Eisenbahn

Aus München Wiki
Version vom 3. Juni 2010, 20:42 Uhr von Sdfgh (Diskussion | Beiträge) (stern)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Eisenbahnnetz um München ist radial aufgebaut. Wie bei einem Stern gehen von München Eisenbahnstrecken fast in die ganze Region. Historisch ist die München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft, die eine erste Verbindung nach Nordwesten schuf, die zweite private Eisenbahngesellschaft in Bayern überhaupt. Die erste Bahn war bekanntlich die private Ludwigsbahn von Nürnberg nach Fürth von 1835. 1836 kam es unter dem 28. September zu ersten staatlichen "Fundamentalbestimmungen für sämtliche Eisenbahnstatuten" in Bayern ( Die Privatgesellschaften genießen besonderen staatlichen Schutz und die Festlegung auf die Normalspur und Dampfbetrieb waren erste wichtige Regeln). 1828 hatte Frankreich bereits seine erste Bahn zwischen St. Etienne und Andrézieux eröffnet. 1835 folgte Belgien, 1837 Russland, 1838 Preussen. Der Baubeginn der Bahnstrecke nach Augsburg war ebenfalls 1838. Komplett war sie 1840 gebaut. Die beiden Komitees von Augsburg und München hatten sich vereinigt und mit der Detailplanung und dem Streckenbau den Ingenieur Paul Camille Denis beauftragt, der gerade die Nürnberg-Fürther Bahn fertiggestellt hatte. Ausgangspunkt der Überlegungen war die Denkschrift Joseph Ritter von Baaders von 1812 „Zur Einführung der eisernen Kunststrassen im Königreich Bayern.“ Ziel war nicht die Personenbeförderung sondern Industrie und Handel zu beleben. 1841 begann bereits der Bau einer Fernbahn von für die Zeit enormer Dimension. Sie sollte das Königreich einmal in Nord-Süd-Richtung durchqueren, von Hof über Nürnberg, Bamberg, Nördlingen und Augsburg weiter bis nach Lindau im Bodensee führen. Bis 1853 wurden diese insgesamt 566 Kilometer Zug um Zug, Streckenabschnitt um Abschnitt eröffnet. Durch das Gesetz vom 23. Mai 1846 wird die München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft verstaatlicht.

Es folgten Gleise nach Landshut, Miesbach und Starnberg. 1855 war dann Öffentliche Meinung, dass der Bau von Eisenbahnen besser privaten Gesellschaften überlassen werde, statt vom Staat. Ein Gesetz von 1869 über die Bewilligung von 10 neuen Hauptbahnstrecken enthielt auch Bestimmungen über den Bau der damals so genannten Vizinalbahnen, der Nebenstrecken als reine Privatbahnen. Geldmangel zwang die Regierung damals, den Eisenbahnbau im Osten des Landes an private Gesellschaften zu vergeben. 1875 machte man diesen Fehler rückgängig und überführte die „Königlich privilegierte Aktiengesellschaft der bayerischen Ostbahnen“ ebenfalls in die Staatsbahn.

Es folgten u. a. die Strecke München-Staatsgrenze bei Kufstein(1858) und München-Salzburg („Maximilians-Bahn“, 1860). Übrigens bereits 1882 hatte die bayerische Staatseisenbahn in München ein erstes kleines Museum für bayerische Eisenbahngeschichte eingerichtet, das später Grundstock des Museums in Nürnberg wurde.

Literatur

  • Sigrid Amedick: Männer am Schienenstrang : Sozialgeschichte der unteren bayerischen Eisenbahnbeamten 1844 - 1914. Stuttgart : Klett-Cotta, 1997. 452 S.
  • Wolfgang Klee: Kleine bayerische Eisenbahngeschichte. Deutsche DGEG Medien, 2006, 144 Seiten. ISBN 3937189262
  • Dieter Loyal: Eisenbahn-Reiseführer in die Vergangenheit. Band 2. Baden-Württemberg und Bayern für Eisenbahnfreunde. Stuttgart, Franckh´sche Verlagsbuchhandlung 1983. 159 S.

Siehe auch

  • Bahnhöfe in München

Weblinks