Domagkpark: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Friedhof, der auch schon in der historischen Karte Münchens von 1896 zu erkennen ist (siehe Abbildung), wurde 1904 von der Israelitischen Kultusgemeinde aufgekauft und von da an [[Neuer Israelitischer Friedhof|Neuer Israelitischer Friedhof]] genannt.<ref>[https://mbv-ev.jimdo.com/j%C3%BCdische-friedh%C3%B6fe/m%C3%BCnchen-der-neue-israelische-friedhof/ Münchner Begräbnisverein e.V. "Neuer Israelitischer Friedhof"]</ref> Er befindet sich heute östlich der [[Domagkateliers]]. Da zwischen 1958 und 1960 die Autobahn [[Bundesautobahn 9|A9]] von der damals schon bestehenden Anschlussstelle Freimann bis nach Schwabing verlängert wurde, verläuft die Bundesautobahn genau zwischen dem Domagkpark und dem Friedhof.<ref>[https://www.abdsb.bayern.de/projekte/a9_historische_bilder.php Autobahndirektion Südbayern "Historische Bilder"]</ref> Auf ihm liegt der erste Ministerpräsident des Freistaats Bayern [[Kurt Eisner]] begraben.
Der Friedhof, der auch schon in der historischen Karte Münchens von 1896 zu erkennen ist (siehe Abbildung), wurde 1904 von der Israelitischen Kultusgemeinde aufgekauft und von da an [[Neuer Israelitischer Friedhof|Neuer Israelitischer Friedhof]] genannt.<ref>[https://mbv-ev.jimdo.com/j%C3%BCdische-friedh%C3%B6fe/m%C3%BCnchen-der-neue-israelische-friedhof/ Münchner Begräbnisverein e.V. "Neuer Israelitischer Friedhof"]</ref> Er befindet sich heute östlich der [[Domagkateliers]]. Da zwischen 1958 und 1960 die Autobahn [[Bundesautobahn 9|A9]] von der damals schon bestehenden Anschlussstelle Freimann bis nach Schwabing verlängert wurde, verläuft die Bundesautobahn genau zwischen dem Domagkpark und dem Friedhof.<ref>[https://www.abdsb.bayern.de/projekte/a9_historische_bilder.php Autobahndirektion Südbayern "Historische Bilder"]</ref> Auf ihm liegt der erste Ministerpräsident des Freistaats Bayern [[Kurt Eisner]] begraben.


Immer wieder kam es zu kleineren Grenzkorrekturen zwischen den beiden Nachbargemeinden Freimann und Schwabing.<ref>Michael Stephan, Willibald Karl: Schwabing. Volk Verlag, München 2015, 978-3-937200-77-4, S. 29.</ref> Insbesondere der Bau des [[Güterbahnhof Schwabing|Güterbahnhofs Schwabing]] und des [[Münchner Nordring|Nordrings]] mit der über 8,8&nbsp;km langen Bahnlinie nach München-Moosach über den Bahnhof Milbertshofen (Fertigstellung 1901) sowie der Bahnlinie von Schwabing über Freimann und Johanneskirchen nach [[Bahnhof München Ost|München Ost]] (Fertigstellung 1909) sorgten dafür, dass sich die Gemeindegrenze Freimanns verschob. Seitdem gehört das Areal des heutigen Domagkparks zu Schwabing und damit auch zur Stadt München, da Schwabing 1890 eingemeindet wurde.<ref>[http://www.nordostkultur-muenchen.de/themen/eisenbahn.htm Die Eisenbahn im Nordosten (enthält auch Nordring)]</ref><ref>[https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/FXYW5G5O5RURXNT42WHJZ2SVF7B2VLUU?isThumbnailFiltered=true&query=freimann+bebauungspl%C3%A4ne&rows=20&offset=0&viewType=list&firstHit=FXYW5G5O5RURXNT42WHJZ2SVF7B2VLUU&lastHit=lasthit&hitNumber=1 Fischer,Theodor: Baulinien- und Bebauungspläne, Freimann, 1909-1918]</ref> Die Güterzüge, die früher von Schwabing bzw. von der [[Joseph Anton von Maffei|Lokomotivfabrik J. A. Maffei]] in der [[Hirschau]] oder auch vom Städtischen Elektrizitätswerk am [[München Klinik Schwabing|Schwabinger Krankenhaus]] ein Ziel Richtung [[Bahnhof München Ost|München-Ost]] ansteuerten, fuhren fortan am heutigen Bauhausplatz bzw. der Grundschule am Bauhausplatz vorbei, wo sie anschließend den heutigen [[Frankfurter Ring]] querten.
Immer wieder kam es zu kleineren Grenzkorrekturen zwischen den beiden Nachbargemeinden Freimann und Schwabing.<ref>Michael Stephan, Willibald Karl: Schwabing. Volk Verlag, München 2015, 978-3-937200-77-4, S. 29.</ref> Insbesondere der Bau des [[Güterbahnhof Schwabing|Güterbahnhofs Schwabing]] und des [[Münchner Nordring|Nordrings]] mit der über 8,8&nbsp;km langen Bahnlinie nach München-Moosach über den Bahnhof Milbertshofen (Fertigstellung 1901) sowie der Bahnlinie von Schwabing über Freimann und Johanneskirchen nach [[Bahnhof München Ost|München Ost]] (Fertigstellung 1909) sorgten dafür, dass sich die Gemeindegrenze Freimanns verschob. Seitdem gehört das Areal des heutigen Domagkparks zu Schwabing und damit auch zur Stadt München, da Schwabing 1890 eingemeindet wurde.<ref>[http://www.nordostkultur-muenchen.de/themen/eisenbahn.htm Die Eisenbahn im Nordosten (enthält auch Nordring)]</ref><ref>[https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/FXYW5G5O5RURXNT42WHJZ2SVF7B2VLUU?isThumbnailFiltered=true&query=freimann+bebauungspl%C3%A4ne&rows=20&offset=0&viewType=list&firstHit=FXYW5G5O5RURXNT42WHJZ2SVF7B2VLUU&lastHit=lasthit&hitNumber=1 Fischer,Theodor: Baulinien- und Bebauungspläne, Freimann, 1909-1918]</ref> Es war zunächst dem XXI. Stadtbezirk (Schwabing) zugeordnet, der zwei Jahre später im Zuge einer Neueinteilung aufgrund der zunehmenden Bevölkerungsdichte zum XXII. Stadtbezirk umbenannt wurde.<ref>Michael Stephan, Willibald Karl: Schwabing. Volk Verlag, München 2015, 978-3-937200-77-4, S. 52.</ref> Die Güterzüge, die früher von Schwabing bzw. von der [[Joseph Anton von Maffei|Lokomotivfabrik J. A. Maffei]] in der [[Hirschau]] oder auch vom Städtischen Elektrizitätswerk am [[München Klinik Schwabing|Schwabinger Krankenhaus]] ein Ziel Richtung [[Bahnhof München Ost|München-Ost]] ansteuerten, fuhren fortan am heutigen Bauhausplatz bzw. der Grundschule am Bauhausplatz vorbei, wo sie anschließend den heutigen [[Frankfurter Ring]] querten.


Spätestens seit 1905 existierte auf dem heutigen Areal ein Golfspielplatz, davon zeugt eine Postkarte des Club-Hauses.<ref>[https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/detail.aspx?ID=402769 Postkarte (1905) mit Ansicht Club-Haus, Münchner Golf-Club, Ungererstraße 281]</ref> Auch noch in den 1930er-Jahren ist die Sportstätte in einem Stadtplan verzeichnet. Zu dieser Zeit fuhr ungefähr entlang der heutigen Ungererstraße eine elektrische Eisenbahn vom Nordfriedhof nach Freimann.<ref>[https://v.bayern.de/jyztk Historischer Kartenausschnitt 1935 von Bayern-Atlas ]</ref>
Spätestens seit 1905 existierte auf dem heutigen Areal ein Golfspielplatz, davon zeugt eine Postkarte des Club-Hauses.<ref>[https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/detail.aspx?ID=402769 Postkarte (1905) mit Ansicht Club-Haus, Münchner Golf-Club, Ungererstraße 281]</ref> Auch noch in den 1930er-Jahren ist die Sportstätte in einem Stadtplan verzeichnet. Zu dieser Zeit fuhr ungefähr entlang der heutigen Ungererstraße eine elektrische Eisenbahn vom Nordfriedhof nach Freimann.<ref>[https://v.bayern.de/jyztk Historischer Kartenausschnitt 1935 von Bayern-Atlas ]</ref>
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[[Datei:Zufahrt Bundespolizei ehemalige Funkkaserne.jpg|mini|Zufahrt zur ehemaligen Funkkaserne im Jahr 2020 (heute Bundespolizei)]]
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Zwischen 1936 und 1938 wurde von den Nationalsozialisten dann die [[Funkkaserne]] als Luftwaffen-Nachrichten Kaserne erbaut und der Golfspielplatz wurde aufgelöst. Nach dem Zweiten Weltkrieg betrieb die US-Armee hier eine Übergangsunterkunft für überwiegend aus Osteuropa verschleppte Zwangsarbeiter. Die „UN relief and rehabilitation administration“ (UNRRA) kümmerte sich von hier aus um deren Rückführung.
Zwischen 1936 und 1938 wurde von den Nationalsozialisten dann die [[Funkkaserne]] als Luftwaffen-Nachrichten Kaserne erbaut und der Golfspielplatz wurde aufgelöst. Nach dem Zweiten Weltkrieg betrieb die US-Armee hier eine Übergangsunterkunft für überwiegend aus Osteuropa verschleppte Zwangsarbeiter. Die „UN relief and rehabilitation administration“ (UNRRA) kümmerte sich von hier aus um deren Rückführung.
Bei der Stadtbezirkseinteilung vom 2.Februar 1954 wurden die Stadtbezirke umbenannt. Da seit 1931 auch Freimann zum Stadtbezirk gehörte, war das Gelände des heutigen Domagkparks nun Teil des Stadtbezirks [[Schwabing-Freimann]].<ref>Michael Stephan, Willibald Karl: Schwabing. Volk Verlag, München 2015, 978-3-937200-77-4, S. 53.</ref>
[[Datei:Luftbildaufnahme_ehemalige_Funkkaserne.jpg|mini|Luftbildaufnahme der ehemaligen Funkkaserne in München (Aufnahmedatum unbekannt, um 1950); die Straße ist der heutige Frankfurter Ring und hieß früher Freimanner Straße]]
[[Datei:Luftbildaufnahme_ehemalige_Funkkaserne.jpg|mini|Luftbildaufnahme der ehemaligen Funkkaserne in München (Aufnahmedatum unbekannt, um 1950); die Straße ist der heutige Frankfurter Ring und hieß früher Freimanner Straße]]
Im Jahr 1956 ging die Kaserne in die Verantwortung der Bundeswehr über. Bis 1992 war die Funkkaserne Standort für mehrere Pionierbataillons und einer Panzerkompanie.
Im Jahr 1956 ging die Kaserne in die Verantwortung der Bundeswehr über. Bis 1992 war die Funkkaserne Standort für mehrere Pionierbataillons und einer Panzerkompanie.
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