Theodor Fischer: Unterschied zwischen den Versionen

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Ob Theodor Fischer privat wohl das Schachspiel schätzte? Planerisch jedenfalls war er kein Anhänger des Schachbretts. Das machte er in seiner Lehre wie in der Praxis unmissverständlich deutlich. Die Lektüre von sechs Vorträgen aus den Jahren 1917/18 zeigt außerdem: Theodor Fischer war ein Wanderer zwischen zwei Welten; sein Denken und Schaffen fielen in die Übergangszeit zwischen Historismus und Moderne.


Das plumpe Ausleihen vergangener Stile lehnte Fischer strikt als „epigonenhaften Eklektizismus“ ab. Als Gegenmittel mahnte er die Besinnung auf die praktischen und sozialen Bedürfnisse an, wobei er auch die ästhetischen nie vergaß. Ein waschechter Moderner war Theodor Fischer jedoch auch nicht; er war ein Vermittler zwischen Tradition und Moderne.


Schachspiel schätzte? Planerisch jeden- falls war er kein Anhänger des Schach- bretts. Das machte er in seiner Lehre wie in der Praxis unmissverständlich deutlich. Die Lektüre von sechs Vorträ- gen aus den Jahren 1917/18 zeigt au- ßerdem: Theodor Fischer war ein Wan- derer zwischen zwei Welten; sein Denken und Schaffen fielen in die Übergangszeit zwischen Historismus und Moderne. Das plumpe Ausleihen vergangener Stile lehnte Fischer strikt als „epigonenhaften Eklektizismus“ ab. Als Gegenmittel mahnte er die Besin- nung auf die praktischen und sozialen Bedürfnisse an, wobei er auch die ästhe- tischen nie vergaß. Ein waschechter Moderner war Theodor Fischer jedoch auch nicht; er war ein Vermittler zwi- schen Tradition und Moderne.
München war eine der Hauptwirkungsstätten Fischers; hier hatte der 1862 in Schweinfurt Geborene 1880 bis 1885 bei [[Friedrich von Thiersch]] studiert, hierher kehrte er nach den Berliner Jahren im Büro von Paul Wallot und der Mitarbeit am dortigen Reichstag 1893 zurück. Es wartete eine so reizvolle wie komplexe Aufgabe. München war innerhalb kurzer Zeit enorm gewachsen; drängende planerische Fragen mussten gelöst werden. Ein Wettbewerb von 1889 sollte die Grundlage für die notwendigen Stadterweiterungen liefern.
München war eine der Hauptwirkungs- stätten Fischers; hier hatte der 1862 in Schweinfurt Geborene 1880 bis 1885 bei Friedrich von Thiersch studiert, hierher kehrte er nach den Berliner Jah- ren im Büro von Paul Wallot und der Mitarbeit am dortigen Reichstag 1893 zurück. Es wartete eine so reizvolle wie komplexe Aufgabe. München war in- nerhalb kurzer Zeit enorm gewachsen; drängende planerische Fragen mussten gelöst werden. Ein Wettbewerb von 1889 sollte die Grundlage für die notwendigen Stadterweiterungen liefern.


Abbi Übersicht der Planungsgebiete Quelle: Stadtarchiv München
Abbi 2
Übersicht der Planungsgebiete Quelle: Stadtarchiv München


Klare Vorgaben resultierten daraus allerdings nicht, da sich die Jury für vier gleichrangige Preisträger entschieden hatte, die in unterschiedliche Rich- tungen arbeiteten. Die Immobilienwirtschaft war unzufrieden, der Planungsprozess stagnierte. Abhilfe sollte eine neue Behörde schaffen: ein Stadterwei-
Klare Vorgaben resultierten daraus allerdings nicht, da sich die Jury für vier gleichrangige Preisträger entschieden hatte, die in unterschiedliche Rich- tungen arbeiteten. Die Immobilienwirtschaft war unzufrieden, der Planungsprozess stagnierte. Abhilfe sollte eine neue Behörde schaffen: ein Stadterwei-
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