflammt. Am 6. Oktober wird der Komplex fertiggestellt. Wichtigste Mieter waren Foto-Radio Kaiser (1972 an "Phora" verkauft) und das Textilgeschäft Hettlage, das bis 2003 bestand. 1978: Mengler verkauft seinen Komplex an die Allianz-Versicherung (seit 2002 ist der Besitzer IFM Immobilien). 1987 bis 1989: Das Hochhaus wird für sieben Millionen Mark saniert und bekommt eine andere Fassade. 1993 bis 1994: Die Ladengalerie wird für 30 Millionen Mark modernisiert – und heißt seitdem