Maurice Bavaud unternahm einen Attentatsversuch auf den deutschen Diktator Hitler im November 1938.

1938: Maurice Bavauds Attentatsversuch

Der 22jährige Schweizer Maurice Bavaud wollte Hitler beim jährlichen NS-Gedenkmarsch am 9. November 1938 zur Münchner Feldherrnhalle erschiessen. Dazu gab er sich als begeisterter Nazi aus, um als Zuschauer einen Platz auf der Ehrentribüne zu bekommen. Das Attentat scheiterte, da Hitler von Bavaud zu weit entfernt war.

Auch in den nächsten Tagen konnte Bavaud nicht nahe genug an Hitler herantreten, so dass er aufgab und mit dem Zug nach Paris ausreisen wollte. Da er keine Fahrkarte hatte, wurde er schon in Augsburg festgenommen.

1939

In einem geheimen Prozess vor dem Volksgerichtshof am 18. Dezember 1939 gab er als Motiv an, Hitler töten zu wollen, da jener eine Gefahr für die Menschheit, für die Unabhängigkeit der Schweiz und für den Katholizismus in Deutschland sei. Bavaud wurde zum Tode verurteilt.

1941

Bavaud wurde im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee am 14. Mai 1941 um sechs Uhr früh mit einer Guillotine enthauptet.

Rehabilitation

Die Rehabilitation in der Schweiz zog sich bis 1989 hin. Ein Gedenkstele für Maurice Bavaud steht in seinem Heimatort Hauterive (bei Neuchatel).

1956 annulliert das Berliner Kammergericht den Schuldspruch. Die Bundesrepublik Deutschland sprach den Hinterbliebenen nach zwei Gerichtsverfahren eine Wiedergutmachung von 40.000 Schweizer Franken zu. Danach geriet er für Jahre in öffentliches Vergessen.

Medien, Literatur

Bücher

  • Niklaus Meienberg: Es ist kalt in Brandenburg. Ein Hitler-Attentat. Limmat Verlag, Zürich, 1980, 186 Seiten.
  • Rolf Hochhuth: „Tell 38“. Rowohlt-Verlag, Hamburg, 1979; 160 Seiten.